Hängenbleiben auf Psychedelika?
Hängenbleiben auf psychedelischen Substanzen? Cannabisfreunde stehen zuweilen auch auf andere Stoffe, zum Beispiel auf Psychedelika. Dabei haben manche Angst vor dem sogenannten Hängenbleiben. Was ist das aber? Und ist die Angst davor berechtigt?
Das sogenannte Hängenbleiben ist ein Phantom. Es gibt keine Substanz, auch nicht LSD, deren Wirkung nach Einnahme nicht mehr vergeht und ein Leben lang oder über Jahre anhält. Das ist ein Märchen der Prohibition, um den Menschen Angst zu machen. Klappt ja auch, sogar bis heute.
HPPD & Co.
Wir kennen diverse Phänomene wie die HPPD (Hallucinogen Persisting Perception Disorder), die wissenschaftlich noch nicht komplett erklärt werden können, bei der Psychedelika-User (manchmal auch Konsumenten nicht-psychedelischer Moleküle) nach der Hauptwirkung einer (meist hochdosierten) Substanzeinnahme weiterhin mit spontanen psychedelischen Erscheinungen und Sensationen konfrontiert werden.
Es gibt auch Personen, die mit dem Shift des Bewusstseins auf starken Psychedelika überhaupt nicht zurecht kommen. Meist, weil sie nicht in der Lage sind, vollständig loszulassen und sich der Substanzwirkung hinzugeben und im Nachhall der Erfahrung immer wieder an die für sie quälende Situation erinnert werden, zum Beispiel durch diverse Trigger.
So jemand sollte sich psychotherapeutische Unterstützung holen, wenn die Episoden nicht besser werden.
Was ist mit Psychosen?
Das selbe gilt für Personen, die mit dem Konsum von psychotropen Molekülen eine latent vorhandene Psychose aktivieren. Menschen, denen das geschieht, sind meist schon vorher entsprechend prädisponiert. Der Fallstrick besteht hier häufig in der Tatsache, dass sich Betroffene über die Psychoseanfälligkeit meist gar nicht im Klaren sind.
Das klassische Hängenbleiben aber, also der Umstand, dass eine Substanz nicht mehr aufhört zu wirken, ist ein Mythos. So etwas gibt es nicht, denn alle aufgenommenen Moleküle werden von unserem Körper verstoffwechselt (metabolisiert). Sie lassen sukzessive in ihrer Wirkung nach, bis diese schließlich ganz verschwunden ist.
Safer Use beherzigen
Wer es mit dem Drogenkonsum nicht übertreibt, die Safer-Use-Regeln beherzigt, auf seine Gesundheit und einen geregelten Alltagsrhythmus achtet und auch sonst an sich und seinem Lebensweg arbeitet, der sollte vor den Gefahren einer unsachgemäßen Anwendung von psychoaktiven Substanzen einigermaßen gefeit sein.
Wer jedoch mithilfe der Substanzen vor sich selbst und seinem Leben davonlaufen möchte oder wer sich ohne jede Reflexion die Psychoaktiva einfach in den Kopf knallt, als gebe es kein Morgen, der hat wahrscheinlich – und das gilt für beide Fälle – ein tieferliegendes Problem und sollte überlegen, sich professionelle Hilfe zu holen.