Indikationen für Cannabis als Heilmittel

Soft Secrets
02 Mar 2018

Welche Indikationen gibt es für Hanfmedizin?

Die Liste der mit Cannabis zu behandelnden, zu therapierenden oder zumindest zu lindernden Erkrankungen und Symptome ist lang und wird immer länger, bislang machte sich aufgrund mangelnder letzter Erkenntnisse allerdings niemand die Mühe, eine komplette Übersicht über die möglichen Indikationen zu erstellen. Immerhin fasst Dr. Franjo Grotenhermen in seinem Buch „Die Behandlung mit Cannabis und THC“ zusammen: „Cannabisprodukte üben eine Vielzahl von Wirkungen aus. Sie können daher nicht selten mehrere Symptome einer Erkrankung lindern. Dazu zählen beispielsweise Schmerzen, Muskelspastik, Blasenfunktionsstörungen, und Schlafstörungen bei multipler Sklerose sowie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schmerzen und Depressionen bei Krebs. Diese Art der Kombinationstherapie kann in einigen Fällen mehrere andere Medikamente ersetzen.“ Schauen wir uns nun einmal an, was alles mit Cannabis bzw. Cannabinoidmedizin behandelt, unterstützt und gelindert werden kann: Da hätten wir zum einen die Allergien, wie zum Beispiel Heuschnupfen, Asthma sowie Tierhaar- und Hausstauballergien. Diese können durch Cannabinoide deutlich gelindert werden – auch eventueller Juckreiz wird durch Hanfprodukte abgemildert, obwohl diese pharmakologische Eigenschaft bis heute noch nicht umfassend genug erforscht wurde. Immerhin kleine und dafür umso aussagekräftigere Arbeiten hat es gegeben, wie Franjo Grotenhermen berichtet: „Ein positives Beispiel lieferte im Jahre 2002 eine kleine Studie mit Patienten, die an unstillbarem Juckreiz aufgrund einer Lebererkrankung litten. Hier konnte eine juckreizstillende Wirkung von Dronabinol (THC) nachgewiesen werden. Für diese Studie wurden drei Patienten ausgewählt, die zuvor erfolglos mit einer Vielzahl von Maßnahmen behandelt worden waren. Sie litten wegen des starken Juckreizes unter einer erheblich reduzierten Lebensqualität, Schlafmangel, Depressionen, Arbeitsunfähigkeit und Selbstmordgedanken. Durch die Einnahme von 5 Milligramm THC zur Schlafenszeit konnte bei allen drei Patienten eine Abnahme des Juckreizes für etwa vier bis sechs Stunden und damit einhergehend eine Verbesserung des Schlafes erreicht werden. Bei zwei Patienten verschwand sogar die Depression“ (Grotenhermen et Reckendrees 2006, Seite 21). Bei Krebs- oder Aidspatienten kann der Hanf die meist gefährliche Appetitlosigkeit beheben, und Bewegungsstörungen bei Parkinson’scher Krankheit, Tourette-Syndrom und anderen Erkrankungen können durch Cannabiszubereitungen sichtbar gelindert werden. Bei Entzündungen ist Cannabis ein ganz besonders hilfreiches Medikament, denn viele der enthaltenen Cannabinoide haben entzündungshemmende Aktivität, beispielsweise auch die bekanntesten Wirkstoffe THC und CBD. Damit kann Hanf die Dickdarmentzündung Colitis ulcerosa und andere, ähnliche Krankheiten, zum Beispiel Morbus Crohn, heilen oder zumindest deren Symptomatik meist rasch lindern. Auch bei einer Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), hilft Hanf, weil er, neben der entzündungshemmenden Eigenschaft, eine übermäßige Produktion von Magensäure unterbindet. Cannabis ist zudem ein gutes Relaxans. Als Entspannungsmittel ist der Hanf deshalb bei spastischen Erkrankungen und den unterschiedlichsten Muskelleiden – auch bei Erkrankungen des Bewegungsapparats (siehe oben) - und sogar bei Schluckauf hilfreich. Epilepsie-Patienten sollten im Umgang mit Cannabis allerdings aufpassen. Hanf kann die Symptome einer Epilepsie lindern oder sogar beheben, aber in manchen Fällen, je nach Veranlagung des Patienten, ebenso Anfälle auslösen. Der Hanf hat darüber hinaus wehenfördernde Effekte, weshalb er auch als Geburtsmittel Verwendung finden kann. Weil Cannabis bzw. die Cannabinoide den Augeninnendruck senken, sind sie in der Glaukomtherapie ein verlässliches Hilfsmittel. An psychischen Erkrankungen sind AD(H)S, Alkoholismus, Angststörungen, Depressionen, Schlafstörungen, traumatische Belastungsstörungen und viele andere mit Hanf therapierbar. Ein weiteres Thema ist der Schmerz in seinen vielfältigen Ausprägungen und Formen. Je nach Empfänglichkeit kann Cannabis so gut wie alle Arten von Schmerz bekämpfen oder lindern. Weitere Probleme, die mit Cannabismedizin behandelt werden können, sind Übelkeit und Erbrechen, obwohl manche Menschen in seltenen Fällen auch mit Übelkeit auf Cannabis reagieren, Tinnitus, Nervosität, Diabetes und viele andere. Informationen zu Cannabis als Medizin gibt es auf http://www.cannabis-med.org
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