Cannabis demnächst an Tankstellen in Florida erhältlich
Was den Verkauf von Cannabis angeht, zeigen die Nordamerikaner dem Rest der Welt, wie’s geht. Demnächst gibt es das Gras sogar an der Tanke - allerdings (noch) nicht für jeden.
Vor wenigen Tagen haben wir berichtet, dass man in Toronto Weed per Uber-Eats Lieferservice bestellen kann. Ab nächstem Jahr kann man auch in Florida an Circle K-Tankstelen Gras erwerben. Während man hierzulande weiterhin illegal konsumiert, sind die Nord-Amerikaner einfach weiter.
Die Firmen Green Thumb Industries, einer der größten Cannabis-Produzenten des Landes, und Circle K, Betreiber von 16.000 Tankstellen weltweit, werden im Rahmen einer Partnerschaft ab dem Jahr 2023 Cannabis an 10 "RISE Express"-Abgabestellen (Läden von Green Thumb) mit separaten Eingängen von den Tankstellen verkaufen. Das wurde am Mittwoch, den 19.10., von der Green Thumb Zentrale in Chicago verkündet.
Zu den Produkten, die verkauft werden sollen, gehören Marihuanablüten, Pre-Rolls, Gummibärchen und Vapes, die Green Thumb aus einer 28 Hektar großen Anlage liefern wird, die das Unternehmen in Ocala, Florida, baut und die bis Ende 2022 in Betrieb gehen soll. Die Vereinbarung mit Circle K werde es "einfacher für Patienten machen, qualitativ hochwertiges Cannabis als Teil ihrer täglichen Routine zu kaufen, wenn sie in ihrem örtlichen Lebensmittelgeschäft vorbeikommen", sagte Ben Kovler, Gründer und CEO von Green Thumb.
Cannabis ist in Florida zwar nach wie vor illegal, aber für den medizinischen Gebrauch zugelassen. Laut der Gesundheitsbehörde in Florida sind derzeit 560.000 (es gibt andere Zahlen, die 700.000 nennen) Menschen berechtigt, Cannabis zu erwerben und haben eine notwendige Lizenz dafür. Obwohl in Florida nur den Verkauf zu medizinischen Zwecken erlaubt, ist es nach Kalifornien der zweitgrößte US-Markt für Marihuana. Kovler ist auch der Ansicht, dass die Vereinbarung Marihuana weiter "normalisieren" werde, da es ins normale Sortiment von Konsumprodukten integriert werde. Daher sei dies ein zukunftsweisender Deal.
Das wird er vermutlich sein. Und in den nächsten Wochen und Monaten werden vermutlich weitere große Firmen Kooperations-Geschäfte mit Cannabis-Produzenten machen, denn es lässt sich Geld damit verdienen. Und zwar nicht wenig. Und das war in den USA ja schon (fast) immer das Wichtigste.
Bei uns wird das natürlich nicht so schnell gehen. Und dass wir unser Gras irgendwann mal an der Tanke kaufen können, so wie Kippen und Alkohol, erscheint derzeit noch recht unwahrscheinlich.