Cannabinoide zubereiten und anwenden
Cannabinoide aus der Hanfpflanze haben vielfältigen medizinischen Nutzen
Viele Patienten profitieren von Cannabis als Medizin. Dabei sind es - neben den Terpenen - die Cannabinoide, die für zahlreiche heilkräftige Effekte verantwortlich sind. Wer sein Cannabis nicht rauchen oder vaporisieren möchte, der kann sich auch zuhause selbst simple Extrakte herstellen, die für die tägliche Anwendung geeignet sind. Zuvor: Was sind eigentlich Cannabinoide? Mit dem Begriff Cannabinoide werden ursprünglich bestimmte Wirkstoffe bezeichnet, die in der Cannabispflanze (also in den verschiedenen Hanf-Arten) natürlich vorkommen. Cannabinoide sind ad definitionem Substanzen, die aus einer anderen Gruppe von Stoffen hergeleitet werden, die sich Terpenphenole nennen. Dabei beherbergen Hanfpflanzen nicht nur die Cannabinoide, sondern eine Vielzahl weiterer chemischer Stoffe, z.B. diverse Terpene, Alkaloide und andere, auf die wir hier nicht näher eingehen müssen. Heutzutage weiß man, dass diese speziellen Cannabiswirkstoffe, wie auch ähnlich wirkende Substanzen, durchaus auch in anderen Pflanzen zu finden sind, zum Beispiel im Flachs (Linum usitatissimum), in einer Rhododendron-Art (Rhododendron anthopogonoides), im Sonnenhut (Echinacea), in einer Magnolienart (Magnolia officinalis), in verschiedenen wohlbekannten Gewürzen (Basilikum, Kümmel, Nelken, Oregano, Pfeffer, Rosmarin, Zimt) sowie in Moosarten, einigen Pilzen und sogar in Bakterien. Als in den Neunzigerjahren die ersten körpereigenen Stoffe entdeckt wurden, die ähnliche Wirkungen aufweisen und an dieselben Rezeptoren im Körper binden wie die pflanzlichen Cannabiswirkstoffe, hat man sich in der Fachwelt darauf geeinigt, diese als körpereigene Cannabinoide zu bezeichnen. Daher der häufig zu lesende Begriff Endocannabinoide (von altgriechisch endogen = „im Inneren erzeugt‟, gemeint sind also körpereigene Stoffe). Übrigens: Auch synthetisch hergestellte, im Labor designte cannabisähnliche Moleküle bezeichnet man als Cannabinoide. Wirkstoffe extrahieren und Cannabis verwenden Viele verbinden mit Cannabis automatisch das Rauchen. Hanfprodukte müssen aber nicht inhaliert werden, sondern können auf mannigfaltige Weise zur Anwendung kommen, z.B. in Form von Nahrungsmitteln und Getränken. Die heilsamen Inhaltsstoffe des Cannabis sind allerdings nicht wasserlöslich, sondern müssen mit Hilfe von Fett oder Alkohol aus dem Pflanzenmaterial gelöst werden. Das ist ganz einfach und für jeden nachvollziehbar. Wir müssen nur das Cannabis gut zerkleinern und in einen Topf mit flüssiger Butter o.ä. geben. Anschließend abfiltern und das Pflanzenmaterial aus der Butter entfernen und die Butter dann nach Belieben portionieren und in die Kühlung stellen. Alle unter Verwendung dieser Butter hergestellten Nahrungsmittel enthalten dann die medizinisch wirksamen Cannabis-Inhaltsstoffe. Wer lieber einen alkoholischen Auszug zubereiten möchte, der gibt seine gewünschte Dosierung zerkleinerten Cannabismaterials in hochprozentigen Alkohol (etwa 1-2 Gramm auf einen Liter), z.B. in 38-prozentigen Doppelkorn oder 40-prozentigen Wodka. Dies stellt man dann an einen warmen und hellen Ort, schüttelt täglich ein- bis dreimal und wartet zwei bis drei Wochen. Anschließend abseihen und fertig ist der Hanfextrakt. Langsam und teelöffelweise an die benötigte Dosierung herantasten.
S
Soft Secrets