Ganja-Anbau in Südafrika

Soft Secrets
26 Feb 2015

“Ich baue nun seit gut 12 Jahren in Südafrika an. Ganz verrückt danach, Ganja zu rauchen, begann ich mein eigenes Gras anzubauen, ich wollte natürlich meine eigenen Blüten produzieren. Das mache ich nun und ich kann selbst entscheiden, wie meine Blüten reifen und trocknen, und kann mir die Sorte selbst aussuchen, die ich haben will." In der letzten Folge seine Interviewreihe mit ausländischen Growern spricht Bart B mit Derrayld aus Südafrika.


“Ich baue nun seit gut 12 Jahren in Südafrika an. Ganz verrückt danach, Ganja zu rauchen, begann ich mein eigenes Gras anzubauen, ich wollte natürlich meine eigenen Blüten produzieren. Das mache ich nun und ich kann selbst entscheiden, wie meine Blüten reifen und trocknen, und kann mir die Sorte selbst aussuchen, die ich haben will." In der letzten Folge seine Interviewreihe mit ausländischen Growern spricht Bart B mit Derrayld aus Südafrika.

“Ich baue nun seit gut 12 Jahren in Südafrika an. Ganz verrückt danach, Ganja zu rauchen, begann ich mein eigenes Gras anzubauen, ich wollte natürlich meine eigenen Blüten produzieren. Das mache ich nun und ich kann selbst entscheiden, wie meine Blüten reifen und trocknen, und kann mir die Sorte selbst aussuchen, die ich haben will." In der letzten Folge seine Interviewreihe mit ausländischen Growern spricht Bart B mit Derrayld aus Südafrika.

“Wegen der vielen unterschiedlichen Anbausituationen gibt es in Südafrika hinsichtlich der Qualität des Stoffs, den wir zum Rauchen bekommen, gewaltige Unterschiede. Die Skala reicht von der Güteklasse D - schlecht kultiviertes Gras, das schon schrecklich aussieht, und schmeckt, als würde es 4000 Samen enthalten - bis zu prachtvollen Sensi-Buds der Güteklasse A. Als ich sah, wie letztere geerntet wurden, wusste ich sofort, dass ich dasselbe tun musste, um die Qualität zu bekommen, die ich für mich selbst wollte. Ich liebe an dieser Pflanze einfach alles, ihre Genetik, sie zu züchten, zu rauchen und zu photographieren - ich genieße dies alles sehr.

Seither habe ich wohl mehr als 50 verschiedene Cannabissorten angebaut, von denen viele den meisten Leuten kaum bekannt sein dürften. Ich beschäftige mich auch ständig mit zahlreichen anderen Sorten, um herauszufinden, ob an dem ganzen Hype, der um sie gemacht wird, etwas dran ist. Von vielen Varietäten werden Eigenschaften beschrieben, die sie in Wirklichkeit gar nicht besitzen. Deshalb teste ich sie alle, um zu überprüfen, wie sie wirklich sind. Ich habe mir vorgenommen, mich um das ganze Tamtam nicht mehr zu kümmern und mich beim Kauf von Samen nicht von Werbung beeinflussen zu lassen. Das gilt vor allem für die C99. Meiner Meinung nach handelt es sich bei ihr sicherlich nicht um den Heiligen Gral der Cannabissorten, als der sie beworben wird. Sie ist eine gute Züchtung, aber nicht der Gral.

Eine meiner Lieblingssorten ist Highland von einer Saatgutbank in Spanien. Sie ist eine entzückende Kombination aus Jack Herer, KGB und White Widow. Eine andere von mir bevorzugte Sorte ist die wenig bekannte Transkei Rooibaart. Sie bewirkt eines der intensivsten Highs, das du überhaupt erleben kannst. Ich musste mich hinlegen, um nicht vom Stuhl zu fallen. Dann gibt es natürlich noch meine Troublegum; sie setzt sich zusammen aus einem Nl#6-Vater und meiner liebsten Erd-Sativa-Varietät Transkei/DP und IBL, die ich Pink (Bubblegum) genannt habe. Bei dem Saatgut, das daraus hervorging, also der Troublegum, handelt es sich um eine wundervolle Kombination aus einer nicht besonders ertragreichen reinen Sativa mit einem außergewöhnlich produktiven, früh blühenden holländischen Klassiker. Die Ergebnisse zeigen eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der Bubblegum-Mutter, außer dass die längere Blühphase verschwunden ist. Eine göttliche Kombination.

African Mystic

Ich wählte die Samen der African Mystic sorgfältig von einer Kulturpflanze aus, die ich in der ländlichen Transkei-Region gezüchtet hatte. Die Samen wurden Anfang des Winters zum Keimen gebracht. Die Pflanzen begannen sehr früh zu blühen, aber nicht mit voller Kraft. Sie entwickelten eine Krone mit 14 Zweigen, wobei nur der Hauptstängel einige Knospen aufwies – des Weiteren gab es an der Pflanze keine wirklichen Knospen. Ich entschied die Krone wegzuschneiden, damit die Pflanze in die vegetative Phase zurückkehrt. Auf diese Weise gelangte sie von einer schwächlichen Blühphase zurück in die Wuchsphase. In der Wuchs- und Blühphase hielt ich mich an ein strenges Schema und gab der Pflanze nur einmal in der Woche Wasser, oder nur einmal alle zwei Wochen mit einer Dosis Pflanzennahrung (wie auf der Flasche empfohlen). Diese Nahrung enthielt viel Stickstoff und einen langsam freisetzenden organischen Kompost (20-20-20 ). 

Ein Produkt, das ich in der vegetativen Phase für die Versorgung mit Stickstoff verwende, ist Nitrosol, ein organischer Stickstoffdünger. Er funktioniert wirklich gut. Beim Gebrauch von Düngern ist es am wichtigsten, sie in niedriger Dosierung häufiger einzusetzen statt nur ein paar Mal in hoher Dosierung. Eine zu starke Dosis kann die Wurzeln der Pflanzen verbrennen oder zumindest einen Schock bewirken, selbst wenn es sich um organische Pflanzennahrung handelt. Ich achte auch sehr darauf, dass die Erdmischung aus drei Teilen Hühnermist, Pferdemist  und einer Mischung aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmist besteht. Und natürlich nicht das Perlit und Knochenmehl vergessen.

Während des Anbaus hatte ich wegen einer längeren Regenperiode einige Probleme mit Schimmel, was für die größten meiner Ladies die Situation sehr erschwerte. Auch weil die Sativa-Blütenstände von Natur aus flaumig sind, werden sie leicht von Botrytis oder Mehltau befallen. Daher konnte man mich regelmäßig frühmorgens dabei antreffen, überschüssiges Wasser von den Blütenständen zu schütteln. Ich hatte keine weiteren Probleme bis auf die ungeheure Größe der Pflanze, die den ganzen vorderen Garten dominierte. Meine Eltern und die Polizei standen manchmal direkt daneben, ohne zu erfassen, dass es sich um eine Cannabispflanze handelte. 

Die Blühphase dieser Lady dauerte lange, sehr lange. Weil die Pflanze so nahe am Haus wuchs, wurde ihre Photoperiode durch die Hausbeleuchtung ausgedehnt. Die gesamte Blühphase verlängerte sich deshalb um einen oder zwei Monate. Sehr langsam setzte die Entwicklung der Blütenstände ein, aber sobald sie schön ausgebildet und länger in der Blühphase waren, nahmen sie riesige Ausmaße an. Ich musste die Zweige hochbinden, weil die Blütenstände so schwer waren. Drei Meter lange Zweige lagen auf dem Boden, weil das obere Gewicht zu schwer auf ihnen lastete. Ich benötigte sogar beide Hände, um die Zweige hochzuheben. Schließlich fügte ich der Erde Pottasche als Blütedünger hinzu. Im Übrigen ließ ich die Natur ihre Arbeit verrichten und alles lief bestens.

Unterschiedliche Erträge

In Südafrika beginnt Cannabis Anfang März zu blühen. Einige Sorten kann man im Juli ernten, andere bis weit in den Januar hinein. Exotische Varietäten beginnen zu anderen Zeiten zu blühen wegen der besonderen Variante der Lichtperiode in Südafrika. Beispielsweise lässt sich eine White Widow drinnen problemlos anbauen. Von dem Tag an, an dem sie draußen gepflanzt worden ist, beginnt sie zu blühen. Dies geschieht sogar in Zeitperioden, wenn die Sonne täglich 14 Stunden scheint, und das ist für Pflanzen nicht das übliche Zeitschema, um in die Blühphase einzutreten. Dies ist von nicht unerheblicher Bedeutung, denn das heißt, wir können in einer Anbausaison zwei Outdoor-Ernten einbringen. Wir haben zwei oder drei Saisons. Der Sommer ist natürlich am besten, aber auch die Winterernten sind der Mühe wert. Mit Glück bekommen wir eine weitere Ernte Ende des Winters/Beginn des Frühlings.

Im Sommer jedenfalls sind zwei Ernten möglich. Das afrikanische Klima ist eines der allerbesten auf der Welt. Im Sommer haben wir 16 bis 17 Sonnenstunden, mit Regenperioden und kräftigen Winden, um die Pflanze stärker zu machen. Und die Balance zwischen Luftfeuchtigkeit und dem trockenem Klima ist genau richtig. Das Regenwasser hat eine unglaublich gute Qualität. Ich gebe den Pflanzen abwechselnd Regenwasser und Leitungswasser; beide haben einen ausgezeichneten pH. 

In Afrika gibt es sehr viele Outdoor-Grower - das ist einfach unglaublich. Was den Anbau betrifft, weist Südafrika weltweit die besten Zahlen auf. Etwa 70 Prozent des in Südafrika angebauten Swazi wird in die Niederlande, nach Nordamerika usw. exportiert. Das meiste Ganja wird von lokalen Farmern auf dem Lande angebaut. Sie sehen Ganja als eine zusätzliche Einkommensquelle. Es gibt mehrere Tausend von ihnen. Die Transkei und Swaziland sind die Hauptanbaugebiete. Man kann tatsächlich bei jeder Farm aufkreuzen und nach umphete oder Ganja fragen. Sie bringen dich dann zu ihrer Plantage oder zeigen wenigstens in die Richtung. 

Auch die Anzahl der Indoor-Grower wächst mit jedem Tag. Denn Grower suchen immer nach besseren Methoden, um gutes Ganja anzubauen. Einige tun es, damit sie in den kommerziellen Anbau einsteigen können. Andere wollen einfach Stoff von bester Qualität zum Rauchen. Wieder andere machen es, weil sie sich wegen des Outdoor-Anbaus Sorgen machen und es sicherer finden, Dinge geheim zu halten. Und natürlich gibt es Leute, die drinnen und draußen anbauen.

Cannabisbäume 

Die African Mystic wurde im Verlauf eines Monats in vier Abschnitten geerntet. Zuerst erntete ich die schwersten Blütenstände, weil sie der Pflanze Probleme bereiteten und den unteren Blüten das Sonnenlicht nahmen. Die zweite Ladung wurde zwei Wochen später abgenommen. Der unterste Bereich der Pflanze wurde in zwei Anläufen abgeerntet, so dass die letzten verbliebenen Blütenstände zwei zusätzliche Wochen Zeit erhielten um zu reifen und größer zu werden. 

Diese letzten übrig gebliebenen Blütenstände gab ich Freunden, ich hatte einfach genug vom Trimmen. Ich brachte über einen langen Zeitraum viele Stunden mit dem Trimmen und Abrupfen von Blättern zu. Das ist der einzige Nachteil an dieser Sorte, die vielen Blätter, die zwischen den Blüten sitzen. Selbst das Endprodukt hat Blätter, die unmöglich zu entfernen sind. Aber es ist bestimmt kein schlechtes Ganja. Im Gegenteil, es ist ein fantastisches Ganja mit einem milden Zitrusgeschmack und einem guten High, um es tagsüber zu rauchen.

In den vier Wochen der diesjährigen Ernte erhielt ich nur für zwei Stunden Hilfe von Freunden. Dieses Jahr war ich schon etwas von ihnen enttäuscht. Aber ich nehme es locker, meine Leidenschaft gilt dem Ganja und ich empfinde es als sehr angenehm, mich damit zu beschäftigen. Bei der riesigen African Mystic hätte ich schon mehr Hilfe brauchen können. Gerade weil diese baumartige Lady mir einen gewaltigen Berg von Blütenständen ablieferte. Ich garantiere, dass diese Freunde wieder zu Stelle sein werden, wenn der Stoff geraucht wird. Aber - Ende gut, alles gut.

Trimmen

Das Problem beim Trimmen war die enorme Größe der Zweige. Jeder hatte zahlreiche Seitenzweige, die allein schon größer waren als viele ausgewachsene Pflanzen, die drinnen angebaut wurden. So musste ich in Etappen vorgehen und mich allmählich durch die riesigen Zweige arbeiten. Nachdem ich sie in Teile geschnitten hatte, die sich leicht trimmen lassen, hängte ich sie in einem Trockenraum auf. Dieser Raum war dunkel. Vom Fußboden kam ständig Zugluft. Die Pflanzen blieben hängen, bis die Zweige trocken genug waren, dass man sie entzweibrechen konnte. Dann fing ich an das Ganja in Tüten zu packen. Bei dem gewaltigen Volumen war das viel zu viel Arbeit. Nächstes Mal nehme ich einen riesigen braunen Sack und erspare mir eine Menge Ärger. Als die Blütenstände trocken waren, aber nicht trocken wie Pulver, packte ich sie zum Reifen in Glasgefäße. Ich öffne diese Behälter niemals bevor ich nicht Feuchtigkeit drinnen sehe. Sie bleiben einen Monat stehen, manchmal sechs Monate.

Diese Schönheit, die African Mystic, brachte mir 2,5 Kilogramm getrocknete Blüten. Und dabei gab ich ein Kilo an Freunde weiter, was ich jetzt gar nicht dazugezählt habe. Insgesamt muss ich also etwa 3,5 Kilo von einer Pflanze bekommen haben. Dieser Baum von einer Pflanze ist bist heute mein bester Ertragslieferant. Die gesamte Ernte in diesem Jahr brach auch alle meine bisherigen Rekorde: Ich hatte sechs Kilo Blüten von 12 Pflanzen. Gerade genug für mich, meine Frau und meine besten Kumpels."

Zum Abschluss stellte ich Derrayld noch einige Fragen. Erstens, wie viele Pflanzen darf man in Südafrika anbauen, ohne Probleme zu kriegen?
Gar keine. Es ist immer noch illegal, aber die Polizei macht eigentlich keinen Ärger. Weil der Cannabisanbau für die heimischen Farmer eine wichtige Ergänzung ist, kann die Polizei diesen Umstand schwerlich unberücksichtigt lassen und weiße Anbauer trotzdem hochgehen lassen. Dies hieße zweierlei Maß anlegen und die Regierung würde das nicht erlauben. So ist er gesetzlich immer noch verboten, aber in der Regierung wird darüber diskutiert, dies zu ändern.

Schließlich beginnt das Land sich der ökonomischen Bedeutung von Hanf und Cannabis bewusst zu werden. Sie erkennen, dass es Geldverschwendung ist, etwas zu verbieten, das nicht verboten werden kann. Und man könnte das Geld obendrein verwenden, um wirkliche Kriminalität wie Vergewaltigung und Mord zu bekämpfen. Oder um etwas gegen die HIV-Epidemie zu tun."

Was ist deine eigene Meinung dazu?
"Ich denke, dass unsere Gesetze veraltet sind. Das Verbot bedeutet Zeitverschwendung. Als ein "dreadlocked" Rasta habe ich aufgrund meiner Überzeugungen schon immer an das Rauchen von Ganja geglaubt. Ich bin nicht religiös, aber ich glaube an die Freiheit der Wahl und Religion anderer Leute. Wenn sie gewählt haben, Cannabis als heiliges Kraut zu rauchen, dann soll es so sein. 

Die Pflanzen reflektieren deine eigene Liebe; wenn du ihnen gibst, was sie brauchen, geben sie dir diese Liebe zigfach zurück. Gestehe den Pflanzen ruhig, dass du sie liebst und dass sie sexy aussehen. Ich tue das die ganze Zeit. Und hab' keine Angst davor, hart zu den Ladies zu sein; ein bisschen S&M schadet nichts! Ich rede davon, sie festzubinden, den Stängel zu knicken und zu binden, da dies positive Auswirkungen auf die Pflanze hat. 

Lass dich nicht vom Cannabisanbau abschrecken. Nach der ersten Pflanze wird der Blick nur noch nach vorne gerichtet sein.

“In den Worten des wundervollen Propheten Bob Marley:
Get up, stand up, stand up for your right, Fight on Ganja Soldiers.

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Soft Secrets