Langeweile wegen Corona? Jetzt Cannabisbücher lesen!

28 Apr 2020

Wir bringen ja auf dieser Plattform regelmäßig hanfige Literaturtipps. In diesen Zeiten, da Covid-19 die Welt stillstehen lässt, sind gute Cannabisbücher wertvoller denn je. Denn sie informieren nicht nur und sind zuweilen unterhaltsam. Man kann sich in Sachen Cannabiskunde auch wunderbar fort- und weiterbilden, um an der regen Diskussion um Hanf noch besser teilhaben zu können. Hier einige Tipps zu interessanten neueren Titeln aus der Sparte Cannabisbücher. Tanja Bagar: Die Hanf-Medizin: Wie Hanf bei Schmerzen, Rheuma, Krebs und Stress hilft, Kneipp Verlag Wien 2019, ISBN: 978-3-7088-0770-6


 

Die Mikrobiologin Tanja Bagar legt mit ihrem im Wiener Kneipp-Verlag erschienen Buch „Die Hanf-Medizin“ eine Bestandsaufnahme der Möglichkeiten und des Einsatzes von Cannabis als Medizin vor. Bagar ist Direktorin des Internationalen Instituts für Cannabinoide, an dem über das Potenzial von pflanzlichen Cannabiswirkstoffen geforscht wird. Ihr Buch erläutert nicht nur die vielfältigen heilsamen und therapeutischen Effekte des Hanfes, sondern es fasst darüber hinaus den aktuellen Forschungsstand in Sachen Phytocannabinoide zusammen und ergänzt die theoretischen Abhandlungen um Fallbeispiele aus der Praxis. Ob Stress, chronische Schmerzen, rheumatoide Erkrankungen oder Krebs – Cannabis hat das Potenzial, Patienten mit unterschiedlichsten Leiden das Leben zu erleichtern, indem es Krankheiten lindert oder gar heilt und verschiedenste Symptome abzumildern in der Lage ist. Tanja Bagar erklärt außerdem, wieso Cannabinoide im Menschen wirken, denn immerhin verfügt der Mensch von Geburt an über ein körpereigenes System von Cannabinoid-analogen Substanzen. Und dieses endogene Cannabinoidsystem hat in unseren Körpern regulierende Funktionen und wird mit von außen zugeführten Cannabiswirkstoffen ergänzt und vervollständigt. Eine gute Übersicht für Einsteiger ins Thema Hanfmedizin.

Thomas Hoeps, Jac. Toes: Die Cannabis-Connection, Unionsverlag 2019, ISBN: 978-3-29300-551-8

 

Romane, die sich um eine wie auch immer geartete Legalisierung oder Freigabe von Cannabis drehen, haben gerade Hochkonjunktur. Man könnte fast meinen, dass es verschiedenen Mainstream-Verlagen ein Anliegen ist, solche Belletristik gerade jetzt auf den Markt zu bringen, offensichtlich ist das Publikum dafür bereit. Einer dieser Cannabisromane ist „Die Cannabis-Connection“ des erfolgreichen und bekannten Autorenteams Thomas Hoeps (Deutschland) und Jac. Toes (Niederlande), in dem es um eine Gesetzesinitiative zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland geht. Dieser Krimi erzählt auf 350 Seiten die Geschichte des aufstrebenden Politikers Marcel Kamrath, der die Legalisierung von Cannabis durch den Bundestag bringen will und kurz davor ist, eine vielversprechende Karriere als Bundespolitiker einzuschlagen. Allerdings taucht kurz vor Kamraths angestrebten politischen Erfolgen ein Jugendfreund aus Amsterdam auf – und macht Marcel Kamrath das Leben schwer. Plötzlich sieht sich der Politiker zunächst in einen Machtkampf und schließlich in ein verbittertes Duell verstrickt, in dem es um Leben und Tod geht. „Die Cannabis-Connection“ ist ein packender Thriller, der für spannende Stunden auf dem Sofa sorgen kann.

 

Matteo Gracis: Canapa – Una Storia Incredible, Chinaski Edizioni 2019, ISBN: 978-88-99759-60-5

 

Dieses italienische Buch stellt eine gelungene Mixtur aus Belletristik und Sachbuch dar. Der Titel, der ins Deutsche mit „Cannabis – eine unglaubliche Geschichte“ übersetzt werden kann, befasst sich auf 175 Seiten sowohl mit der Geschichte des Hanfs als Kulturfolger des Menschen wie auch mit der gerafften Lebensgeschichte des Autor Matteo Gracis, der unter anderem das italienischsprachige Magazin für Cannabiskultur „Dolce Vita“ ins Leben gerufen hat. Gracis beleuchtet, wie es dazu kommen konnte, dass der Hanf seit etwa einem Jahrhundert als politischer Sündenbock behandelt wird, obwohl die Pflanze tatsächlich eben keine gefährliche Rauschdroge ist und den Menschen darüber hinaus sogar schon seit Tausenden von Jahren als kultureller Schrittmacher dient. Das Buch „Canapa – Una Storia Incredible“ ist damit die Verquickung zweier Historien: der des Autors und der des Cannabis als Heilmittel, Rauschdroge, Ritualgewächs und Nutzpflanze. Für Leser, die des Italienischen mächtig sind, sicher eine lohnende Lektüre.