Cannabis hilfreich bei terminalen Patienten

27 May 2021

Wie wirkt sich der Gebrauch von Cannabis bei terminalen, also schwerkranken Patienten, die kurz vor dem Tod stehen, aus? Eine US-amerikanische Studie hat sich die Frage auch gestellt. Die Ergebniss wurden jetzt im Fachmagazin American Journal of Hospice and Palliative Medicine veröffentlicht.


 

Zwischen 2013 und 2019 beschränkte Illinois den Zugang zu medizinischem Cannabis auf zertifizierte Patienten, die im Illinois Medical Cannabis Program (IMCP) eingeschrieben sind. Im Jahr 2016 führte der Bundesstaat einen beschleunigten Weg für Patienten im Endstadium ein. Die Vorteile von medizinischem Cannabis haben klare Auswirkungen auf Patienten am Lebensende. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, wie Patienten im Endstadium medizinisches Cannabis im Vergleich zur unterstützenden Behandlung einsetzen.

Zu diesem Zwecke wurden anonyme Querschnittsumfragedaten von 342 terminalen Patienten erhoben, die bereits in einem Hospiz eingeschrieben waren oder eine Einschreibung planten.

In der Stichprobe der Forscher waren Krebspatienten und diejenigen, die im IMCP eingeschrieben waren, weniger wahrscheinlich in einem Hospiz angemeldet. Im Vergleich zu Palliativpatienten gaben Hospizpatienten mit geringerer Wahrscheinlichkeit Krebs als Erkrankung an.

Angesichts der geringen Hospizaufnahmen im Rahmen einer relativ großen Stichprobe kann Cannabiskonsum als Alternative zu unterstützenden Formen der Pflege wie Hospiz und Palliation fungieren. Kliniker sollten Gespräche über den Cannabiskonsum mit ihren Patienten initiieren und dabei auch die Pflegeplanung als wesentlichen Teil des allgemeinen Pflegeplans einbeziehen.

Studie: Croker JA 3rd, Bobitt J, Sanders S, Arora K, Mueller K, Kaskie B. Cannabis and End-of-Life Care: A Snapshot of Hospice Planning and Experiences Among Illinois Medical Cannabis Patients With A Terminal Diagnosis. Am J Hosp Palliat Care. 2021 May 18:10499091211018655. doi: 10.1177/10499091211018655. Epub ahead of print. PMID: 34002633.

Hier geht es zum Abstract der Studie auf dem Portal Pubmed