Cannabis-Bitter nach "Schwedenart"

17 Nov 2020

Schwedenkräuter sind ein bewährtes Hausmittel, auf das viele, die es kennen, schwören, weil es als eine Art „Allheilmittel‟ gilt, hochpotent in der Wirksamkeit und einfach herzustellen ist. Man kann mit einigen Anpassungen des Rezepts auch einen potenten Cannabis-Bitter herstellen.

Was ist Schwedenbitter?

Es handelt sich beim sogenannten kleinen Schwedenbitter um eine geradezu mystische Rezeptur aus diversen heilkräftigen Pflanzenteilen, die so ähnlich schon von Paracelsus komponiert worden sein soll, dann von einem schwedischen Chemiker namens Urban Hjärne im 17. Jahrhundert in abgewandelter Form produziert und verkauft worden war und schließlich im Nachlass des schwedischen Arztes Dr. Klaus Samst gefunden worden sein soll. Dieser hatte das Rezept wohl im 18. Jahrhundert wiederentdeckt und den Bitter dann auch selber hergestellt.

Die berühmte Kräuterkundige Maria Treben (1907 bis 1991) hat den nach den schwedischen Männern benannten Heilpflanzenextrakt schließlich weltweit bekannt gemacht.

Hier ein Standardrezept für den Ansatz eines kleinen Schwedenbitters:

10 Gramm Aloe oder Wurzel des Enzian bzw. Artemisia absinthium (Wermut)

5 Gramm Myrrhe

0,2 Gramm Safran

10 Gramm Sennesblätter

10 Gramm Naturkampfer (weißer Kampfer)

10 Gramm Zitwerwurzel

10 Gramm Manna

5 Gramm Eberwurzel

10 Gramm Angelikawurzel

10 Gramm Rhabarberwurzel

10 Gramm Theriak

Entsprechende Kräuter-Ansatzmischungen gibt es im Handel.

Ansetzen und stehen lassen

Die Mischung wird in ein gut verschließbares Glas auf 0,7 bis einen Liter Doppelkorn gegeben und für wenigstens 14 Tage an einem hellen und warmen Ort stehen gelassen.

Manche Rezepturen geben übrigens 1,5 Liter Doppelkorn an, was den Schwedenbitter weniger potent sein lässt. Auch müssen die Mengenangaben der Kräuter nicht so eingehalten werden, wie angegeben. Hier lässt sich durchaus variieren.

Ansätze variieren

Der Ansatz sollte täglich mindestens einmal gut durchgeschüttelt werden. Nach Ablauf der Extraktionszeit abfiltern, zum Beispiel durch ein Stofftuch oder einen Kaffeefilter und in Flaschen abfüllen.

Die Ansatzkräuter können dann für einen zweiten Durchgang verwendet werden, wobei dieser zweite Ansatz für mindestens 21 Tage (drei Wochen) stehen sollte. Anschließend wieder abseihen und in Flaschen füllen.

Nach dem zweiten Ansatz sind die Inhaltsstoffe der Zutaten so gut wie komplett in den Alkohol übergegangen – weshalb die Ansatzkräuter dann verworfen werden können.

Wirksames Arzneimittel

Soweit die herkömmliche Methode, einen „kleinen Schwedenbitter‟ herzustellen. Dieser ist für die Anwendung zur Behandlung aller möglichen Leiden und Zipperlein verwendbar und hochwirksam.

Schweden- bzw. Cannabis-Bitter kann sowohl innerlich wie äußerlich verwendet werden, sowohl verdünnt wie auch pur. Er hilft bei Unwohlsein und Verstimmung, bei Wunden und Prellungen, bei Verkalkungen der Gelenke und Magen-Darmproblemen, bei Schmerzen und Infekten, bei Zahnproblemen und Beschwerden der Schleimhäute, bei Erkältung und Fieber und und und …

Wer sich dafür interessiert, dem wird empfohlen, das Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes‟ von Maria Treben zu konsultieren.

Cannabis-Bitter: so geht es

Der ohnehin hochpotente Schwedenbitter wird nur noch wirksamer, wenn man das Rezept um Cannabis erweitert. Das können zum Beispiel Cannabispatienten, die vom Arzt Cannabisblüten verordnet bekommen, auf ganz legalem Wege veranstalten. Die Empfehlung hierfür ist, auf eine Menge von einem Liter Schwedenbitter ein Gramm potentes Gras zu geben. Das bedeutet, dass wir anschließend pro 100 Milliliter 0,1 Gramm Cannabis haben.

Ein solcher Schwedenbitter hat es in sich!

Manche verspüren nach der Einnahme einer normalen Dosis von einem bis zwei Teelöffeln bereits eine psychoaktive Wirkung, andere erleben die Wirksamkeit eher in Richtung Microdosing – also eine rein gesundheitlich verbessernde Effektivität, anstatt einer berauschenden Wirkung.

Auch Haschisch funktioniert

Wer übrigens keine Lust auf Cannabisblüten hat, der kann auch klein gemahlenes Haschisch verwenden. Das funktioniert natürlich genauso gut wie mit Marijuana.

Auch BHO-Konzentrate können für einen Ansatz verwendet werden. Aufgrund deren Potenz sollte man sich an die Dosierung und Einnahme solcher Bitter aber nur sehr vorsichtig herantasten.

CBD-Bitter?

Selbstverständlich kann auch CBD-Gras, letztlich auch Faserhanf verwendet werden, um die Schwedenkräuter zu erweitern. Hier kommt es auf die individuelle Präferenz an – jeder kann seinen Ansatz entsprechend seiner Vorlieben gestalten.

Natürlich können auch beliebige weitere ethnobotanisch relevante Pflanzen, Pflanzenteile, Mineralien etc. verwendet werden, um den Ansatz zu erweitern. Wer sich mit pharmakologisch aktiven Pflanzen auskennt, hat hier eine weite Spielwiese, auf der er oder sie sich austoben kann.