Das Endocannabinoidsystem: leicht erklärt
Menschen und Tiere verfügen über ein Endocannabinoidsystem (kurz ECS), also über ein System körpereigener (endogener) Cannabinoide. Dieses System hat in den Organismen regulierende Funktionen, greift also immer dann im Körper ein, wenn Botenstoffe jeglicher Couleur übermäßig oder aber auch in verminderter Form ihre Dienste leisten.
Ein Video von Aurora Europe erklärt auf ganz einfach verständliche Weise die Funktionsweise und Basics des Endocannabinoidsystems, so dass auch Menschen ohne Grundwissen nachvollziehen können, wozu das ECS in Menschen und Tieren benötigt wird.
Forschung hat zum Beispiel gezeigt, dass Mäuse, denen das Endocannabinoidsystem herausgezüchtet wurde, nicht überlebensfähig sind. Es mangelt dann an dem regulierenden körpereigenen System.
Das Endocannabinoidsystem besteht aus drei Komponenten:
1. den Cannabinoidrezeptoren
2. den Endocannabinoiden
3. speziellen Proteinen, die an der Herstellung bzw. dem Abbau der Endocannabinoide beteiligt sind.
Die beiden wichtigsten Cannabinoidrezeptoren sind CB1 und CB2. Zu Beginn der Forschungen waren die Wissenschaftler der Ansicht, der CB1-Rezeptor komme ausschließlich im Hirn vor, was sich aber als falsch erwies.
Der CB1-Rezeptor ist in einer Vielzahl von Organen und Körperbereichen zu lokalisieren, zum Beispiel auf den Immunzellen, im peripheren Nervensystem, im Urogenitaltrakt, im Magen-Darm-Bereich, im Hoden, in Blutgefäßen, im Herzen und in der Milz, allerdings kommt CB1 tatsächlich vornehmlich im Gehirn vor. Dort ist er auch einer der häufigsten Rezeptoren und kommt unter anderem im Hippocampus und den Basalganglien sowie in Hirnregionen, die für Sinneswahrnehmungen, Kognition und andere Belange zuständig sind, vermehrt vor. Deshalb führt eine Aktivierung dieser Rezeptoren zu einer gesteigerten Sinneswahrnehmung, so werden Farben intensiver wahrgenommen, Musik anders rezipiert, Speisen und Getränke schmecken deutlich intensiver usw.
Der CB2-Rezeptor befindet sich ebenfalls verteilt über das zentrale Nervensystem (unter anderem wurden CB2-Rezeptoren auf den Immunzellen weißer Blutkörperchen und der Milz gefunden), jedoch mit geringerem Vorkommen als CB1. Cannabinoid-2-Rezeptoren finden sich in größerer Anzahl an den sogenannten Mikroglia-Zellen, die immunologische Funktionen erfüllen, also das körpereigene Verteidigungssystem darstellen. Das System der CB2-Rezeptoren hat damit direkten Anteil an den Schutzmechanismen der Immunabwehr.
Die vier bekanntesten Endocannabinoide sind Arachidonylethanolamid (Anandamid), Homo-Gamma-Linolenylethanolamid, Docosatetraenylethanolamid und 2-Arachidonylglycerol (2-AG).
Hier geht es direkt zum Erklärvideo von Aurora Europe.