Münster will Cannabis verschenken!
Die Stadt Münster will Cannabis - und zwar als Geschenk für 100 Münsteraner. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung, die als Modellprojekt aufgezogen werden soll, will Münster zehn Kilo Cannabisblüten einkaufen und an hundert Einwohner der Stadt verschenken.
Modellprojekt in Münster mit kostenlosem Cannabis
Das berichteten die Westfälischen Nachrichten am 1. August 2017. 10 000 Euro will Münster investieren, um das Gras einzukaufen. Anschließend soll per Losentscheid ermittelt werden, wer ein Jahr lang mit kostenlosem Weed versorgt wird. Ein entsprechender Antrag für das Projekt ist jetzt von der Stadt bei der Bundesopiumstelle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingereicht worden - nun warten die Verantwortlichen auf einen Entscheid. Und so soll es laufen: Per Zufallsprinzip sollen aus dem Melderegister des Einwohnermeldeamts 2000 Münsteraner ermittelt werden, die dann vom zuständigen Gesundheitsamt angeschrieben werden.
Ziel ist, 200 Probanden für die wissenschaftliche Studie zu gewinnen, von denen dann jeweils 100 Personen ein Jahr lang wöchentlich bis zu 2 Gramm Cannabis für medizinische Zwecke geschenkt bekommen. Die andere Hälfte der Studienteilnehmer soll als Kontrollgruppe kein Cannabis erhalten. In dem einen Jahr, in dem die Studie laufen soll, ist geplant, die Effekte von kontrolliert abgegebenem Hanf im Vergleich zu Patienten, die ohne Gras auskommen müssen, zu untersuchen. Dies wäre die erste Studie in Deutschland, die auf diese Weise die medizinischen Eigenschaften von Hanfblüten unter die Lupe nimmt.
Dass die Probanden das Cannabis kostenlos erhalten, hört sich zunächst verlockend an - und für Patienten, die seit Monaten auf ein Rezept warten eventuell sogar schockierend. In Wirklichkeit ist das aber bei Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten normal und üblich. Niemand, der an solchen Studien mitwirkt, muss schließlich die zu untersuchenden Arzneimittel selbst bezahlen. Im Gegenteil: Häufig erhalten Studienteilnehmer für solche Tests sogar ein Honorar bzw. eine Entschädigung.
Im Fall von medizinischem Cannabis setzen die Initiatoren der Studie auf die Popularität des Grases. Zu Deutsch: Leidende Patienten freuen sich womöglich über den Erhalt kostenloser Cannabisblüten - und verzichten auf ein Entgelt für die Studie. Ein solches war bislang zumindest im Rahmen der Diskussion um die geplante Untersuchung nicht Thema. Falls das BfArM dem Antrag wider Erwarten stattgeben sollte, kann das Auswahlverfahren alsbald losgehen. Die Zeit, bis zum erwarteten Bescheid der Gesundheitsbehörde kann sich allerdings über Monate erstrecken.
Lest den Artikel der Westfälischen Nachrichten auf http://www.wn.de/Muenster/2929112-Geplanter-Modellversuch-Stadt-Muenster-will-kostenlos-Hanf-verteilen?utm_source=Facebook&utm_campaign=2929112