Wenn die Katze kotzen muss

Soft Secrets
28 Mar 2019

CBD als Heilmittel für Vierbeiner

Es ist noch gar nicht so lange her, da war den meisten CBD als Cannabinoid der Hanfpflanze unbekannt. Doch heute wissen immer mehr um die medizinischen Möglichkeiten von Cannabidiol. Und im nächsten Entwicklungsschub werden CBD-Produkte gezielt für die Anwendung an Haustieren vermarktet. Ist es vertretbar, Haustieren ohne tierärztliche Begleitung Wirkstoffe zu geben? Wie reagieren die Haustiere darauf und hilft es gegen das ständige Kotzen der eigenen Katze? Insgesamt durften zwei Versuchskatzen für monatelange CBD-Versuche herhalten und werden auch weiterhin CBD bekommen. Die haarige Tigerkatze Dgani erbricht nicht nur Grünzeug und Haarballen, sondern auch ständig ihr Futter. Sie hat einen empfindlichen Magen, aber vermutlich keine Unverträglichkeiten. Eigentlich alle Katzen kotzen regelmäßig, das ist völlig normal. Mehrfach am Tag ist dann aber doch etwas viel, womit es vor Jahren schon losging. Das gewählte hochwertige Fischöl gibt es nur als Liter-Einheit, es ist für Pferdehalter. Katzen sollen ca. 0,5 bis 1 ml Fischöl pro Tag erhalten (maximal 2 ml pro 10 kg Körpergewicht, mehr kann zur Diarrhö führen). Also kommt etwas Fischöl in eine alte Dose für Nahrungsergänzungsmittel. Diese wird in den Kühlschrank gestellt, das restliche Fischöl liegt im Gefrierfach, wird zähflüssig und hält sich bis zu einem Jahr. Jeden Tag erhalten ich und die Katzen ihre Portion. Wird das Fischöl ranzig, dann wird es in jedem Fall nicht lange unbemerkt bleiben. [caption id="attachment_7715" align="alignnone" width="800"]Wenn die Katze kotzen muss Oben Fischöl, auf dem Löffel CBD-Olivenöl[/caption] Wegen der Überfischung ist es wichtig, möglichst wenig Fisch zu verbrauchen. Kenner erklären, Hanfsamenöl würde noch besser gegen das Haaren von Katzen wirken und sei gesünder. Wer Hanfsamenöl als Speiseöl verwendet, kann dies anstelle des Fischöls zum Tierfutter geben. Es gibt auch einige Produkte aus Hanf speziell für Haustiere und Pferde. Vermutlich aufgrund eines empfindlichen Magens erbricht sich Dgani selbst mit Fischöl weiterhin häufig. Doch CBD wird auch für die Verwendung bei Haustieren gehypt, weshalb ein CBD-Öl-Sample eingesetzt wurde. Diese erhielten täglich nur ein oder zwei Tropfen einer Lösung mit 0,5 % CBD, das hatte jedoch keinen nennenswerten Effekt. Doch die beiden Katzen vertrugen das CBD-Öl gut. Als dann später aus Hanfblütentee und Olivenöl in der Küche CBD-Olivenöl gewonnen wurde, kam der Gedanke, den Katzen etwas davon zu geben (das Herstellungsverfahren wird in Ausgabe 6/18 ab Seite 20 geschildert). [caption id="attachment_7716" align="alignnone" width="800"]Wenn die Katze kotzen muss CBD-Olivenöl auf dem Katzenfutter verteilen[/caption] Das Ausgangsmaterial für das eigene CBD-Olivenöl ist Hanfblütentee der Sorte Finola. Diese EU-zertifizierte Nutzhanfsorte wird je nach Quelle mit 3,6 oder bis über 6 % CBD-Gehalt angegeben. Es wurden ca. 130 Gramm mit 800 ml Olivenöl verarbeitet. Der Wirkstoffgehalt im CBD-Olivenöl würde also vermutlich bei 0,5 bis 1 % liegen. Auf die Verwendung von THC bei Haustieren soll ohne kundigen Tierarzt bitte immer verzichtet werden. Die 0,2 %, die in EU-zertifizierten Nutzhanf zu erwarten sind, können jedoch vernachlässigt werden. Royal Queen Seeds empfiehlt auf dem hauseigenen Blog 0,1 bis 0,5 mg CBD pro kg Katzengewicht, bei chronischen Infektionen der oberen Atemwege sogar 5 mg. Eine Lösung mit 1 % enthält pro ml 10 mg. Eine andere Quelle empfiehlt für Hunde und Katzen von einem CBD-Öl mit 1 % CBD zwei- bis dreimal am Tag 2 Tropfen pro 5 kg Körpergewicht zu geben. Man solle aber maximal 3 Tropfen pro Tag pro kg Körpergewicht verwenden. Je nach Konsistenz des Öls sind die Tropfen dünner oder dicker, die Angaben überschneiden sich allerdings mit denen von Royal Queen Seeds. Eine weitere Quelle nennt gar keine Wirkstoffangaben und erklärt, ein CBD-Öl mit 10 % wäre sicherer gegen Überdosierungen als eines mit 24 %, wobei die Tiere bei einer Überdosis höchstens erbrechen. Nicht alle Tiere können das, Pferde und Kaninchen zum Beispiel. Auch für Pferde bieten einige Hersteller CBD-Produkte an, die allerdings pro kg deutlich niedriger ansetzen. [caption id="attachment_7717" align="alignnone" width="800"]Wenn die Katze kotzen muss CBD-Olivenöl gewinnen[/caption] Diese Angaben sind also immer mit Vorsicht zu genießen, da es noch nicht viele Informationen zu CBD bei Tieren gibt und Tiere genau wie Menschen verschieden empfindlich auf CBD reagieren können. Tiere haben ebenfalls ein Endocannabinoidsystem. Je nach den vorhandenen körpereigenen Cannabinoiden und der jeweiligen Empfindlichkeiten, kann eine Katze vielleicht fünfmal mehr als andere vertragen. Die beiden Versuchskatzen scheinen CBD sehr gut zu vertragen. Zu den Versuchskatzen: Im Mai 2019 wird die schwarze Zoe 11, die grau-getigerte Dgani 12 Jahre alt. Die ältere könnte vor der CBD-Verwendung erste Anzeichen von Arthritis gezeigt haben, eine für ältere Katzen leider häufige und schmerzhafte Erkrankung. Diese Katze springt derzeit aus dem Stand über ein Hindernis in eine erhöhte Regalebene, eine eingeschränkte Katze könnte das definitiv nicht. Zuerst wurde dieser Katze das CBD-Olivenöl zum Beginn vom Tag in das Futter gegeben, aber teils hat es wohl Zoe gefressen. Es handelte sich vermutlich um eine Menge von rund 0,25 ml, die dann vermutlich 1,5 bis 3 mg CBD enthielt. Einmal war es wohl die doppelte Menge, ob das zu viel war? Dgani schlief einige Stunden im Bettkasten und schien sich wohlzufühlen. Es gibt also keine Anzeichen einer Überdosierung. Danach gab es ca. 0,25 bis 0,5 ml auf die ersten zwei Mahlzeiten verteilt. Beide Katzen verhalten sich komplett normal und fühlen sich sichtlich wohl. Ob sie Cannabidiol bewusst wahrnehmen, ist unbeantwortet. Es lässt sich zudem nicht klären, wie viel welche Katze am Tag davon einnimmt. [caption id="attachment_7720" align="alignnone" width="800"]Wenn die Katze kotzen muss Cibapet CBD-Fischöl für Katzen[/caption] Katzen fressen Grünpflanzen, ziehen die Vitamine raus und brechen die Pflanzenteile meist wieder aus. Wichtig ist, dass sie verträgliche Pflanzen haben, womit sie Giftpflanzen meist von allein stehen lassen. Zoe haart wenig und kotzt nur Grünzeug aus oder wenn sie sich überfrisst. Dennoch scheint sie deutlich weniger zu brechen. Dgani hat dank des CBDs für mehrere Wochen viel weniger erbrochen, legte dann aber wieder los. Derzeit erhalten beide Katzen wieder ein klein wenig mehr CBD als zu diesem Zeitpunkt, wo wieder mehr gekotzt wurde. Es fiel nach der Dosiserhöhung auf, dass Zoe kaum und Dgani vor der ersten Mahlzeit kotzt, dann aber kaum noch. Dgani bricht also dann, wenn die Wirkung des Cannabidiols am schwächsten ist. Deswegen wird nun auch die letzte Mahlzeit am Tag noch CBD-Olivenöl enthalten. Zur CBD-Olivenöl-Fütterung: Als das Fischöl gegeben wurde, hat Dgani mehrere Tage gebraucht, um sich an den Geschmack zu gewöhnen. Das CBD-Olivenöl haben beide Katzen bereits am ersten Tag gefressen. Zoe hat schon einmal nur diesen Ölklecks aufgenommen, das Futter jedoch stehen gelassen. Beide Katzen nehmen das CBD-Olivenöl auch wegen seines Geschmacks sehr gut an. Sie fressen jedoch nicht direkt, sondern erst mit dem Hunger. Diese Fisch- und CBD-Öle sollen also auf besonders leckerem Katzenfutter gegeben werden. Zoe und Dgani werden weiterhin CBD-Olivenöl erhalten. Es ist kein Reinstoffextrakt, sondern ein Vollauszug, in dem auch andere Cannabinoide enthalten sind. Beiden Katzen geht es sichtlich gut und das störende Kotzen wird tendenziell reduziert, unterbleibt aber nicht vollständig. CBD kann Katzen laut verschiedener Quellen bei diesen Leiden helfen: Stress Ekzeme Diabetes Epilepsie Allergien Schmerzen Aggressionen Tumore, Krebs Pilzinfektionen Hoher Blutdruck Bakterielle Infekte Verhaltensstörungen Verdauungsstörungen Ängste, z.B. an Silvester Herz-Kreislaufstörungen Autoimmunerkrankungen Arthritis, Artrose, Osteoporose Chronisch entzündliche Erkrankungen CBD wäre bei viralen Infektionen möglicherweise kontraindiziert, da es das Immunsystem schwächen kann. Bakteriellen Infekten oder Pilzerkrankungen wirkt CBD entgegen, womit es hier indiziert ist. Zu viel CBD kann Diarrhö begünstigen. Zumindest bei Menschen ist keine tödliche Dosierung bekannt. Dennoch kann eine Überdosis mit Cannabinoiden extrem unangenehm sein und sich anfühlen, als würde man sterben. Cannabidiol wird für Katzen auch gegen Appetitlosigkeit empfohlen. Doch bei diesem Leiden oder auch einigen weiteren Leiden ist die Wirkung dosisabhängig. Etwas CBD mag den Appetit anregen, viel CBD könnte diesen bremsen. Genauso kann viel CBD müde machen, wenig würde einen jedoch eher wach halten. Beide fressen normal oder sogar gut. Die Tierärztin wollte Zoe auf Diät setzen. Aber auch hier kann CBD helfen, da es weißes in braunes Fett umwandelt, welches wiederum schneller vom Körper verbrannt wird. Weißes Fett ist Speicherfett. [caption id="attachment_7722" align="alignnone" width="800"]Wenn die Katze kotzen muss Cibapet CBD-Fischöl für Hunde[/caption] Die eigenen Haustiere an CBD gewöhnen – vermutlich können alle Haustiere durch CBD profitieren. Wenn es sich jedoch für Kleintiere, Vögel oder Reptilien nicht dosieren oder die Wirkung abschätzen lässt, dann sollte der Tierhalter es besser sein lassen. Für Katzen, Hunde und Pferde wird CBD-Öl von verschiedenen Händler empfohlen, die wiederum auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Solange der Tierhalter mit einer sehr geringen Dosierung die Empfindlichkeit und Verträglichkeit des CBD-Öls bei seinen Haustieren über Wochen testet und seine Tiere sehr genau beobachtet, solange wird er kaum etwas falsch machen. Man würde also bei einer Katze mit ca. 0,1 bis 0,5 mg CBD am Tag beginnen und Wochen später vielleicht 1 bis 5 mg in zwei bis drei Portionen am Tag geben. Wenn das Tier bereits ein Leiden aufweist, dann wird es möglicherweise profitieren. Aber auch dann ist mehr nicht automatisch besser. Soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich wäre eigentlich der sicherste Ansatz zur CBD-Dosisfindung für Haustiere. Wenn das Haustier bereits andere Medikamente erhält, dann sind meistens keine Wechselwirkungen und praktisch nie kritische Effekte zu erwarten. CBD bei Haustieren ist im Endeffekt genau das Gleiche wie CBD bei Menschen, nur, dass man die Tiere nicht fragen kann, sondern über Wochen sehr genau beobachten muss. Ruhigstellen heißt schließlich nicht automatisch glücklich machen.
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