Cannabis und die sozialen Medien
In den sozialen Medien ist Cannabis sehr präsent. Man hat zumindest nicht unbedingt den Eindruck, dass es weltweit fast überall noch illegal ist. Es gibt massenhaft Seiten und Beiträge auf YouTube, Instagram, Twitter und TikTok… und es werden von Tag zu Tag mehr.
Auf diesen Seiten tummeln sich auch eine Menge Leute, die man als Cannabis-Influencer bezeichnen kann. Tipps zum Anbau, die Vorstellung neuer Produkte. Manches gleicht einer Dauerwerbesendung. Aber wie ist das bei der oben angesprochenen Illegalität eigentlich möglich? Das Teilen von Inhalten, in denen Drogenkonsum gezeigt oder verherrlicht wird, ist auf Plattformen dieser Art verboten. Eigentlich… aber eben nur eigentlich. Denn die Richtlinien und Regularien ändern sich extrem häufig, und schnell. Und es gibt darüber hinaus eine Menge Schlupflöcher. So ist beispielsweise möglich und völlig legal, Bilder einer Cannabispflanze zu zeigen. Nicht aber den Konsum von Cannabis. Und Bilder von Cannabispflanzen gibt es bei den sozialen Medien mehr als genug, ganz egal ob Marketingfotos von irgendwelchen Firmen aus diesem Business oder private.
Denn die sozialen Medien sind ideale Werbeplattformen für die Cannabisbranche. Auch wenn, sollte die Legalisierung erfolgen, die Werbung ähnlich Alkohol und Zigaretten reglementiert sein wird, so wird sie doch in irgendeiner Form vorhanden sein. Und für CBD-Produkte darf ja sogar schon im Fernsehen Werbung gemacht werden.
Dennoch sollte man als privater Nutzer beim Thema Cannabis Vorsicht walten lassen, eben weil es außer in Kanada und Uruguay überall (noch) illegal ist. Oder wie in einigen amerikanischen Bundesstaaten so lala… medizinisches Cannabis ok, aber… Denn allzu freizügige Posts, beispielsweise ein Bild auf Instagram, wie eine Gruppe von Jugendlichen gerade einen Joint raucht, kann sehr unangenehme Konsequenzen haben. Die Behörden können diese Bilder nämlich auch sehen. Und dann kann es schon mal passieren, dass die Polizei vor der Tür steht. Derartiges kommt speziell in den USA recht häufig vor. Würde es aber nicht, wenn die Leute nicht ihr ganzes Leben posten müssten.
Es kann auch passieren, dass Konten auf Facebook oder Instagram blockiert oder komplett gelöscht werden. Und das nur, weil man irgendetwas gepostet hat, dass mit Cannabis (oder anderen nicht legalen Substanzen) in Verbindung steht.
Eine einheitliche klare Linie gibt es jedoch nicht. Denn es ist natürlich schwierig, alle Posts zu checken. Und es kommen täglich mehrere Millionen (oder noch mehr) hinzu.
Aber diese Plattformen wissen natürlich auch, dass Cannabis ein großer Zukunftsmarkt ist… und da sind Milliarden an Werbegeldern zu holen. Aus diesem Grund dürfte Cannabis auch nicht mehr von den sozialen Medien verschwinden. Es wird noch mehr werden. Nichtsdestotrotz sollte man aufpassen, was man wo postet. Es könnte in der Zukunft Probleme mit sich bringen. Denn abgesehen von der Polizei können auch potentielle Arbeitgeber diese Bilder sehen. Und die Big-Brother-Mentalität des Web dürfte auch nicht geringer werden.