Wie der pH-Wert das Wachstum der Pflanzen beeinflusst

Soft Secrets
14 Oct 2015

Growing Tipps


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Die Säure- oder Alkalihaltigkeit des Züchtungsmediums und der Bewässerungslösung spielt eine wichtige Rolle beim Züchten draußen oder bei künstlicher Beleuchtung. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, auf welche Weise der pH-Wert die Zugänglichkeit der Nahrungsstoffe für die Pflanzen und damit auch selbstverständlich ihre Entwicklung und den Ertrag beeinflusst. 

 

Was ist ein pH-Wert

Die Abkürzung pH-Wert stammt aus dem Lateinischen (Pondus Hydrogenia) und bedeutet potenzieller Kohlenwasserstoff oder Kohlenwasserstoff-Exponent. Die pH-Skala wurde als 15-stufige festgelegt und umfasst die Werte 0 bis 14. Die Werte 0 bis 6,99 markieren den Säuregehalt, die Werte um 7,01 bis 14 dagegen die Alkalihaltigkeit. Der Wert sieben ist neutral. Einen neutralen pH-Gehalt sollte in durchschnittlichen natürlichen Bedingungen Wasser haben, das ist aber bei weitem nicht die Regel. Ein pH-Wert gleich Null sollte einen sehr hohen Säuregehalt haben. Beispielsweise ist der in einigen Batterien enthaltene pH-Gehalt geringer als 1, im Essig ungefähr 3, im Kaffee 5 und in der Milch 6,5. Meerwasser hat einen pH-Gehalt von 8, gelöschter Kalk 12,5 und Lauge ungefähr 13,5. Wie Sie sehen, sind auf beiden Seiten der Skala starke Alkalien.

Auch wenn die pH-Skala breit ist, für die Bedürfnisse der Pflanzen reicht uns eine kleinere Spannweite. Wie schon gesagt wurde, hat Wasser im idealen Fall den pH-Wert 7, aber das ist nicht die Regel. Je höher der pH-Wert des Wassers ist, desto härter ist es und umgekehrt. In tschechischen und mährischen Haushalten kommt oft hartes Wasser mit einem pH-Wert größer als 7 vor. Weiches Wasser finden wir gewöhnlich bei Wasser aus dem Brunnen, also bei Familienhäusern und auf dem Land. Ein wahrer Gärtner sollte den Säuregehalt des Wassers kennen, das er zum Bewässern benutzt und falls er in der Gartenerde züchtet, auch den pH-Wert des Züchtungssubstrats. Boden, der einen pH-Wert von bis 4,6 aufweist wird für extrem sauer gehalten, bis zu einem pH-Wert von 5 handelt es sich um einen sauren, ein neutraler Boden weist Werte von 6,6 – 7,2 auf, ein Wert größer als 7,3 markiert einen alkalihaltigen Boden und messen wir einen pH-Wert über 7,7, dann haben wir einen stark alkalihaltigen Boden. Der pH-Gehalt des Wassers und des Bodens lässt sich im Ganzen leicht messen, aber davon später mehr.

Verschiedene Pflanzen brauchen einen unterschiedlichen pH-Werte. Einige Pflanzentypen, zum Beispiel Rhododendron, Preiselbeeren oder Heidelbeeren verlangen ausdrücklich ein saures Milieu, also des Bodens und der Bewässerungslösung. Im Gegenteil hat ein herkömmlicher Garten mit Gemüse einen pH-Wert höher als 7 lieber. Bei Züchtung von Hanf im Boden ist ein pH-Wert von 6,2 – 6,5 geeignet, bei hydroponischem Züchten ungefähr 5,5 – 6. Sie machen nichts falsch, wenn Sie den pH-Wert in einem Bereich von 5,8 – 6,3 aufrecht halten. Über die Bedeutung des pH-Wertes auf die Absorption konkreter Stoffe erfahren wir später mehr.

Womit den pH-Gehalt messen

Bevor wir uns an die Änderung des pH-Gehalts machen, muss der aktuelle Stand gemessen werden. Hier haben Sie einige Varianten, die sich im Preis und durch die Genauigkeit des Ergebnisses unterscheiden. Die billigste Art, wie man den pH-Gehalt des Wassers feststellen kann, ist der kolorimetrische pH-Test. Diesen können Sie in jedem Geschäft mit aquaristischem Zubehör und in den meisten Hobby-Märkten kaufen. Verpackungsbestandteil sind Tropfen, Plastikmessbecher und ein Papierchen mit Farbskala. In den Plastikmessbecher füllen Sie die bestimmte Menge der gemessenen Flüssigkeit und fügen Tropfen gemäß Anweisung zu. Die gemessene Flüssigkeit verfärbt sich schnell. Vergleichen Sie die Farbe der Flüssigkeit in dem Messbehälter mit der Skala in der Verpackung des Tests und Sie wissen sofort, wie es sich mit der Flüssigkeit verhält. Das Messen des pH-Gehalts mit Hilfe der kolorimetrischen Methode ist am billigsten (der Tester kostet ungefähr 5 Euro und und Sie führen mit ihm mehrere Dutzend Teste durch) und das relativ genau. Der Tester ist zum Messen des pH-Gehalts des Wassers und Bodens erhältlich. Ein Nachteil ist die Langsamkeit dieser Methode. Das wiederholte Testen im Bemühen um das Erreichen eines optimalen pH-Werts kann dem Menschen manchmal auf die Nerven gehen. Auf der anderen Seite können Sie schnell erraten, wie viel von dem Präparat für die Änderung des pH-Gehalts Sie brauchen, damit Sie den nötigen pH-Wert erzielen. Bei einer Änderung des pH-Wertes ist es deshalb gut, die Dosis des Präparats zur Änderung des Säuregehalts immer zu messen, das erleichtert Ihnen in Zukunft die Arbeit. Der kolometrische Test ist auch in Form von Lakmuspapieren erhältlich, die gewöhnlich eine engere Skala haben (z.B. 5,4 – 7,4 pH), aber sie sind auch sehr billig.

Wenn Sie eine technisch weiter entwickelte Methode zum Messen des pH-Wertes brauchen, dann besorgen Sie sich einen elektronischen pH-Tester. Auf dem Markt gibt es davon schon eine ganze Reihe und die Preise bewegen sich von 15 Euro bis Hunderts. Und warum gibt es hier so einen Unterschied? Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass die billigsten Tester Ungenauigkeiten aufweisen und sie müssen oft kalibriert werden. Wenn Sie einen einfachen pH-Tester mit größerer Genauigkeit wünschen, müssen Sie schon ungefähr 2,5 Tausend Kronen ausgeben. Im Preis um sechstausend Kronen kaufen Sie schon ein hoch- qualifiziertes Gerät für den Hausgebrauch, der auch den pH-Gehalt des Bodens messen kann, und das durch das bloße Versenken einer Sonde in den Blumentopf oder das Beet. Sobald der Preis des pH-Messgeräts die zehntausende Grenze übersteigt, handelt es sich um ein hoch professionelles und präzises Gerät, die ein gewöhnlicher Gärtner nicht benutzt.

Änderung des pH-Werts

Wasser, Züchtungsmittel und Boden kann man nach Bedarf so ändern, dass sie die nötigen pH-Werte aufweisen. Am einfachsten ist das beim Wasser. Am wichtigsten ist die Änderung des pH-Gehalts der Ernährungsflüssigkeit im Fall von aeroponischem und hydroponischem Züchten, aber eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung hat er auch bei der Züchtung in der Gartenerde, ob Sie nun unter der Sonne oder Lampe züchten. Wie schon gesagt, ist das Wasser in der Tschechischen Republik häufiger sauer als alkalisch. Deshalb ist es nötig, den pH-Gehalt des Wassers zu senken. Das kann man ganz einfach mit Hilfe zugänglicher Säuren erreichen. Entweder können Sie irgendeine in einer spezialisierten Gärtnerei kaufen oder Sie greifen nach etwas, was jeder zu Hause hat. Den pH-Wert kann man z.B. einfach mit Zitronensaft aus frisch ausgepressten Zitronen oder Essig senken. Beim ersten Senken des pH-Wertes ist es gut, vorsichtig zu beginnen, um es nicht zu übertreiben. Wenn Sie den pH-Wert des Wassers erhöhen müssen, können Sie ein Präparat zur Erhöhung des pH-Werts gebrauchen, das in gut sortierten Gartengeschäften erhältlich ist oder Sie mischen in das Wasser Speisesoda, das Sie in der Drogerie oder Apotheke kaufen können. Falls Sie einen Dünger in das Wasser mischen wollen, führt man die Änderung des pH-Gehalts erst danach durch, nachdem die Düngemittel im Wasser aufgelöst wurden. Das Düngemittel selbst verändert nämlich fast immer den pH-Wert des Wassers und die Änderung des pH-Wertes vor seinem Hinzufügen würde deshalb sinnlos sein. Interessant ist auch hinzuzufügen, dass die Stickstoffdüngemittel auch oft sauer sind, außer dem aus stickstoffhaltigem Kalk hergestellten Dünger und Kalziumnitrat, die im Gegenteil alkalisch sind. Neutral sind dann Kaliumdünger, gemahlene Phosphate und Superphosphate.

Falls Sie sich entschlossen haben, hydroponisch zu züchten, sollte Ihr Züchtungsmedium untätig sein und keine Feuchtigkeit aufweisen und somit ist dabei der pH-Gehalt nicht messbar. Beim Züchten in Rockwool wird das Material ungefähr so einen pH-Wert haben, wie Sie darin selbst das Gießwasser hinzufügen. Blähton ist nicht anfällig für das Absorbieren von irgendwelchen Stoffen. Falls Sie sich entschlossen haben, im gestoßenen Kokosballaststoff zu züchten, was auch für hydroponisches Züchten gehalten werden kann, werden Sie eher einen pH-Wert um 6,5 haben und eine Veränderung wird nicht nötig sein.

Die Änderung des pH-Werts ist am nötigsten bei Bodensubstraten und Beeten, besonders in dem Fall, wenn Sie sie selbst mischen und keine speziell vorbereitete Gartenerde für das Züchten von Hanf gekauft haben. Der Boden in der Tschechischen Republik ist eher saurer, deshalb werden Sie den pH-Wert des Bodens erhöhen müssen, genau umgekehrt wie beim Wasser. Das Verfahren der Änderung des pH-Wertes ist gar nicht schwer. Es reicht, in den Boden ein wenig gelöschten Kalk beizumischen und ordentlich durchzumischen. Wenn Sie im Gegenteil den pH-Wert des Bodens senken brauchen, düngen Sie ihn mit schwefelsaurem Ammoniak.

Wenn der pH-Wert nicht passt

Jetzt wissen wir schon alles, was pH-Gehalt bedeutet, wie man ihn messen und auch verändern kann. Es ist an der Zeit zu sagen, was alles das Niveau des pH-Gehalts für die Pflanzen und ihre Ernährung bedeutet. Der Säuregehalt im Züchtungsmedium beeinflusst markant die Fähigkeit der Pflanzen, die Nahrungsmittel zu absorbieren. Bei einem pH-Gehalt niedriger als 5,5 wird die Entwicklung einer Reihe von Pflanzen verlangsamt, was auch für den Hanf gilt. In solchen sauren Böden ist das Niveau von Aluminium und Mangan höher und für die Pflanzen giftig. Ein saurer Bodenschafft auch keine guten Bedingungen für die nützlichen Mikroorganismen und Regenwürmer, die auf den Beeten ein Stück nützlicher Arbeit leisten könnten. Ein zu niedriges Niveau an pH-Gehalt hindert dazu die Pflanzen daran, einige Stoffe zu absorbieren, besonders Phosphor, Kalk und Magnesium. Besonders beim Züchten in der freien Natur ist es wichtig, darauf zu achten, dass der pH-Gehalt des Bodens nicht zu niedrig ist. Beim Züchten im Boden hat sich gezeigt, dass es optimal ist, einen pH-Wert von maximal 6,5, bei der Wachstumsphase und in der Blütezeit 6 – 6,2 aufrecht zu halten. Wir sichern somit gut absorbierte Nahrungsmittel und gleichzeitig erhalten wir für die nützlichen Mikroorganismen geeignete Bedingungen. In den hydroponischen und aeroponischen Systemen und beim Züchten in den Kokos ist es nicht nötig, den pH-Wert so hoch zu halten. Und zwar aus dem Grund, dass wir bei hydroponischem/aeroponischem Züchten nicht auf die nützlichen, im Boden lebenden Mikroorganismen achten müssen und wir uns voll auf die effektivste Ernährung der Pflanzen konzentrieren können. Die Nahrungsstoffe werden direkt zu den Wurzeln geführt, wo bei optimaler Absorbierung pH-Werte um 5,8 erreicht werden.

Ist der pH-Wert des Bodens zu hoch, kommt es wiederum zu unzureichender Absorbierung einiger Stoffe. Zum Beispiel ist die Aufnahme von Phosphor bei pH-Werten von über 6,5 schon erkennbar gesenkt, und es kann so zu einer Überdüngung der Pflanzen kommen, weil Sie nicht fähig sind, die zugeführten Stoffe zu verarbeiten. Aus der Sicht der Aufnahme des Phosphors ist es optimal, im Verlauf des Züchtungszyklus den pH-Wert allmählich zu senken. In der Wachstumsphase beginnen Sie mit einem pH-Wert bei 6,5 und mit dem Einsetzen der Blüte senken Sie auf 6,2 bei Züchtung im Boden. Für Hydroponie und Aeroponie beginnen Sie mit der Wachstumsphase bei pH-Werten 6,3 und senken allmählich in der Blütezeit bis auf einen pH-Wert von 5,8. Bei selbstblühenden Sorten beginnen Sie, den pH-Wert für zwei Wochen seit dem Pflanzenaustrieb aus der Erde zu senken.

Ob der pH-Wert zu niedrig oder zu hoch ist: er schafft Probleme bei der Nahrungsaufnahme und beeinflusst damit die Entwicklung der Pflanzen in der Wachstums- und Blütenphase. Das richtige Niveau des pH-Werts führt im Gegenteil zu einer markant besseren Entwicklung und damit auch zu einer reicheren Ernte. Kein Gärtner sollte deshalb das Niveau des pH-Gehaltes bei jeder Art von Züchtung unterschätzen. Bei Hydroponie und Aeroponie ist die Beobachtung des pH-Wertes ein unabdingbarer Bestandteil des Weges zu einer erfolgreichen Ernte.

Schluss

Wie Sie sehen, ist das richtige Niveau des pH-Wertes für die Gesundheit und die gute Entwicklung der Pflanzen unabdingbar und das gilt nicht nur für den Hanf. Den Säuregehalt des Bodens beobachten Gärtner und Landwirte auf der ganzen Welt. Unglücklicherweise kommt es auch im globalen Maßstab häufiger zu seiner Übersäuerung. Früher schrieb man bei uns die Erhöhung des Säuregehalts der Böden dem sauren Regen zu, heute wird die Schuld vor allem auf den unempfindlichen Wechsel von Früchten und häufigen Anbau von Getreide, der dem Boden Kalk und Magnesium entzieht, geschoben. Besonders mit Kalk wird angeblich weniger gedüngt, also wächst der Säuregehalt der Böden leicht an.

Züchter von Hanf fügen manchmal im Bemühen, den Pflanzen so viel Nahrungsmittel wie möglich zuzufügen in ihre Mischungen eine größere Menge von Torferde bei. Die ist allerdings an sich sauer, und deshalb ist es nötig, der Mischung ein vernünftiges Maß beizufügen. Im Zusammenhang mit dem pH-Gehalt der Torferde ist es also angemessen, in das Substrat 30 – 70 % Anteil an Torferde zu mischen. Es ist allerdings immer gut, das Niveau des pH-Gehalts zu messen. Jetzt wissen Sie schon, warum und wie :-)

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