Ärztekammer-Chef: Rausch gehört zum Menschen

Soft Secrets
20 Sep 2017

Ärztekammer-Chef: Rausch gehört zum Menschen


Präsident der Berliner Ärztekammer für liberalen Umgang mit Cannabis

Günther Jonitz ist Präsident der Berliner Ärztekammer und spricht sich für einen liberaleren Umgang mit Hanf aus. Das berichtete der Fernsehsender RBB bereits vor einiger Zeit auf seinem Internetportal RBB24.de. Wie der RBB Jonitz nach einem Interview mit der TAZ zitiert, gehört die Suche nach berauschten Zuständen zu jeder menschlichen Kultur des Globus. Zwar sei Cannabis als Rauschmittel keineswegs harmlos, aber doch deutlich weniger riskant als zum Beispiel der allgegenwärtige Alkohol. Günther Jonitz ist natürlich für eine vernünftige Regulierung von Cannabis, weil insbesondere Kinder und Jugendliche, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet, durch einen entsprechenden Konsum Schaden nehmen und auch Psychosen ausprägen können. Daher sei ein liberaler Umgang mit Cannabis auf erwachsene Personen zu beschränken - ein Argument, dem auch andere Befürworter einer Legalisierung der Hanfpflanze in jedem Fall zustimmen. Wie Günther Jonitz ausführt, ist es aber gerade der "sachliche Umgang" mit Drogen, der auch die risikobehafteten Menschen am ehesten schützen kann. Ganz klar: Ein totales Verbot führt die Konsumenten, die es zweifellos auch in Zukunft geben wird, nur die in die Fänge des Schwarzmarkts, wo auch Minderjährige alle möglichen anderen Substanzen angeboten bekommen, und wo keinerlei Kontrolle über die den Besitzer wechselnden Stoffe gegeben ist. Was Jonitz außerdem anprangert ist die Ungleichbehandlung von Cannabiskonsumenten im Straßenverkehr. So würden Temposünder zum Teil nur marginal bestraft - etwa mit vier Monaten Fahrverbot -, während Personen, die nicht mal berauscht am Verkehr teilgenommen, sondern zum Beispiel am Vorabend einen Joint geraucht haben, mit massiven Restriktionen belegt werden. Wie Günther Jonitz findet, werden Alkohol- und Cannabisgenießer mit zweierlei Maß bemessen - was natürlich mit jeder Menge Ungerechtigkeit und Willkür einhergeht.

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