Norwegen plant Änderung der Drogenpolitik
Norwegen entkriminalisiert Drogengebrauch
Wer sich mit Drogenpolitik beschäftigt, der wird wissen, dass die skandinavischen Länder in Sachen Repression und Strafverfolgung von Drogenkonsumenten ganz vorne mit dabei sind. Selbst Faserhanf-Pflanzen in den botanischen Gärten stehen in den nordischen Ländern hinter Gittern. Umso mehr erstaunt es, dass Norwegen nun mitgeteilt hat, dass dort der Umgang mit Konsumenten psychoaktiver Substanzen geändert werden soll: Norwegen entkriminalisiert den Gebrauch von Drogen. Das berichtete unter anderem die österreichische Zeitung Kurier am 19. Dezember 2017. Demnach hat das norwegische Parlament sich entschieden, den Gebrauch von Drogen nicht zu legalisieren, aber eben nicht mehr unter Strafe zu stellen. Der Drogengebrauch wird in Norwegen also entkriminalisiert, sodass Süchtige fortan als Kranke und nicht mehr als Kriminelle und Straftäter behandelt werden. Das ist ein großer und wichtiger Schritt für die Menschen, aber auch für die internationale Entwicklung in puncto Drogenpolitik, weil die skandinavischen Länder wie erwähnt als die ganz besonderen Hardliner in dieser Sache bekannt sind. Für diese politische Veränderung hatten nicht nur die linken Parteien und Sozialdemokraten, sondern auch die konservativen und die liberalen gestimmt, weshalb demnächst und in Kürze eine entsprechende Reform verabschiedet werden wird. Vorbild für Norwegen ist Portugal, wo bereits seit 2011 die Entkriminalisierung von Drogen zu einer verbesserten Situation geführt hat. Das soll nun auch in Norwegen umgesetzt werden, wie Sveinung Stensland - ein Konservativer - gegenüber den Medien erläuterte. Zwar werde die neue politische Richtung sich erst etablieren müssen, aber immerhin ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Nicolas Wilkonson von der norwegischen Linkspartei betonte ebenfalls gegenüber der Presse, dass Drogenabhängige künftig nicht mehr bestraft werden, sondern dass ihnen geholfen werden solle. Wer auffällt, solle behandelt und therapiert werden - nur diejenigen, die sich einer medizinischen Behandlung verweigern, sollten in Zukunft weiterhin bestraft werden. Das ist zwar auch noch eigenartig, denn es ist wohl kaum normal, kranke Menschen, die keinen Arzt aufsuchen, ins Gefängnis zu stecken. Aber immerhin ist dies in Norwegen ein erster Vorstoß hin zu einer menschlichen Drogenpolitik. Lest den Artikel des Kurier auf https://kurier.at/politik/ausland/norwegen-entkriminalisiert-gebrauch-von-drogen/302.790.432
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