Ein Joint genügt: ab vor Gericht!

Soft Secrets
11 Oct 2017

20-Jähriger wegen Joint vor dem Richter

Okay, Cannabis als Freizeitdroge ist nach wie vor verboten in Deutschland und den meisten anderen Ländern. So weit, so gut. Dass aber wegen einer einzigen Tüte gleich der ganze Justizapparat bemüht werden muss, ist und bleibt schlichtweg lächerlich. Zumal in dem vorliegenden Fall noch nicht einmal bewiesen war, dass der beschuldigte junge Mann Besitzer von Joint und Cannabis gewesen war. Aber eines nach dem anderen. Es geht um einen 20 Jahre alten Studenten, der anlässlich des diesjährigen Sommer-Sonnenwendfeuers in Eurasburg (Geretsried/Wolfratshausen) angeblich einen Joint mit einem halben Gramm Weed besessen haben soll. Das zumindest vermutete die Polizei, obwohl sie niemandem mit der Cannabiszigarette in flagranti erwischt hatte, sondern die Tüte auf dem Boden fand. Weil die Beamten dem 20-Jährigen den Besitz des Joints unterstellten, dieser aber ein wenig frech geworden war, musste sich der junge Mann vor Gericht verantworten. Das berichtete das Onlineportal Merkur online am 4. September 2017. Alles, was die Polizei vorzuweisen hatte, war ein Verdacht. Der 20-Jährige war nämlich während des Sonnenwendfeuers mit zwei Freunden zum Harnlassen in den Wald gegangen - die Polizeibeamten hatten angeblich Cannabisduft aus deren Richtung gerochen, den sie auch gleich spontan der Gruppe zuordnete. Keiner der Männer hatte einen Joint in der Hand, die Polizei las diesem vom Boden auf und ging davon aus, dass einer der drei "Verdächtigen" ihn habe aus der Hand fallen lassen. Als sich die Beamten dem 20-Jährigen zuwendeten und ihn erkennungsdienstlich behandeln wollten, bemerkte dieser nur, dass das Verfahren ja sowieso eingestellt werden würde und dass sie ihm nichts würden nachweisen können. Auch ein entsprechender Drogentest war negativ ausgefallen. Vor Gericht verlangte der Student dann, dass ein DNA-Test mit der Tüte gemacht werde, woraufhin das Gericht zustimmte. Nun wird der teure und aufwändige Test durchgeführt und anschließend ein neuer Gerichtstermin anberaumt. Wegen einer Tüte mit 0,5 Gramm Gras. Ein Armutszeugnis für die deutsche Justiz, sich mit solch lächerlichen Fällen auseinandersetzen zu müssen, während auf der Welt wirkliche Straftäter und Verbrecher teils ungestraft ihr Unwesen treiben können. Es wird Zeit, dass das finstere Mittelalter, dem wir uns hier in Sachen Drogen ausgesetzt sehen, endlich auf die Müllkippe einer dunklen Vergangenheit gekickt wird. Lest den Artikel von Merkur online auf https://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/geretsried-ort46843/wegen-eines-joints-geretsrieder-20-vor-gericht-8742781.html
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