Schweiz: Ab 2022 legales Gras
In der Schweiz gibt es ab der ersten Hälfte des Jahres 2022 legales Gras. Allerdings nicht für alle, sondern lediglich für eine ausgewählte Gruppe von Probanden, die im Rahmen eines Modellprojekts Cannabis erwerben dürfen.
Es geht tatsächlich nicht um medizinisches Cannabis, sondern um legales Gras, das an erwachsene Personen zum Freizeitkonsum abgegeben werden soll. Das Modellprojekt wird in diversen Schweizer Großstädten stattfinden. So zum Beispiel in Basel, Bern, Genf und Zürich.
Die Höchstzahl der Probanden, die für die Untersuchung zugelassen werden, ist 5000. Mehr Über 18 Jahre alte Personen können an dem Versuch nicht teilnehmen. Diese müssen überdies in der jeweiligen Gemeinde leben und dort ihren ersten Wohnsitz gemeldet haben.
Teilnehmer am Modellversuch bekommen einen entsprechenden Ausweis, den sie beim Erwerb des Cannabis vorzeigen müssen. Auch die monatlich zu bekommende Menge wird im Voraus festgelegt.
Übliche Schwarzmarktpreise
Als Abgabe- bzw. Verkaufsstellen - das Gras soll zu üblichen Schwarzmarktpreisen abgegeben werden - können sowohl Apotheken dienen wie auch eigens eingerichtete "Social Clubs". Allerdings setzt die Schweizer Regierung voraus, dass legales Gras dort von fachkundigem Personal verkauft wird.
Nur legales Gras aus dem Inland
Das Cannabis, das im Rahmen dieser Projekte zum Verkauf kommt, darf auch nicht aus dem Ausland importiert werden, sondern muss in der Schweiz hergestellt worden sein. Weitere Vorgaben: Das Gras muss von hoher Qualität sein und darf einen maximalen THC-Gehalt von 20 Prozent nicht übersteigen.
Die Pharmazeutische Zeitung berichtete:
"Städte und Gemeinden, die ein entsprechendes Projekt starten wollen, müssen Details für einen auf maximal fünf Jahre beschränkten Versuch abgeben. Ab Inkrafttreten des Gesetzes könnten die Pilotversuche in den nachfolgenden zehn Jahren durchgeführt werden. Die Projektversuche müssen zudem von einer wissenschaftlichen Studie begleitet sein" (Quelle).
Folgen der legalen Abgabe
Mit dem Modellversuch soll herausgefunden werden, welche Folgen der Cannabiskonsum für die Nutzer haben kann. Wichtigste Punkte sind demnach unter anderem der Jugend- wie auch Konsumentenschutz, die Wirkung auf die öffentliche Sicherheit und sozioökonomische Aspekte.
Laufen die Modellprojekte zufriedenstellend, könnte das Schweizer Betäubungsmittelgesetz (Betmg) in Sachen Cannabis geändert werden.