Cannabis und Homöopathie

Soft Secrets
31 Aug 2018

Hanf war eines der ersten Mittel der Homöopathie

Der Kulturhanf Cannabis sativa war eines der ersten Mittel der Homöopathie. Der Erfinder der homöopathischen Lehre, der Mediziner Samuel Hahnemann (1755-1843), befand bereits 1797, dass Cannabis eine wirksame Medizin ist, die durchaus größerer Beachtung wert sei. Er ordnete den Hanf sinnigerweise den natürlichen homöopathischen Pharmaka zu und maß ihm den Stellenwert bei, der dieser Pflanze gebührt. Hahnemann selbst schrieb zum Homöopathikum Hanf Folgendes: „Lange Zeit gab ich Hanfsaft in Urtinktur, in der Gabe des kleinsten Teiles eines Tropfens. Aber jetzt finde ich, dass die Potenz C30 diese Arzneikräfte höher entwickeln kann‟ (Buchmann: Hahnemanns reine Arzneimittellehre, Seiten 19f.). In der Homöopathie wird zwischen Cannabis indica und Cannabis sativa unterschieden, obwohl vonseiten der frühen Homöopathen auch immer wieder festgestellt wurde, „dass die Ähnlichkeit der beiden Mittel erstaunlich sei und man daher glaube, sie seien identisch. Dies führte oft dazu, dass das eine durch das andere ersetzt wurde‟ (Fankhauser, Haschisch als Medikament, Seite 206). Der Ethnopharmakologe und Drogenforscher Christian Rätsch erläutert, was schließlich herausgefunden wurde und wie es sich heute verhält: „Es hat sich in der homöopathischen Arzneimittellehre eingebürgert, zwischen Cannabis sativa und Cannabis indica zu unterscheiden. Tatsächlich unterscheiden sich die Arzneimittelbilder bzw. Leitsymptome beider Arten erheblich‟ (Hanf als Heilmittel, Seite 165). Dabei setzt die Homöopathie Cannabis indica „u.a. bei Asthma, Impotenz, Appetitlosigkeit, sexueller Erschöpfung, Alpträumen und Nervenleiden‟ ein (ebd.): „Das homöopathische Heilmittel Cannabis indica wird hauptsächlich als Urtinktur und in niedrigen Potenzen verwendet. Die Urtinktur wird aus reinem Harz (Haschisch) und Alkohol gewonnen‟ (ebd.). Cannabis sativa wird u.a. bei gestörtem Urinverhalten, Erkrankungen der Harnwege und Problemen der Atemwege sowie bei Schluckstörungen, Stottern und Verwirrtheitszuständen appliziert. Dazu Ethnopharmakologe Rätsch: „Das homöopathische Mittel Cannabis sativa wird durch alkoholische Extraktion des frischen Krautes gewonnen. Es wird in der Urtinktur bis zur dritten Potenz (D3) verwendet, bei Stottern jedoch in der 30. Potenz (D30)‟ (ebd.). Unterm Strich lässt sich festhalten, dass homoöpathische Cannabis-Potenzen zudem bei der Linderung von Beschwerden bei Zytostatika-Therapie (Übelkeit und Erbrechen), bei der Linderung bzw. Auflösung von Spastizität bzw. Muskelspasmen, bei Bewegungsstörungen, bei der Senkung des Augeninnendrucks (zum Beispiel bei der Behandlung eines Glaukoms, der auch mit der natürlichen Pflanze therapiert werden kann), bei der Förderung der Herzdurchblutung, beim Einsatz in der Schmerztherapie, bei der Stärkung des Immunsystems, bei der Verbesserung von Drüsenfunktionen, bei der Zellkernteilung sowie bei Drogenabusus und -entzug nützlich und hilfreich sind bzw. sein können. Aus den Samen von Cannabis sativa wird heutzutage nach den Vorschriften des „Homöopathischen Arzneibuches“ (HAB) ein legales Homöopathikum hergestellt. Allerdings kommen die in der Hanfpflanze anwesenden und heilkräftigen Cannabinoide – allen voran THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) – in diesem Fall nicht ins Spiel, weil jene in den Samen der Cannabispflanze nicht vorhanden sind.
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