Libanon legalisiert Medizinalcannabis

23 Apr 2020

Jetzt kommt medizinisches Cannabis auch in der arabischen Kultur und Welt an. Der Libanon wird als erstes arabisches Land medizinisch nutzbares Marijuana legalisieren. Dies soll die Wirtschaftskraft des Landes stärken und nebenbei auch kranken Menschen helfen, die mit herkömmlichen Medikamenten nicht nutzbringend bzw. nicht ausreichend behandelt werden können.

Am Dienstag, 21. April 2020, stimmte das libanesische Parlament für eine Gesetzesänderung, nach der medizinisches Marijuana freigegeben werden soll. Das Cannabis soll allerdings ausschließlich vom Staat an- und verkauft werden.

Der Libanon ist seit Jahr und Tag für sein Cannabis, insbesondere sein Haschisch, bekannt. Libanese in allen möglichen Varianten ist vor allem Altkiffern ein Begriff. Das Hauptanbaugebiet des Landes für den Anbau von Cannabis ist die Bekaa-Ebene im Osten des Libanons.

Zurzeit befindet sich das Land in einer schweren finanziellen und wirtschaftlichen Krise, die durch die Pandemie von Covid-19 nur noch schlimmer wurde und wird. Ein Ende ist nicht abzusehen. Um die Wirtschaft des Landes zu beleben, könnte medizinsiches Cannabis eine Lösung sein, vor allem, wenn der Libanon das Heilmittel exportieren würde. Davon ist aber bisher nicht die Rede.

"Im März muss die Regierung erstmals erklären, dass sie Staatsanleihen nicht zurückzahlen kann. Dem Land droht ein Bankrott. Die Coronavirus-Pandemie verschärft die Lage noch weiter", berichtete die Zeitung Die Zeit am 22. April 2020. Die libanesische Wirtschaft soll laut internationalem Währungsfonds im laufenden Jahr um etwa zwölf Prozent fallen, auch das Libanesische Pfund büßt massiv an Wert ein.

Die Hisbollah sieht in der Gesetzesnovelle keine wirtschaftlichen Vorteile und spricht sich deshalb dagegen aus. Die schiitische Organisation kontrolliert weite Teile der libanesischen Cannabisproduktion - die allerdings für den internationalen Schwarzmarkt bestimmt ist.

Hier geht es zu einem Artikel zum Thema der Zeit: https://www.zeit.de/wissen/2020-04/ibanon-cannabis-anbau-legalisierung-medizinische-zwecke-marihuana