Power-Grow mit 28.000 Watt!

Exitable
09 Sep 2014

In seiner Interview-Serie mit ausländischen Growern spricht Bart B. dieses Mal mit dem kanadischen Grower Kootenay. Er begann mit dem kommerziellen Anbau vor etwa zehn Jahren – damals, als aufgrund einer explosionartigen Entwicklung des Indoor-Anbaus die kanadischen Stadt Vancouver auch als "Vansterdam" bezeichnet wurde. Am Anfang hatte er draußen mit nur ein paar Pflanzen begonnen, aber nach einem Jahr Indoor-Anbau entwickelte er eine wahre Leidenschaft für die Cannabispflanze.


In seiner Interview-Serie mit ausländischen Growern spricht Bart B. dieses Mal mit dem kanadischen Grower Kootenay. Er begann mit dem kommerziellen Anbau vor etwa zehn Jahren – damals, als aufgrund einer explosionartigen Entwicklung des Indoor-Anbaus die kanadischen Stadt Vancouver auch als "Vansterdam" bezeichnet wurde. Am Anfang hatte er draußen mit nur ein paar Pflanzen begonnen, aber nach einem Jahr Indoor-Anbau entwickelte er eine wahre Leidenschaft für die Cannabispflanze.

In seiner Interview-Serie mit ausländischen Growern spricht Bart B. dieses Mal mit dem kanadischen Grower Kootenay. Er begann mit dem kommerziellen Anbau vor etwa zehn Jahren – damals, als aufgrund einer explosionartigen Entwicklung des Indoor-Anbaus die kanadischen Stadt Vancouver auch als "Vansterdam" bezeichnet wurde. Am Anfang hatte er draußen mit nur ein paar Pflanzen begonnen, aber nach einem Jahr Indoor-Anbau entwickelte er eine wahre Leidenschaft für die Cannabispflanze.

“Von da an konnte ich nicht genug Informationen darüber, wie man diese fantastische Pflanze anbaut, in mein Gehirn hineinkriegen. Ich lerne einfach so viel wie möglich und versuche unentwegt, mich zu verbessern. Wenn behauptet wird, dass Cannabis süchtig macht, bezieht sich das meiner Meinung nach in Wirklichkeit darauf, dass der Cannabisanbau süchtig machend ist. 

Bis heute habe ich viele Cannabissorten angebaut, so viele, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann. Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, ich hatte irgendwann einmal mindestens 100 Sorten in meinem Anbauraum. Ich habe einige Favoriten, die ich besonders gerne kultiviere. Breeder Steve’s Spice of Life-Sorten wie Sweettooth 3, Shiskaberry und Ultimate Indica vor allem - sie anzubauen und zu rauchen ist ein wahres Vergnügen. Ich habe immer noch einige Blockhead-Samen von ihm herumliegen, die darauf warten, ausprobiert zu werden. Darüberhinaus kultiviere ich viele BC (British Columbia) Hashplant und Chemo in meinen Plantagen. Das sind die Favoriten unter meinen Freunden, beide sehen dazu noch klasse aus. Dies ist hier sehr wichtig, denn umso besser das Gras aussieht, umso besser lässt es sich verkaufen. Im Hinblick auf den kommerziellen Anbau ist die BC Hashplant mein Dauerfavorit."

System

"Das von mir für den Anbau betriebene System ist ein Hydrosystem mit 20-Liter-Behältern, jeder mit einem 4-Liter-Netztopf drinnen. Unter den Behältern befinden sich Schläuche, damit die Nährlöung ins Reservoir zurückfließen kann.Das System wird mit 1800-gph (gallon per hour)-Pumpen versorgt; im Raum kommt auf eine Reihe von sechs Lampen eine Pumpe. 

Jede Pflanze wird von zwei Tropfern ernährt, die über eine verzweigte Struktur die Nährlösung in einem permanenten Kreislauf halten können. Die Nährlösung wird während der Blühphase die ganze Zeit über in Fluss gehalten. Der Überschuss fließt wieder zurück ins Reservoir. Es ist im Grunde ein Umlaufsystem, das pro Tag ungefähr 60 Liter Nährlösung verbraucht. Während der Wachstumsphase erhalten die Pflanzen eine Minute Nährwasser alle fünf Minuten. Es scheint ihnen besser zu gehen, wenn sie für die vegetative Phase und die Blühphase verschiedene Versorgungszyklen haben.

Ich habe für den Cannabisanbau Erdbeete, Fluttische, Erde in Töpfen und Hydo-Behälter ausprobiert. Um viele Pflanzen mit einer kurzen Anzuchtphase großzuziehen, bevorzuge ich ein Erdbeet-System; allerdings liegt der Ertrag bei einem 12.000 Watt-Anbauraum nach sieben oder acht Wochen dann nur bei neun Kilo. Wenn nur die klimatologischen Variablen stimmen, können pro Raum bis zu 12 Kilo erreicht werden.

Ich gebe den Pflanzen vier bis fünf Woche für die Anzuchtphase und befördere sie dann in die Blühphase. Die dauert, abhängig von der Sorte, sieben bis acht Wochen. Pro Pflanze erhalte ich so zwischen 120 und 200 Gramm. 

Während der Blühphase ernähre ich die Pflanzen mit General Hydroponics' "Bloom and Micro Feed" ohne Zusätze. 

Meiner Meinung nach geht umso weniger schief, je einfacher du es dir machst. 

Ein Problem bei der Verwendung so vieler Lampen ergab sich mit der Lüftung. Du kannst ja nicht ein ganzes Haus umbauen, damit zusätzliche Lüftungsöffnungen untergebracht werden können. Ich löste dieses Problem, indem ich sämtliche alten Türen entfernte und sie durch neue, billige ersetzte. In diese neuen Türen machte ich Belüftungslöcher, groß genug, dass der gesamte Anbauraum optimal mit CO2 (Kohlendioxid)-reicher Frischluft versorgt wird. So musst du nicht überall im Haus herumgehen und große Löcher bohren.

Ich wende dieses System nun seit mehreren Jahren an und pflanze hauptsächlich in Erde, finde aber, dass dieses System letztendlich weniger Abfälle produziert. Es läuft praktisch von selbst, wenn einmal alles richtig eingerichtet ist. Wird weniger Abfall produziert, werden die Nachbarn nicht so leicht argwöhnisch. 

Da ich eine riesige Anzahl von Pflanzen benötige, produziere ich meine Klone selber. Sie werden meinen Mutterpflanzen entnommen. Ich behalte eine Mutterpflanze nur, wenn sie außergewöhnliche Vorzüge aufweist. Die Klone lasse ich in Jiffy-Töpfen wurzeln und verwende dazu Rootech-Gel. Das ist ein Wurzelhormon in Gel-Form, das sauber und einfach zu gebrauchen ist und sich für die Bewurzelung der Klone hervorragend eignet. In einem separaten Raum habe ich ein Gestell für Klone, über dem Lampen hängen. So ein Gestell bietet Platz für 660 Klone, aber es wird jedesmal mit nur 200 Klonen bestückt. Der wichtigste Punkt beim Klonen - und um sicherzugehen, dass die Klone 100%-ig wurzeln - ist, darauf zu achten, dass die Mutterpflanze gesund und völlig frei von Krankheiten ist. Außerdem muss die Wurzeltemperatur über 20 Grad gehalten werden, damit sich die Wurzeln schön und schnell entwickeln.”

Growhaus

"Dieses 28.000-Watt-Growhaus hat zwei Zimmer, in denen sich jeweils zwölf 1000-Watt-NDL-Lampen befinden. Darüberhinaus habe ich einen weiteren separaten Raum mit 4000-Watt-Metallhalid- und NDL-Lampen für die Anzucht der Pflanzen. Der Clonraum ist in der Waschküche, die immer warm und feucht ist. 

Jeder 12.000-Watt-Anbauraum ist zu Beginn jedes Monats soweit, dass geerntet werden kann; dann werden auch neue Pflanzen vom Vegetativraum in den Blüteraum verlegt. Klone aus dem Klonraum werden zur gleichen Zeit in den Vegetativraum gebracht, damit sie zu reifen Pflanzen heranwachsen.

Es dauerte etwa einen Monat, um das ganze Haus für das Pflanzen der ersten Klone vorzubereiten und den ersten 12.000-Watt-Anbauraum startklar zu machen. Dann benötigte es noch einen weiteren ganzen Monat, um die die Klone zu 40 bis 60 cm großen reifen Pflanzen heranzuziehen, wonach sie in den Blüteraum gestellt werden konnten. Im hydroponischen Blüteraum befinden sich 48 Pflanzen. Alles in allem dauerte die Einrichtung und die Anzucht etwa zwei Monate, und nach weiteren zwei Monaten war es Zeit für die erste Ernte. Also insgesamt vier Monate, aber dann hatte ich jeden Monat einen Raum mit erntereifen Pflanzen.

Das größte Problem beim Einrichten der großen Anbauräume war, alles zu bekommen, was ich drinnen benötigte, ohne Verdacht zu erregen. Ich spreche von 28 Lampen, von Kohlefiltern, Absaugventilatoren usw. Es ist nicht einfach, das ganze Zeug heranzuschaffen, ohne dass es auffällt.

Auch ist es für jemanden allein zu viel Arbeit, deshalb spannte ich ein paar gute Freunde ein, um auszuhelfen. Zu fünft benötigten wir etwa zwei Tage, um gerade mal einen Raum abzuernten und alle Pflanzen zu trimmen. Ich entschied mich, die Pflanzen nass zu ernten und zu trimmen, dann die Blütenstände von ihnen abzuschneiden und sie später auf speziellen Trockengestellen trocknen zu lassen. 

Normalerweise verwendete ich die kanadische Version des "Dutch Kermit", den "Big Red Schredder", um die Blütenstände zu trimmen. Aber dann kam ich wieder auf die einfache Schere zurück. Ich meine, durch das Trimmen von Hand bekommt man einfach schönere Blüten. Der "Big Red Schredder" - für jene, die es nicht wissen - ist eine Schneidemaschine, die mit einem Staubsauger verbunden wird, der die abgeschnittenen Blätter aufsaugt, während sie läuft.

Dank der riesigen Menge von Cannabis auf dem kanadischen Markt muss das Gras einfach sehr gut aussehen, sonst könntest du mit dem Verkauf Schwierigkeiten haben. Deshalb entschied ich mich, zum Schneiden von Hand zurückzukehren, damit ich einen besseren Preis für die geernteten Blüten erzielen konnte. Wenn nicht genug Kristalle auf den Blütenständen zu sehen sind, wirst du deshalb Probleme bekommen. Farbe und Form der Blütenstände sind auch sehr wichtig. Die rötlicheren Sorten sind weniger willkommen, weil sie in einem kleinen, durchsichtigen Plastiktütchen nicht so gut aussehen. Die Chemo-Sorte, die ich kultiviere, hat eine ungewöhnlich große Menge von Kristallen auf ihren Blütenständen. Sie liefert einen ernomen Ertrag und die Nachfrage nach dieser Sorte ist sehr gesund. 

Nachdem die Blüten getrocknet und in Tüten abgefüllt sind, geben wir ihnen Zeit zu reifen. Dabei nehmen sie wieder Feuchtigkeit auf. Sie werden dann ein zweites Mal getrocknet und darauf wieder in Tüten gepackt. Für all das benötigt man etwa eine Woche und diese Blüten sind für den kommerziellen Verkauf bestimmt. 

Die für den persönlichen Gebrauch vorgesehenen Blüten werden für zwei Wochen zum Trocknen ausgelegt, anschließend alle in Glasgefäße getan, damit sie darin reifen. Gut ausgereifte Blüten schmecken immer am besten. 

Im Haus befinden sich zwei gewaltige Kohlefilter, die mit Absaugventilatoren in jedem Anbauraum verbunden sind, so dass die Luft frisch gehalten wird. Diese leisten auch ganze Arbeit, um keine Gerüche entstehen zu lassen. Sie sind ihr Gewicht in Gold wert.”

Zum Abschluss richtete ich an Kootenay einige weitere Fragen. 

Du baust in Erde an; hast du einen großen Unterschied zur Hydroponik festgestellt?
“Meine Pflanzungen in Erde tendieren dazu, weniger Ertrag zu liefern als wenn ich die Hydro-Behälter verwende, aber die Qualität bleibst bei beiden Medien so ziemlich gleich. Der größte Unterschied zwischen Hydrokultur und Erdanbau ist die Größe der Blütenstände. In Hydro kultivierte Pflanzen scheinen den Hang zu haben, weniger Blätter zu bilden. Deshalb sind sie schneller und einfacher zu trimmen. Die Dauer der Blühphase ist etwa gleich, der Unterschied zwischen beiden Anbauverfahren macht nur wenige Tage aus. Die Härte der Blüten hat mehr mit der Sorte als mit der Anbaumethode zu tun. Einige Sorten sind ein wenig zu hart, wenn sie mit dem Hydroverfahren angebaut werden. 

Ein Anbau in Erde beginnt in 4-Liter-Töpfen für die Dauer der Wachstumsphase, dann werden die Pflanzen in 12-Liter-Töpfe umgesetzt, damit die Wurzeln genug Raum bekommen und eine schöne Blüte zustande kommt. Gute Daumenregel: ein Liter Erde pro 25 cm Pflanzenhöhe. Ich ziehe die Pflanzen in Erde maximal einen Monat lang vor, in manchen Fällen, bei einer gedrungenen Pflanzensorte, etwas länger. Durchschnittlich bringt eine Pflanze ungefähr 22 Gramm pro Liter Erde, mal etwas mehr, mal etwas weniger.

Es ist abhängig von der Anzahl der kultivierten Pflanzen, doch ich tendiere eher dazu, von Hand zu gießen. Das dauert länger als mit einem automatisierten Bewässerungssystem, aber du kannst besser den Bedarf der außergewöhnlichen Pflanzen feststellen. Wenn ich in Erde anbaue, dann nutze ich eine automatische Bewässerung, um die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. 

Nach der Ernte muss die gebrauchte Erde weiterverarbeitet werden. Zuerst schütte ich sie in Müllsäcke, dann bringe ich sie zur Farm eines Freundes. Dort wird die Erde verteilt, so dass die akkumulierten Salze vom Regen ausgewaschen werden können. Manchmal setzen wir einige Sprinkler ein. Nachdem das erledigt ist, kann mein Freund die Erde in seinen eigenen Outdoor-Garten verwenden."

Welche Tipps hast du für andere Grower?
“K.I.S.S. – Keep It Simple Stupid!“ Weise Worte. Mach' die Sache nicht komplizierter als unbedingt nötig." 

Was meinst du zu den geltenden Gesetzen in deiner Region?
"Für einen kommerziellen Grower sind die Strafen strenger als für einen "normalen" Grower. Ich habe das Gefühl, dass einige Leute, die dasselbe tun wie ich, dies tun um Geld zu machen, das sie verwenden, um kriminelle Aktivitäten zu finanzieren. Auf diese Weise verursachen sie Unanehmlichkeiten für die eigenen Leute, durch die Gewalt, die Hand in Hand geht mit den Aktivitäten, zu deren Finanzierung sie sich entschlossen haben."

Noch ein letztes Wort an andere Grower?
"Ich hoffe, dass die meisten Leute ganz bewusst den Anbau in einer sicheren Art und Weise betreiben und sich klar darüber sind, was sie tun. Elektrizität und Wasser vertragen sich nicht, aber wenn die Sachen sicher installiert werden, funktioniert alles perfekt. Überdies habe ich für die Zukunft Pläne, in

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