Steve DeAngelo zum 65ten Geburtstag

Es ist immer wieder zu lesen, dass Steve DeAngelo einer der „Väter der legalen Cannabis-Industrie“ ist. Wenn nicht gar der Vater. Nun, schon in jungen Jahren als Teenager war er als Aktivist auf der Straße… und hat dafür die Schule geschmissen. Damals ging es gegen den Vietnam-Krieg. Kurz darauf wurde er Teil der Yippie-Bewegung, einem amerikanischen, jugendorientierten radikalen und gegenkulturellen Ableger Antikriegsbewegung der späten 60er Jahre.

Und dann begann seine Cannabis-Karriere. Lange Jahre war er einer der Organisatoren des jährlichen 4. Juli-Smoke-In inWashington/DC. Diese Veranstaltung wurde zu einer Tradition der Gegenkultur und der Cannabis-Legalisierungs-Bewegung. Er hat Cannabis-Firmen gegründet. Unter anderem Harborside Inc., ein börsennotiertes Unternehmen, dass mittlerweile unter anderem Namen gelistet ist. Das Harborside Health Center wurde 2006 als gemeinnützige medizinische Cannabisabgabestelle gegründet und hatte mehr als 300.000 registrierte Patienten.

Seine wichtigsten Taten pro Cannabis kommen aber erst noch. Er hat im Jahre 2015 das Buch „The Cannabis Manifesto: A New Paradigm for Wellness“ veröffentlicht. Aus dem Blickwinkel eines Kulturkritikers, der durch die Linse der sozialen Gerechtigkeit blickt, erklärt DeAngelo, wie die Cannabisprohibition unsere wertvollsten Institutionen entstellt hat - von der Familie über den Arbeitsplatz bis hin zur Arztpraxis und dem Gerichtssaal. Er ist auch der Ansicht, dass es so etwas wie einen Cannabiskonsum für den Freizeitgebrauch nicht gibt. Denn Cannabis ist mehr. Er fordert die Leser auf, alles zu überdenken, was sie über Marihuana zu wissen glauben.

2019 war DeAngelo einer der Gründer des „Last Prisoner Project“. Bei diesem Projekt geht es darum, dass niemand für geringfügige Straftaten in Verbindung mit Cannabis ins Gefängnis gehen sollte. Das Projekt bringt Menschen, die vom Strafrechtssystem betroffen sind, mit Experten für Politik und Bildung sowie mit führenden Vertretern der Drogenpolitik zusammen, um die Ungerechtigkeit der amerikanischen Cannabis-Prohibitionspolitik endlich zu beenden.

Ganz allgemein ist DeAngelo davon überzeugt, dass eine ethisch und politisch engagierte Branche die stärkste Kraft ist, um die Cannabisreform in jeden Winkel des Planeten zu tragen. In diesem Sinne weiter so, Mr De Angelo!