Alles Gute, Raphael Mechoulam

Mercedes.Frank
03 Nov 2022

Einer der wichtigsten Forscher in Sachen Cannabis feiert morgen Geburtstag. Der in Sofia geborene Raphael Mechoulam wird 92 Jahre alt.


„Ich glaube, dass die Cannabinoide ein Schatz sind, die darauf warten, entdeckt zu werden“, ist ein Zitat von Raphael Mechoulam. Und er hat vermutlich mehr für die Entdeckung dieses Schatzes getan als irgendjemand sonst.

1930 wurde Mechoulam in Sofia geboren. Im zweiten Weltkrieg musste sich seine jüdische Familie vor den Nazis verstecken. Kurze zeit später wanderten die Mechoulams nach Israel aus, wo Raphael Mechoulam Biochemie studierte und 1958 seinen Doktortitel erlangte. Seit 1960 widmet er seine Forschung der Cannabis-Pflanze, und das tut er bis heute.

Anfang der 60er Jahre entdeckte und isolierte Mechoulam Cannabidiol (CBD), ein Jahr später machte er das gleiche mit Tetrahydrocannabinol (THC). Speziell letzterer ist ja der Stoff, wegen dem die Leute schon seit Jahrtausenden Cannabis konsumieren, in welcher Form auch immer. Die psychoaktive und teilweise stimulierende Wirkung hat Teile der Menschheit halt schon immer angezogen. Auch das CBD ist ein Teil der Pflanze, der natürlich noch nicht unter diesem Namen bekannt war, aber seit jeher aufgrund des therapeutischen Effektes genutzt wird. 1992 dann hat er die Rezeptoren entdeckt, die dafür verantwortlich sind, dass Cannabis beim Menschen überhaupt eine Wirkung hat. Und zwar die zwei Endocannabinoide, die der Körper selbst produziert und die mit Rezeptoren interagieren.

Das Endocannabinoidsystem (ECS) wurde also durch ihn und sein Forscherteam entdeckt. Spekulationen darüber gab es schon vorher, aber erst Mechoulam konnte diese Vermutungen bestätigen. Man kann daher sagen, dass er eine Grundlagen für das medizinische Cannabis geschaffen hat.   Er hat eine Vielzahl von Studien veröffentlicht, in denen er belegt, wie wirksam Cannabis bei verschiedenen Krankheiten ist.

Daher ist er heute einer der am meisten respektierten Menschen der Cannabis-Welt. Denn er hat sich einen großen Teil seines Lebens dieser Pflanze gewidmet. Einer Pflanze, die noch bis vor Kurzem (und bei manchen immer noch) mit einem Stigma behaftet war. Das war ihm immer egal, denn er sah das Potential von Cannabis. Und er verbreitet seine Hoffnungen und sein Wissen über dieses Potential nach wie vor…

Herzlichen Glückwunsch!!!

M
Mercedes.Frank