Drogenaufklärung für Kinder und Jugendliche

Soft Secrets
16 May 2019

Drogenaufklärung: Was tun, wenn der Sprössling mit Cannabis und Co. erwischt wird?

Wenn Eltern ihre Kinder mit Cannabis oder anderen Drogen erwischen, dann ist guter Rat oft teuer. Was sollen Eltern dann tun? Drogenaufklärung ist das Zauberwort - aber wie spricht man mit Kindern und Jugendlichen über Drogen? Ein kleiner Ratgeber jenseits von Vorurteilen, Drohungen und Realitätsverlust. Wenn ein Kind oder Jugendlicher Cannabis oder andere Substanzen kauft, konsumiert oder besitzt, müssen Eltern reagieren. Wie aber soll diese Reaktion ausfallen? Wir haben einen kleinen Leitfaden zusammengestellt. 1) Kinder stärken, auf dass sie sich nicht den zahlreichen Versuchungen des täglichen Lebens ergeben. Liebe, Mitgefühl, Geborgenheit und Ehrlichkeit sind die Säulen, die dem Kind bzw. dem Jugendlichen Halt geben und Orientierung bieten. Ein von den Eltern geliebtes und gestärktes Kind wird sich potenziell vernünftiger verhalten, weniger rebellieren und bei anfallenden Problemen das klärende Gespräch mit Mutter oder Vater suchen. Verängstigte, orientierungslose Kinder, die keinen Rückhalt im Elternhaus genießen, werden im Konfliktfall eher nicht zu den Erziehungsberechtigten gehen. 2) Derart gestärkte und ehrlich aufgeklärte Kinder und Jugendliche können kompetenter entscheiden, was sie wollen und was sie tun – werden weniger schnell zu Mitläufern. 3) Ehrlich sein, keine Märchen erzählen, die das Kind/der Jugendliche rasch als unwahr entlarven kann. Nichts beschönigen, nichts verteufeln – Kinder und Jugendliche merken das irgendwann und dann büßt man als Erziehungsberechtigter, Lehrer, Drogenberater, Polizist etc. seine Glaubwürdigkeit ein. 4) Kindern und Jugendlichen frühzeitig beibringen, dass es Dinge gibt, die Erwachsenen vorbehalten sind, zum Beispiel Autofahren, koffeinhaltige bzw. alkoholische Getränke trinken, mit Strom hantieren und so weiter. Dabei darf man Kindern gegenüber so ehrlich sein und betonen (und auch durchsetzen), dass Rauschdrogen – egal welcher Natur – in den Händen von Minderjährigen nichts verloren haben, da sich deren Körper noch in der Entwicklung befinden und nicht mit chemischen Stoffen von außen beeinflusst werden sollten. 5) Dennoch ehrlicherweise die Unterschiede aufzeigen – gerade wenn Kinder danach fragen. Viele, die keine Erfahrung mit psychotropen Stoffen haben, neigen dazu, die Alkoholwirkung als Referenzrausch zu benutzen. Sie glauben, alle „illegalen“ Drogen wirken wie Alkohol, nur schlimmer. Kompetente Eltern werfen nicht Alkohol, Opiate, Amphetamine, Cannabis und Psychedelika in einen Topf, sondern klären über die Unterschiede auf. Wer keine eigene Erfahrung hat, informiert sich in suffizienten Medien, derer es heute eine Vielzahl gibt. 6) Auf Nachfrage oder in einer Situation der Diskussion über Psychoaktiva dürfen auch Kinder und Jugendliche (natürlich entsprechend ihres Alters und ihres Entwicklungsstandes) erfahren, dass die gesellschaftlich geächteten Substanzen auf Grundlage reiner Willkür und der kulturellen Gepflogenheiten verboten sind. Wieso sind Stoffe erlaubt, mit denen man sich das Leben nehmen kann und die in eine starke Abhängigkeit führen können, wohingegen andere Drogen, die weder lebensbedrohlich sind, noch Sucht und Abhängigkeit hervorrufen, als „Werk des Teufels“ verrufen sind? Junge Menschen können das im Zweifel noch weniger nachvollziehen als ausgewachsene Personen. Und das ist nur allzu verständlich. 7) Drogen- und Genusskompetenz vermitteln. Kindern nicht nur beibringen, dass zum Beispiel Fast Food, Salz, Zucker, Fett sowie Tabakerzeugnisse und alkoholische Getränke in Massen äußerst ungesund sind, sondern auch, dass mit so gut wie jedem Stoff ein verantwortungsvoller Umgang möglich ist. Das Credo der ehrlichen Aufklärung lautet: sinnvoller Gebrauch, statt kompromissloser Askese. Machen wir es beim Fernseh- und Internetkonsum nicht genauso? 8) Verhältnismäßigkeit wahren. Nur weil mit dem Auto täglich auf dieser Welt tödliche Unfälle passieren, käme niemand auf die Idee, das Fahrzeug per se zu verteufeln und zu verbieten. Diese Tatsache lässt sich auch gut auf Drogen münzen.
S
Soft Secrets