Legalisierung in Deutschland Teil III

Mercedes.Frank
27 Jun 2022

Seit Monaten ist die Legalisierung in Deutschland aufgrund der neuen Regierung ein großes Thema. Und jeder Schritt, jede Äußerung wird genau beobachtet und kommentiert.


Die Erwartungen sind groß, im Ausland vermutlich noch größer als hierzulande. Vielen kann es gar nicht schnell genug gehen. Am besten morgen alles legal, Cannabis frei verkäuflich... und überhaupt...

Das Problem jedoch, und auch darüber haben wir schon berichtet, sind eine Menge gesetzliche Hürden. Nicht nur hierzulande, sondern auch auf internationaler Ebene. Eine ganz andere Herausforderung besteht jedoch darin, auch die Gesellschaft bei der Cannabis-Legalisierung mitzunehmen. Denn Jahrzehnte lang „hat man die Substanz zu sehr verteufelt“, so Alain Menghé à Menghé, der CEO und Gründer von LIO Pharmaceuticals GmbH, einem Unternehmen für medizinisches Cannabis.

Da er ein Mann aus der Branche ist, ist auch er natürlich ein Befürworter der Legalisierung. Das wäre er allerdings auch, wenn er einer anderen Tätigkeit nachginge. Seiner Ansicht nach wird die Legalisierung die Gesellschaft ein Stück weit verändern. Das klinge natürlich surreal, aber auch deshalb müssen die Veränderungen in geregelten Bahnen verlaufen. Daher sollen die verschiedensten Gruppen miteinander kommunizieren, damit die Sache auf der gesellschaftlich größtmöglichen Basis steht. Da sieht er den Drogenbeauftragten der Regierung in besonderer Verantwortung. 

„Die Furcht ist immer schlimmer als das Übel“, sagt Alain Menghé. „Aber man darf die ganze Sache auch nicht bagatellisieren“. Denn dass Cannabis gewisse Effekte hat und auslöst, mitunter auch negative, zumindest für manche, steht außer Frage. Da sind auch Fragen zu klären wie die Fahrerlaubnis bzw. Fahrtüchtigkeit, die der Abgabestellen mit entsprechend geschultem Personal, und nicht zuletzt die des Qualitätsstandards. Um nur einige zu nennen.

Zudem müsse sich Deutschland seiner internationalen Verantwortung bewusst sein. „Denn Deutschland hat eine Vorreiterrolle, ganz allgemein.“ Auch deswegen solle man die weltweit als deutsches Wahrzeichen gesehenen hohen Ansprüche beibehalten. All die juristischen Hürden, oder auch die UN-Charta, stellen für Menghé kein so großes Problem dar. Das könne man mit bilateralen Abkommen regeln. Bedenken hat er allenfalls vor zu schnell, zu früh, zu unausgegoren, zu fehlerhaft. Und dass sich zu viele Branchenfremde vor allen im medizinischen Cannabismarkt tummeln. Aber das ist ja überall so, wo es eine Menge Geld zu verdienen gibt.

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Mercedes.Frank