Schützt Cannabis vor Corona-Infektion?

13 May 2020

Diese wüsten Corona-Zeiten sind voll von Spekulationen. Auch zum therapeutischen Potenzial psychotroper Drogen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion ist schon so manche spekulative Publikation in letzter Zeit erschienen. Vieles eher im Spaß - oder in Form von Online-Enten, wie zum Beispiel die schnell aufgelöste Falschmeldung, Kokain helfe bei Corona.

Auch aus Kreisen von Wissenschaftlern kommen Meldungen zum Thema Drogen und Corona-Infektion. So hieß es zunächst, dass Nikotin vor einer Corona-Infektion schütze, indem es die Aufnahme des Virus' blockiert. Das hatte ein französisches Forscherteam publiziert und damit für rege Diskussionen in den sozialen Netzwerken geführt.

Und jetzt haben kanadische Wissenschaftler im Rahmen ihrer Forschungen zu Cannabis als Medizin nebenher herausgefunden, dass Cannabiniode offensichtlich vor einem Infekt mit Covid-19 bewahren können. So sollen die Cannabiswirkstoffe auf pharmakologischem Wege dazu führen, dass die Covid-19-Viren nicht in die Lungenzellen gelangen bzw. von diesen nicht aufgenommen werden. Eigentlich hatten sich die Forscher mit Cannabis bei Morbus Crohn, Krebs und Arthritis beschäftigt. Die Erfassung der Datenlage bezüglich Cannabis und der Corona-Infektion war eher ein nebenprodukt dieser Untersuchungen gewesen.

Die Arbeit verzeichnet nicht, welche Cannabinoide das genau sein könnten, es wurde von den Forschern aber ausschließlich mit eigens gezüchteten Strains gearbeitet. Diese hatten entweder einen hohen CBD- und dafür einen niedrigen THC-Gehalt oder ein ausgewogenes Verhältnis an CBD und THC.

Hier geht es zur originalen Publikation der kanadischen Forscher: https://www.preprints.org/manuscript/202004.0315/v1