Die UNESCO ändert ihre Haltung zu Cannabis

Mercedes.Frank
27 Sep 2025

Cannabis ist endlich in der globalen Kulturlandschaft angekommen. Die Mondiacult, die UNESCO-Weltkulturkonferenz, feiert das hundertjährige Jubiläum seines internationalen Verbots und widmet der Pflanze eine prominente Plattform. Dieses Ereignis spiegelt nicht nur die wachsende weltweite Akzeptanz von Cannabis wider, sondern markiert auch einen entscheidenden Moment für seine Integration in die globale Kulturpolitik.


Die Weltkonferenz der UNESCO über Kulturpolitik und nachhaltige Entwicklung (Mondiacult), die größte Kulturkonferenz der Welt, begrüßt Delegationen aus allen 194 Mitgliedstaaten, um die Kulturagenda für die kommenden Jahre festzulegen.

Bei der 25. Ausgabe, die vom 29. September bis zum 1. Oktober in Barcelona stattfindet, nehmen zwei Organisationen teil: FAAAT, eine Interessenvertretung und Forschungsorganisation für alternative Ansätze zur Suchtbekämpfung und Cannabis Embassy, ein internationales Interessenvertretungsprojekt mit dem Status als offizieller Beobachter und Berater bei den Vereinten Nationen.

Diese Organisationen werden sich dafür einsetzen, dass Cannabis dringend in den Mittelpunkt der kulturpolitischen Diskussionen gerückt wird, gerade jetzt, wo die Vereinten Nationen ihr Entwicklungsrahmenwerk für die Zeit nach 2030 vorbereiten. Diese mutige Initiative zielt darauf ab, die jahrhundertealte Erzählung der Prohibition neu zu schreiben und sie in einen Weg zur kulturellen Anerkennung und zum Schutz des immateriellen Erbes zu verwandeln.

FAAAT und Cannabis Embassy legten zwei offizielle Beiträge vor, die als wichtige Instrumente für die Debatte bei Mondiacult dienen:

1. „Cannabis: Eine Pflanze ohne Grenzen. Kulturelle Diagnose, hundert Jahre nach ihrem Verbot“: Dieses Fachdokument analysiert die Geschichte und das kulturelle Erbe von Cannabis und bietet eine aktualisierte Einschätzung seines globalen Status.

2. Ein Beratungsbericht über die Rolle von Cannabis-Gemeinschaften bei der Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, der wertvolle Erkenntnisse aus Veranstaltungen in Barcelona und Santiago de Chile enthält.

Das Einbeziehen von Cannabis ist kein Zufall, sondern fällt mit dem hundertjährigen Jubiläum der Anerkennung von Cannabis in der internationalen Pharmakopöe und seiner Einstufung als Betäubungsmittel zusammen. Das Ziel ist klar: Dieses Erbe neu zu definieren und Praktiken im Zusammenhang mit Cannabis in umfassendere Programme zum Schutz des kulturellen Erbes und zur Nachhaltigkeit zu integrieren.

Sébastien Béguerie, Präsident der FAAAT, betonte die Bedeutung der Veranstaltung und bezeichnete sie als „das größte internationale Treffen zum Thema Kultur“. Kenzi Riboulet-Zemouli, Experte für internationale Drogenpolitik, beschrieb die Ausgabe 2025 als „entscheidenden Moment“ für die Integration der Cannabiskultur in die nächste Entwicklungsstrategie der Vereinten Nationen. Diese Initiative spiegelt einen globalen Trend wider und steht für einen echten Wandel von der Prohibition hin zur kulturellen Anerkennung.

Die FAAAT, die seit über zwanzig Jahren an der Spitze der Reform der Drogenpolitik steht, spielte eine entscheidende Rolle bei der Neuklassifizierung von Cannabis durch die Vereinten Nationen im Jahr 2020. Die Cannabis Embassy, die 2024 gegründet wurde, um die internationale Cannabis-Interessenvertretung zu vereinheitlichen, setzt diese Arbeit fort, indem sie „Cannabis-Botschafter” ernennt und sich aktiv an globalen Foren beteiligt.

Mondiacult, das alle vier Jahre Tausende von politischen Entscheidungsträgern und Kulturschaffenden zusammenbringt, bietet eine einzigartige Gelegenheit. Da die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ihrem Ende entgegengeht, ist die Konferenz 2025 der ideale Zeitpunkt, um die Rolle traditioneller und zeitgenössischer Cannabiskulturen in der globalen Entscheidungsfindung neu zu bewerten.

Siehe auch

Cannabis und Pop-Kultur

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