Kiffen – Jeder reagiert anders - Schau es dir selbst an!

Soft Secrets
09 Nov 2019

Nicht jeder sitzt albern auf dem Sofa herum


Marijuana wurde mit seinen positiven Eigenschaften über Jahrzehnte bewusst sowie effektiv ausgeblendet, um den Blickwinkel nur auf die negativen oder negativ darstellbaren Aspekte zu richten. Vom Kiffen wird man dumm, findet keinen Anschluss in der Bildungs-, Leistungs- und Alltagsgesellschaft, womit man auf dem Sofa verblödet und noch als Erwachsener bei den Eltern oder in einer Billigbude lebt, während andere einen Job und damit Einkommen, Familie und Eigenheim haben. Genauso könnten wir uns in den Park begeben und den dort saufenden Parkpenner als den durchschnittlichen Alkoholkonsumenten ausweisen, um auf diese Weise mit einer jahrzehntelangen Desinformation generelle Ängste vor Alkohol zu schüren.

Kiffen ist genau wie Alkoholkonsum nicht für jeden gleich. Listen wir vorab einmal typische Auswirkungen des Alkohols auf, die natürlich nicht bei jedem eintreten:

  • enthemmende Wirkung mit sexuellen oder gewalttätigen Übergriffen sowie schweren Unfällen
  • mit dem ersten Bier wird bis zum Umkippen weiter gesoffen
  • nach der guten Laune kommt der bitterböse depressive Absturz
  • maßgebliche Selbstüberschätzung nach dem Motto: Ich kann alles besser, alle anderen sind Idioten
  • der folgende Tag ist ein Katertag oder beginnt bei Alkoholismus automatisch mit dem „Katerbier“
  • bei regelmäßigem oder täglichem Konsum können Verelendung und auch Krankheiten schneller eintreten

Oder Auswirkungen, die zumindest erst einmal positiv sind:

  • auflockernde Wirkung, mit der Gespräche fließen und Anschluss aufgebaut wird
  • den Alltag ausblenden und sich austoben oder auch Ruhe finden
  • man traut sich vielleicht etwas, das sonst nicht denkbar wäre

Neben diesen und anderen Effekten hat Alkohol auf den Körper, abhängig von der Menge, jedoch immer entsprechende Auswirkungen. Nicht nur Leber und Hirn nehmen Schaden, Alkoholkonsum kann die Krebsbildung an ganz unterschiedlichen Körperstellen oder andere Erkrankungen erheblich fördern. Hochprozentiger Alkohol haut einem mit der Zeit die Magenwände oder auch die Speiseröhre durch.

Wie ist es beim Marijuana-rauchen?

  • auflockernde, lustige, verdummte sowie unproduktive Stimmungslage
  • Kifferparanoia kann einen heimsuchen
  • durch falsche Anwendung können psychische Probleme verstärkt werden
  • durch regelmäßigen oder täglichen Marijuanakonsum kann die Verelendung gefördert werden, da vielen einfach alles egal ist

Im positiven Sinne:

  • bei richtiger Verwendung kann Marijuana bei psychischen Leiden helfen und sogar Medikamente ersetzen, um ein normales Leben angenehmer bewältigen zu können
  • es wirkt auflockernd, stimmungsaufhellend und kann dazu beitragen, den Alltag auszublenden, um einfach mal zu entspannen und anschließend besser zu schlafen
  • viele Konsumenten werden nicht mehr richtig high, fühlen sich aber durch den Marijuanakonsum entspannter, ausgeglichener und können ihren Alltag angenehmer bewältigen
  • Kiffen aktiviert einige, treibt sie an und macht sie kreativer
  • der Konsum von Marijuana kann einem die Aggressivität nehmen und zu einem besseren Sozialverhalten beitragen
  • wer gutes Marijuana hat, kann häufig auf Alkohol oder andere Substanzen verzichten
  • am nächsten Tag gibt es keine Katertage

Marijuana greift weder die Organe an, noch vermindert es die Hirnfunktionen, und selbst Problemfälle profitieren bei richtiger Anwendung meist sogar noch. Wieso sollte aber verschwiegen werden, dass es auch diejenigen gibt, die mit dem Joint im Mundwinkel wenigstens für ein paar Jahre versumpfen oder aufgrund psychischer Leiden durch falsche Anwendung Schaden nehmen?  Wegen solcher Einzelfälle kann noch lange nicht verallgemeinert werden, dass Kiffer mit dem ersten Joint ihr Leben verwirkt haben. Genauso ruiniert sich nicht jeder mit dem ersten Glas Bier seinen Lebensweg.

Jeder der genannten Punkte trifft gehäuft zu, jedoch nicht bei jedem und nicht bei jedem gleich stark. Wenn jemand vom Cannabis wirklich mal für den Abend verblödet und seinen Spaß hat, der macht das damit nicht automatisch jeden Abend oder den ganzen Tag.

Dass vor allem junge Erwachsene zu einer „harten Phase“ neigen und die Gefahr besteht, dass sie in dieser hängen bleiben, kann nicht wegdiskutiert werden. Bei problematischem Konsum fällt das gesellschaftlich weniger etablierte Cannabis viel schneller in den Blickwinkel des Betrachters. Es denkt sich kaum einer etwas dabei, wenn schon ein Minderjähriger jedes Wochenende besoffen ist. Alkohol ist gesellschaftlich sehr anerkannt. Alkohol ist ein Zellgift, abgestorbene Hirnmasse wächst nicht nach.

Wenn ein junger Erwachsener jedoch viel kifft und dabei stundenweise verblödet, so stirbt seine Hirnmasse dadurch nicht ab und ist im Alter noch vorhanden. Wird erklärt, dass Cannabiskonsum bei Jugendlichen schädlich ist, da sich deren Hirn noch in der Entwicklung befindet, dann muss das doch zwingend auch für Alkohol und viele weitere Substanzen gelten. Da darf doch nicht einseitig beim Cannabis darauf aufmerksam gemacht werden, während jeder normale Bürger in diesem Land schon zu Jugendzeiten Alkohol probierte oder auch in „Maßen“ getrunken hat. Deshalb wird der Alkohol schließlich auch nicht für die Erwachsenen verboten!

Cannabis wirkt, genau wie Alkohol, bei jedem potenziell anders, es gibt allerdings Erscheinungen, die man bei der Auswertung von 10.000 Probanden gehäuft finden würde. Beim Marijuanakonsum ist es jedoch komplexer als beim Alkoholgenuss, da eine vielfältige medizinische Wirkung zu beobachten ist. Das bedeutet, dass jemand mit ADHS oder ADS beim Marijuana vor allem Strains mit hohem THC-Gehalt bevorzugt und durch den massiven Konsum sozusagen von seiner Erkrankung ausnüchtert.

Bei starkem ADHS sind die Betroffenen ohne ein Medikament nicht zielstrebig und haben keine Konzentration. Sie schweben sozusagen durch die Wolken, was viele Kiffer erreichen wollen. Der ADHS-Patient will das Gegenteil, er möchte durch Marijuana den Normalzustand erreichen und kann nüchtern z.B. kein Kraftfahrzeug lenken und würde im Alltagsleben mit Beruf und Verpflichtungen nicht bestehen.

Bei psychotischen Schüben, Ängsten oder Epilepsie wäre hingegen CBD der entscheidende Wirkstoff, wobei sehr reines und hoch dosiertes THC alles noch schlimmer machen könnte. Schmerz- oder Krebspatienten helfen sowohl THC wie auch CBD. Es gibt viele weitere Cannabinoide, und vielfach erklären Patienten, dass ihnen eine Fertigarznei mit Einzelwirkstoffen nicht oder nicht so gut wie die Marijuanablüte hilft, die das gesamte Wirkstoffspektrum aufweist. Dennoch macht es einen großen Unterschied, wie hoch die Anteile von THC oder CBD im Marijuana ausfallen. Bei einem Schwarzmarkt ohne Angaben und Kontrollen kann einem also nur der Eigenanbau Sicherheit geben, der einen juristisch jedoch direkt mit Dealern auf eine Ebene heben würde.

Einige entfalten künstlerische Talente[/caption] Wer Marijuana nicht allein in der Freizeit, sondern medizinisch konsumiert, der reagiert also potenziell ganz anders auf den Joint – oder den fehlenden Joint. Aber auch bei den Genusskonsumenten gibt es solche, die bereits mit dem Joint aufstehen und andere, die ihn erst anzünden, wenn sie ihren Alltag wirklich bewältigt haben.

Beim Alkohol ist es doch ähnlich, dass es solche gibt, die ihr Leben mit etwas Promille in der Blutbahn ganz gut oder für eine gewisse Zeit sogar besser bewältigen können, wohingegen andere mit einem Bier schon aussetzen müssten. Bei einem Suchtverhalten wäre Cannabis für den Körper nicht allein gesünder, es entfallen sogar die Entzugserscheinungen.

Selbst bei starken Cannabiskonsumenten ist es kein körperlicher Entzug wie bei Alkohol oder Opiaten, der tödlich enden kann. Es ist eher eine Umstellung, die jedoch sehr unangenehm sein kann. Für Patienten ist es aber so, dass sie mit dem Marijuana ihr Medikament absetzen und ihren Leiden voll ausgesetzt wären, das könnte mitunter tödlich enden. Vielfach wird erklärt, dass Kiffen aggressiv macht. Im Normalfall stimmt das allerdings nicht. Hierbei unterscheiden wir zwischen Patienten und Genusskonsumenten.

Bei Patienten kann es natürlich extreme Aggressionen auslösen, wenn ihnen ihr Medikament genommen wird und sie damit unterversorgt sind und massiv leiden. Möglicherweise kann auch eine falsche Anwendung Aggressionen auslösen. Beim Genusskonsumenten ist es so, dass Kiffen gegen Aggressionen wirkt, wobei Alkohol diese gehäuft auslöst. Wer sich ständig anhören muss, dass Marijuanakonsum dumm, impotent und aggressiv macht, dass man davon verwahrlost unter der Brücke endet, den kann das in gewisser Weise sogar sehr aggressiv machen. Hier ist es wie bei gewissen Leiden, dass etwas bewusst miteinander verwechselt wird.

Wer z.B. ADHS hat, kriegt zu hören, dass es durch das Kiffen schlimmer wird, er erst einmal einen Entzug machen und dann Medikamente nehmen muss. Dass die betreffende Person durch das Marijuanarauchen profitiert, gerade deswegen starke Konsummuster ausprägt und ihre ADHS vor dem Konsumeinstieg schon hatte, wird bewusst ausgeblendet. Genauso ist es mit den „aggressiven Kiffern“, dass diese aufgrund dieser absurden Vorwürfe aggressiv reagieren. In gewisser Weise sind Wut oder Aggression auch ganz normale Emotionen.

Oder welches Krankheitsbild würde eine nüchterne Person haben, die man maßgeblich auf die Palme bringt? Sind Menschen, die emotional reagieren, krank oder geht diese Reaktion automatisch auf Substanzkonsum zurück? „Fragen Sie Ihren Psychologen, der sie zum nächsten Psychiater oder direkt in die Klinik schickt.“ Auch Cannabiskonsumenten können unabhängig von ihrem Konsum Probleme haben. Durch übermäßigen und falschen Konsum werden diese bei vielen natürlich nicht besser. Bei der Problemfindung sollte man aber doch nicht den Tag sehen, an dem der erste Joint angesteckt wurde.

Problematische Konsumenten haben im Normalfall bereits Probleme, bevor sie mit ihrem Problemkonsum beginnen, wobei Marijuanarauchen diese Probleme teils sogar abfedert. In diesen Situationen wäre also zu betrachten, ob sinnvoller konsumiert werden kann, um diese Probleme noch besser abzufedern. Und zum guten Schluss: In keinem Fall ist es gerechtfertigt, erwachsene Menschen wie Kleinkinder zu bevormunden, um sie ihrer kleinen Lebensfreuden zu berauben, selbst wenn sie vom Marijuana albern werden. Wenn überhaupt, dann ist Kiffen ein selbstschädigendes Verhalten und damit die Privatangelegenheit eines jeden Einzelnen!  

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