Drogenkrieg: 70 Pflanzen und 200 Gramm Gras beschlagnahmt
Polizei kämpft munter im Drogenkrieg
Immer wieder liest man in der Zeitung von vermeintlichen Fahndungserfolgen der Polizei. Anstatt endlich Verbrecher zu jagen und damit die Gesellschaft zu schützen, werden ständig Grower von Hanfpflanzen dingfest gemacht, was dann als großer Schlag gegen die "Kriminalität" verbucht und gefeiert wird. Das ist der Drogenkrieg, wie er schlimmer kaum sein könnte. Denn in Wirklichkeit sind alle polizeilichen Funde noch nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein - ganz zu schweigen davon, dass wirkliche Straftäter, die andere Menschen bedrohen oder gefährden, in dieser Zeit nicht verfolgt werden können. Jetzt hat die Kriminalpolizei mal wieder einen solchen "spektakulären" Fund zu verzeichnen: In Marktl (Landkreis Altötting) wurde nämlich kürzlich die Cannabisplantage eines 29 Jahre alten Mannes ausgehoben. Der Fund: 70 so gut wie erntefertige Hanfpflanzen (die nach Berechnungen der Polizei getrocknet etwa gute 2 Kilo Gras ergeben hätten), etwa 200 Gramm Weed, einige Hanfsamen und eine geringe Menge Speed. Das berichtet der Alt-Neuöttinger Anzeiger am 21. September 2017. Die Zuchtanlage war in einem Nebenraum einer Garage untergebracht, die "Rauschgiftfahndung" Mühlendorf und Ermittler aus Simbach haben diesen Fund zu verantworten. Wie der Alt-Neuöttinger Anzeiger berichtet, habe es sich bei dem konfiszierten Hanf um "Cannabis-Pflanzen einer Hochleistungssorte" gehandelt. Was das sein soll, eine Hochleistungssorte, bleibt der Fantasie der Leser überlassen - wir vermuten, dass es sich um einen modernen Strain handelt, der entsprechend hohe Cannabinoidwerte aufweist. Wie die Ermittler das aber vor Ort herausgefunden haben wollen, ohne sich selbst genau mit neueren Cannabiszüchtungen auszukennen, bleibt unklar. Der 29-jährige Hilfsarbeiter war jedenfalls während der Hausdurchsuchung nicht anwesend, sondern hatte erst im Nachhall davon erfahren. Kurz darauf habe er sich bei der Krip Mühldorf gestellt und den Grow eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft Traunstein stellte einen Hanftantrag, der vom zuständigen Richter unterschrieben wurde. Soft Secrets meint: Und wieder ist jemand hinter Gitter gewandert - zumindest in U-Haft -, der seinen Mitmenschen und der Gesellschaft an sich keinen Schaden zufügt. Drogendelikte sind stets sogenannte opferlose Delikte, bei denen niemand in Gefahr gebracht wird. Deshalb ist das Wegsperren solcher "Täter" vollkommen überzogen und realitätsfern - eben ein unmenschlicher Auswuchs des Kriegs gegen Drogen. Hoffen wir, dass wir diesem Mittelalter bald entwachsen sein werden. Es ist einfach nur lächerlich. Lest den Artikel des Alt-Neuöttinger Anzeigers auf http://www.pnp.de/lokales/landkreis_altoetting/neuoetting_toeging/2663529_Kripo-hebt-professionelle-Marihuana-Zucht-aus.html
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Soft Secrets