Cannabis und Kunst

Mercedes.Frank
21 Nov 2022

Cannabis kann die Kreativität beflügeln. Sagen manche Leute. Auch Leute, die es wissen müssen. Das macht es, in welcher Form auch immer, ganz bestimmt. Ohne Cannabis würde die Kunstwelt jedenfalls anders aussehen.


Wie sie dann aussehen würde, ob die akustische Variante oder die visuelle, weiß kein Mensch.

Aber ziemlich sicher nicht so wie jetzt.

Es ist ja erwiesen, dass THC die Wahrnehmung ein Stück weit verändern kann. Deshalb sind Aussagen wie „Ich höre Musik viel intensiver, wenn ich gekifft habe“ oder „Gras hilft mir dabei, Kunst intensiver zu erleben“ völlig normal und nachvollziehbar. Zumindest wenn man schon mal die Erfahrung gemacht hat.

Die veränderte Wahrnehmung, das Hören bestimmter Nuancen in der Musik, eine (leicht) veränderte Sicht auf Farben und Formen sorgt dafür, dass Kunst anders erlebt werden kann. Aber das ist nicht nur bei Kunst der Fall. Auch eine schlechte TV-Show kann bekifft unter Umständen ganz unterhaltsam sein. Oder vielleicht sogar ein American Football-Spiel.

Cannabis kann dafür sorgen, dass Menschen sich intensiver auf Dinge einlassen können. Auf Details… und sich dann an diesen fast autistisch „festzuklammern“. Daher ist es auch kein Wunder, dass so viele Künstler aus allen möglichen Sparten Cannabis konsumieren.

Es gibt auch Studien zum Thema „Cannabis & Kreativität“ die besagen, dass „Cannabis-Konsumenten im Gegensatz zu ihrem abstinenten Pendant eine höhere Originalität in Ideen hervorbringen würden, aber darin oder in ihrer Planung eine geringere Realisierbarkeit nahe läge“. Das dürften die meisten kennen: Ne Menge Ideen, aber am Ende keine Ergebnisse… eben weil man sich in Details verloren hat... oder endlos hier und da... noch…

Nun ist es aber nicht so, dass Cannabis die Kreativität erzeugt. Ein per se unkünstlerischer Mensch wird durch den Konsum von Cannabis nicht automatisch zum Künstler.  Grundlagen, angeborene Eigenschaften und Training im Umgang mit Ideen sind die Basis der Kreativität. Und an dieser Basis dockt THC im Hirn an; es erzeugt diese Basis jedoch nicht.

Eine andere Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Cannabis das divergente Denken fördern kann. Unter divergentem Denken versteht man die Vorstellungskraft, Inspiration und horizontaler Ideenreichtum. Wohingegen konvergentes Denken linear ist und logischen Mustern folgt.

Allerdings gibt es noch viel zu wenige Studien zum Thema. Es dürfte jedoch ein interessantes Forschungsgebiet in den nächsten Jahren sein. Cannabis und Kunst passen also gut zusammen. Denn wenn die Kreativität gefördert wird, kann die Kunst davon nur profitieren.

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Mercedes.Frank