THC-positiv durch Medikamente!

Pharmakon Pantoprazol lässt Urintests THC-positiv ausfallen

Wer in Deutschland, Österreich, in der Schweiz, in Teilen der USA und anderswo beim polizeilichen Drogentest auf THC-positiv gestestet wird, muss nicht unbedingt zuvor Cannabis konsumiert haben. Es genügt schon, Tabletten gegen Sodbrennen und Magen- und Darmgeschwüre einzunehmen, um bei einem solchen Test durch ein positives Ergebnis negativ aufzufallen. Der Grund: Der Wirkstoff Pantoprazol ((RS)-5-(Difluormethoxy)-2-[(3,4-dimethoxy-2-pyridyl)methylsulfinyl]benzimidazol) lässt Cannabinoidtester der Staatsgewalten auf THC anschlagen. Das kann zu juristischen Folgen führen, zum Beispiel zum Entzug des Führerscheins. Einem Bundeswehrsoldaten in spe war wegen seiner Medikation bzw. wegen der durch Pantoprazol verfälschten Testergebnisse die Einstellung angesagt worden - bis sich herausstellte, dass der Mann nur das Medikament, nicht aber Cannabis eingenommen hatte (Quelle). In den USA ist zum Beispiel das Pharmakon Protonix vom Pharmahersteller Pfizer auf dem Markt. Das enthält den Wirkstoff Pantoprazol, der bei den Drogentests die böse Falle darstellen kann. Anders als im deutschsprachigen Raum, ist diese Eigenschaft des Medikaments auf dem Beipackzettel der Pillen aufgeführt. Dort steht im Wortlaut: "There have been reports of false positive urine screening tests for tetrahydrocannabinol (THC) in patients receiving PPIs, including PROTONIX". Europäische Pharmaka, die Pantoprazol enthalten, sind mannigfaltig und werden häufig zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie von Schluckauf verschrieben. Dass deren Inhaltsstoff jedoch bei polizeilichen BTM-Kontrollen auf THC anschlägt, ist bisher nur in wenigen Produktinformation enthalten. Das Phänomen, durch Pantoprazol drogenpositiv getestet werden zu können, ist schon von anderen ähnlichen Stolperfallen bekannt. So kann unter anderem der Verzehr von Mohngebäck und ähnlichem oder von bestimmten Hustensäften bei Polizeikontrollen einen Test auf Opiate positiv ausfallen lassen. Das Phänomen des Moleküls Pantoprazol ist dagegen noch relativ unbekannt. Weshalb genau der Wirkstoff die Drogentester auf THC-positiv anschlagen lässt, ist bisher nicht aufgeklärt. Fakt ist, wer ein Medikament mit diesem Inhaltsstoff einnehmen muss, sollte bei Drogenscreenings aller Art Vorsicht walten lassen. Lest einen weiteren Artikel vom Cannabisjournalisten Michael Knodt auf der Website des Deutschen Hanfverbands (DHV): https://hanfverband.de/nachrichten/news/positiver-thc-test-dank-tabletten-gegen-sodbrennen