In großen Behältern wachsen große Pflanzen

Soft Secrets
11 Jun 2021

Der Anbau von Cannabis in Behältern erfordert eine völlig andere Strategie als Marihuana im Boden zu kultivieren. In Mutter Erde gepflanzt breiten sich viele Nährwurzeln in den oberen paar Zentimetern des Bodens aus, wo großenteils die Nährstoffe und das Bodenleben anzutreffen sind. Tief reichende Wurzeln verankern die Pflanze in der Erde und suchen nach verborgenen Nährstoffen, um sie an die Oberfläche zu bringen.


 Diese natürliche Ordnung wird in einem Behälter völlig durcheinander gebracht. Die Wurzeln stoßen bei der Suche nach Wasser und Nährstoffen an die Seiten des Topfes. Organische Erde allein kann nicht genügend Nährstoffe für schnell wachsendes Cannabis liefern. Sie müssen in einer Nährlösung (in Wasser verdünnter Dünger) zugeführt werden. Das Pflanzmedium dient dazu, die Wurzeln zu verankern und soll einen temporären Hafen für die Nährstoffaufnahme bieten. Ein Behälter schränkt die Entwicklung des Wurzelsystems ein. Die Wurzeln können nicht durch die Wände und den Boden des Behälters hinauswachsen. Die begrenzte Menge an Kultursubstrat in Gefäßen hält weniger Wasser, erwärmt sich und trocknet im Vergleich zu Mutter Erde schnell aus.

Kleine Pflanzen wachsen in kleinen Behältern

Töpfe werden aus verschiedenen Materialien hergestellt - die alle unterschiedliche Eigenschaften haben, welche helfen, die durch die Größe auferlegten Einschränkungen zu überwinden. Lehm-, Stoff-, Faser- und Holzbehälter atmen besser als Plastiktöpfe. Stoffbehälter ermöglichen einen Luftaustausch, der die Wurzelentwicklung steuert. Behälter aus Hartkunststoff lassen sich in vielen gewünschten Formen herstellen. Tontöpfe sind schwer, können zu Bruch gehen und absorbieren Feuchtigkeit aus der sich darin befindlichen Erde. Betoncontainer sind ebenfalls schwer, aber haltbar, und eignen sich gut für Terrassen oder Gärten mit starker Sonneneinstrahlung. Metallbehälter, sofern sie nicht verzinkt sind, oxidieren (rosten) und können schädliche Elemente und Verbindungen absondern. Keine Behälter verwenden, die Erdölprodukte, ätzende und tödliche Chemikalien enthielten. Die Größe des Behälters diktiert die Menge an Pflanzmedium, welche er aufnehmen kann. Seine Größe wirkt sich auf die Häufigkeit der Bewässerung und Düngung, die Wurzelentwicklung, Temperatur und letztendlich auf die Erntemenge aus. Bewässerung und Nährstoffaufnahme sind in Behältern einfach zu handhaben. Die verfügbare Menge an Wasser und Dünger lässt sich genau steuern. Wenn toxische Bedingungen in der Erde entstehen, kann sie auslaugen, d.h. dem Medium werden Nährstoffe entzogen. Behälter lassen sich leicht bewegen, wenn es darum geht, ungünstige Wettereinflüsse zu vermeiden. Kleine Pflanzen benötigen weniger Erde und somit reichen im Gegensatz zu großen Gewächsen auch kleinere Töpfe. Viele kleine Pflanzen können unter künstlicher Beleuchtung angebaut, separiert und verpflanzt werden. Drainage ist die eine Eigenschaft, welche alle Behälter gemeinsam haben. Jeder muss in der Lage sein, zu viel Wasser und Nährstoffe abfließen zu lassen.

Das Umpflanzen von Cannabis in den richtigen Behälter ist für ein ungestörtes, schnelles Wachstum sehr wichtig. Es muss dabei in jeder Hinsicht sorgfältig vorgegangen werden, um einen reibungslosen Umzug der Pflanze zu gewährleisten.

Praktische Aspekte

Individuelle Pflege und Mobilität sind beim Anbau in Töpfen möglich. Man kann die Bewässerung und Düngung für jede Pflanze kontrollieren, die Töpfe regelmäßig drehen, damit das Gezweig gleichmäßig beleuchtet wird. Kleine Pflanzen in Behältern unter den Growlampen dicht zusammenstellen; wenn sie größer werden, sie weiter auseinander oder nach draußen setzen. Platzieren Sie kleine Pflanzen auf Blöcke, um sie näher an die Lichtquelle zu bringen. Einzelne Pflanzen sind leicht unter Quarantäne zu stellen. Schwache, kranke Problempflanzen lassen sich ohne Umstände aus der Plantage entfernen. Bei Pflanzen in Behältern verbreiten sich bodenbürtige Krankheiten und Schädlinge langsam. Erde in Töpfen erwärmt sich schneller - wenn die Behälter auf den Erdboden, kalten Fußboden gestellt oder in Mutter Erde gepflanzt werden, nicht so rasch. Schwarze Töpfe absorbieren mehr Wärme als helle. Stehen sie in der prallen Sonne, absorbieren dunkle Behälter so viel Wärme, dass sich die Erde darin gefährlich erhitzt. Die Temperatur des Pflanzmediums wird so heiß, dass die Wurzeln geradezu kochen!

Um den Rand dieses Behälters festgebundenes Stroh hält die Erde kühl, damit die Wurzeln an heißen Tagen nicht gekocht werden.

Stellen Sie Behälter nicht in direktes heißes Sonnenlicht oder in die Nähe einer Wärmequelle. Wenn die Temperatur der Erde über 24 °C ansteigt, können dadurch das Wachstum verlangsamt und die Wurzeln geschädigt werden. Töpfe, die in der prallen Sonne oder an einer heißen Stelle stehen, sollte man mit einem Stück Folie oder Pappe beschatten, damit die Erde im Behälter relativ kühl bleibt.

Dicke undurchsichtige Wände lassen kein Licht in den Behälter eindringen und verlangsamen das Wurzelwachstum. Wird in einem weißen oder dünnwandigen Gefäß angebaut und die Wurzeln an der Außenseite des Wurzelballens beginnen grün zu werden, dann dringt Licht in den Behälter ein. Dieses Problem lässt sich vermeiden, indem man die Innenseite des Behälters mit einer dunkelfarbigen, ungiftigen Latexfarbe streicht. Wird die Innenseite eines weißen Behälters so gestrichen, wird das wärmende Sonnenlicht reflektiert und der Boden kühler gehalten. Die Behälter werden etwas auf dem Bodens etwas hochgestellt, die ganze Plantage höher gesetzt. Die Decke in Anbauräumen muss hoch genug sein, um die zusätzliche Höhe auszugleichen. Draußen können Pflanzen in großen hohen Töpfen früher über die Zaunhöhe wachsen, was die Aufmerksamkeit von Nachbarn und Dieben auf sich zieht und möglicherweise gegen lokale Gesetze verstößt.

Positionieren Sie die Behälter etwas über dem Boden, um die Erde in ihnen wärmer zu halten und die Drainage zu erleichtern.

Wurzeln stoßen bald an die Wände von Behältern, wo sie dann nach unten wachsen und sich am Boden verfilzen. Die unnatürliche Umgebung im Inneren des Gefäßes führt oft dazu, dass eine dicke Schicht von Wurzeln entlang der Wände und am Boden wächst. Dieser Teil der Wurzelzone ist am anfälligsten für Feuchtigkeit und Hitzestress und somit am stärksten gefährdet. Wenn die Wurzeln dermaßen im Topf wuchern und sie einige Wochen lang kreisförmig an der Innenwand entlang wachsen, werden sie die feinen Nährwurzeln einbüßen und eine effiziente Aufnahme von Nährstoffen ist nicht mehr möglich. Bei Platzknappheit dürfte es dann einfacher und sinnvoller sein, Pflanzen mit solch wuchernden Ringwurzeln wegzuwerfen und zu ersetzen. Eine 2,5 cm dicke Schicht aus Tongranulat oder Kiesmulch auf der Erde hält die Oberfläche feucht. Die Wurzeln können entlang der Oberfläche wachsen und die Erde muss nicht bearbeitet werden. Der Mulch verringert außerdem die Verdunstung und vermeidet, dass Gießwasser verspritzt oder die Wurzeln davon beschädigt werden. Stroh und ähnliche Mulche tendieren bei einem geschlossenen Anbau indessen dazu, unerwünschte Krankheiten und Schädlinge anzuziehen.

Tongranulat (Blähton) ist ein großartiger Mulch!

Behälter wiederverwenden nachdem sie mit Wasser und Seife gewaschen wurden. Die erdlose Mischung ausschütten und die Gefäße über Nacht in einen großen mit Seifenwasser gefüllten Container eintauchen. Jeden Behälter mit einer Bürste abschrubben, um abgelagerte Salze und eventuelle Verunreinigungen vor der Wiederverwendung zu beseitigen.

Drainage

Alle Behälter müssen eine Art Entwässerungsvorrichtung haben - Löcher oder durchlässiges Gewebe. Wurzeln, die länger als 20 Minuten im Wasser stehen, ertrinken wegen Sauerstoffmangel. Drainagelöcher lassen überschüssiges Wasser und Nährlösung ungehindert aus dem Boden eines Behälters abfließen. Töpfe sollten mindestens zwei einen halben Inch (1,2 cm) große Löcher pro Quadratfuß (930 cm2) Bodenfläche haben. Die meisten haben doppelt so viele. Die Drainagelöcher müssen das Wasser leicht abfließen lassen, dürfen aber nicht so groß sein, dass Pflanzmedium auf den Boden ausgespült wird. Falls der Abfluss zu schnell herausquillt oder Erde durch die Löcher ausgespült wird, die Töpfe mit Zeitungspapier beschlagen. Dies verlangsamt die Drainage, bleiben Sie also wachsam!

Denken Sie daran, das überschüssige Wasser im Untersetzer nach 20 Minuten zu entfernen, damit die unteren Wurzeln nicht ersticken.

Entgegen der landläufigen Meinung verbessert eine Schicht Kies auf dem Boden der Töpfe nicht die Drainage. Sie bewirkt genau das Gegenteil. Die Oberflächenspannung, die durch die unterschiedliche Größen der Kies- und Erdpartikel entsteht, führt dazu, dass das Wasser am Boden des Behälters zurückgehalten wird. Stellen Sie, falls notwendig, Untersetzer oder Trays unter die Behälter, um überschüssiges Wasser aufzufangen. In Untersetzern bleibt oft zu viel Wasser stehen und daher zu viel Feuchtigkeit innerhalb des Behälters - eine Ursache für Wurzelfäule. Daher bei Verwendung von Untersetzern oder Pflanz-Trays die Behälter auf Blöcke einen Zoll (1,2 cm) höher stellen, um Staunässe zu vermeiden und zu verhindern, dass Wurzeln ertrinken.

Dies ist ein Auszug aus dem Kapitel über Behälter der neuen unveröffentlichten 6. Auflage von Marijuana Horticulture (alias The Bible) von Jorge Cervantes. Die 6. Auflage von Marijuana Horticulture wird im Herbst 2021 erhältlich sein. Sämtliche Bücher von Jorge finden Sie weltweit bei allen Amazon-Händlern.

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