Kleine Presseschau zur Hanfparade
Presseschau zur 21. Auflage der größten deutschen Pro-Cannabis-Demo in Berlin
Bereits zum 21. Mal fand in diesem Jahr die Hanfparade in Berlin statt. Und zwar am 12. August 2017. Das Motto: "Breiter kommen wir weiter" kann man durchaus mit gemischten Gefühlen sehen. Mit dieser kleinen Presseschau wollen wir euch jedenfalls zumindest einen Eindruck verschaffen, wie die Mainstream-Medien über dieses mittlerweile schon traditionelle Event berichten. Vereinten die gesammelten Pressestimmen früher eher eine Art Fleischbeschau skurriler Zeitgenossen und bunter Drogentrends, dem der Durchschnittsdeutsche gern mit einem verständnislosen Kopfschütteln begegnete, ist das Thema Cannabis heute zunehmend ein ernstzunehmendes - und in der Gesellschaft angekommen. Wie aber sieht die Presse das? Wir schauen es uns an.
RBB Online hat erkannt, dass medizinisches Cannabis heutzutage einen gewissen Stellenwert hat: "Die Freigabe von Cannabis als Medizin ist seit vielen Jahren eine wichtige Forderung der Hanfparade - die Teilnehmer sprechen sich aber auch für eine Legalisierung als Genussmittel aus. Das diesjährige Motto der Demo, "Breiter kommen wir weiter!", soll auf die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten der Pflanze hinweisen" (Quelle)
Die Berliner Morgenpost hat sich eher angeschaut, ob an der Demo auch genügend Menschen teilgenommen haben: "Angemeldet waren laut Polizei 10.000 Demonstranten, jedoch erschienen zum Auftakt bei herbstlichen Temperaturen und Nieselregen zunächst nur wenige Teilnehmer. Die rund 250 Polizeibeamten waren anfangs noch in der Überzahl. Erst um die Mittagszeit füllte sich der Platz. Nach Angaben der Polizei nahmen in den ersten Stunden etwa 2000 Menschen an der Parade teil - im Vorjahr waren es insgesamt 4000 gewesen." (Quelle)
In der Berliner Zeitung lag ein Fokus auf Teilnehmern, die sogar legal Cannabis mit sich führen durften - was beileibe nicht immer so war: "Dank der Reform liefen in diesem Jahr möglicherweise erstmals Menschen bei der Parade mit, die Cannabis legal konsumieren. Das erschwerte den Einsatz der Polizei, denn wie in jedem Jahr wurde bei der Parade auch in diesem Jahr viel gekifft." (Quelle)
Die Boulevardzeitung BZ schlug in dieselbe Kerbe: "Erstmals in der zwanzigjährigen Geschichte der Hanfparade dürfen einige Menschen in Deutschland legal kiffen. Den Teilnehmern der Parade, die am Samstag durch Berlin zog, reicht das aber nicht." (Quelle)
Und die Mitteldeutsche Zeitung berichtete über Vorfälle in Magdeburg, wo Polizisten diverse Teilnehmer der Hanfparade entweder vor ihrer Reise nach Berlin und auch nach deren Rückkehr aus der Bundeshauptstadt behelligten und durchsuchten: "Gegen 20 Uhr fiel den Polizisten ein Mann auf, der sichtlich nervös war und versuchte, möglichst schnell an den Bundespolizisten vorbeizukommen. Er hatte außerdem ein Plakat bei sich, auf dem Hanf abgebildet war. Daraufhin sprachen die Beamten den 25-Jährigen an und erfuhren, dass er bei der Hanfparade in Berlin war. Bei einer anschließenden Durchsuchung fanden sie in dem Rucksack des jungen Mannes insgesamt 42 Tütchen mit Anhaftungen von Drogen, zirka 5,7 Gramm Cannabis sowie zwei Crusher" (Quelle)
So weit unsere kleine Presseschau zur 21. Hanfparade in Berlin. Wir sehen schon an diesen kleinen Zitaten: Das öffentliche Bild von Cannabis hat sich durchaus gewandelt. Allerdings fällt es den Medienmachern nicht immer leicht, das Thema auch tatsächlich ernstzunehmen. Es bleibt spannend, wie es bei uns weitergehen wird. Als nächstes, nach der Bundestagswahl im September, soll das Medizingesetz konkretisiert und verbessert werden. Soft Secrets bliebt für euch am Ball.
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Soft Secrets
