Medizinalcannabis aus Deutschland frühestens 2020

Soft Secrets
03 Sep 2018

In Deutschland produziertes Medizinalcannabis kommt in zwei Jahren

Es ist so eine Sache mit dem in Deutschland hergestellten Medizinalcannabis für Patienten mit Rezept. Bisher muss das Cannabis aus dem Ausland importiert werden - so aus den Niederlanden und aus Kanada. Eigentlich hätte das Medizinalcannabis für unseren Markt jetzt schon gedeihen und blühen sollen - allein eine fehlerhafte und nicht ausgeklügelte Ausschreibung der Lizenzen über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte dafür gesorgt, dass nach wie vor kein Mediweed in deutschen Greenhouses wächst (wir hatten mehrfach darüber berichtet). Jetzt hat die FDP-Bundestagsfraktion eine diesbezügliche Anfrage an das Bundesgesundheitsministerium gestellt - und eine ernüchternde Antwort erhalten. Vor 2020 wird es kein in Deutschland hergestelltes medizinisches Cannabis geben. Das berichtete unter anderem die Hannoversche Allgemeine Zeitung am 2. September 2018. Es ist ein ewiges Hin und Her. Weil sich deutsche Pharmaproduzenten übervorteilt sahen und deshalb entsprechend gegen die Ausschreibung des BfArM geklagt hatten, dauert es nun noch um einiges länger, bis endlich Medizinalcannabis aus Deutschland über die Tresen der Apotheken gehen kann. Die Ausschreibung sah nämlich vor, dass die künftigen Produzenten bereits über Erfahrung im Anbau von Cannabis verfügen. Das wäre aber für hiesige Hersteller aufgrund der prohibitiven Rechtslage gar nicht möglich gewesen - deshalb musste das BfArM seinen Aufruf überarbeiten und neu formulieren. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung erklärt: "Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte eine erste Ausschreibung im März 2018 beanstandet und gestoppt. Laut Ministerium ist eine neue Ausschreibung im Juli veröffentlicht worden - dabei geht es um die Produktion von 10.400 Kilogramm Medizinalcannabis innerhalb von vier Jahren. In der ersten Ausschreibung waren 6600 Kilogramm vorgesehen gewesen" (Quelle). Wieland Schinnenburg ist Gesundheitsexperte der FDP und sieht in dem Vorfall ein schlampiges Vorgehen, aufgrund dessen die Patienten nun weiterhin das Nachsehen haben. Denn erstens kommt es wegen der Importe immer wieder und regelmäßig zu Lieferengpässen und -ausfällen - das heißt, dass Cannabispatienten immer wieder auf ihre Medizin warten oder gar verzichten müssen. Zweitens hatte es in der Vergangenheit immer wieder Beanstandungen der Qualität des importierten Mediweeds gegeben. Bleibt zu hoffen, dass diese Missstände behoben sein werden, wenn Patienten in Deutschland ab hoffentlich 2020 erstmals eigenes Cannabis erhalten. Bis dahin braucht es vor allem eines: jede Menge Geduld. Hier geht es zum Artikel der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung: http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Cannabis-aus-Deutschland-fuer-medizinische-Nutzung-fruehestens-2020
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