Cannabis direkt outdoor vorziehen

Soft Secrets
03 Mar 2020

Die Vorteile eines beheizten Gewächshauses nutzen


Wer mit wenig Geld nur eine kleine Wohnung mietet, will in dieser keine sperrige Growbox für den Eigenbedarf aufstellen. Andere haben ständig Besuch oder sind oft unterwegs. Doch der wohl treffendste Grund für den Outdoor-Anbau lautet: Wozu die Lampe anmachen, wenn die Sonne lacht! Viele können es deswegen gar nicht erwarten, auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Garten ihre Setzlinge vorzuziehen. Häufig klappt dieser Ansatz nicht ganz nach Plan.

Marijuana würde im Freien sicherlich bereits im April aufgehen. Die vorgezogenen verwöhnten Setzlinge sollen aber erst raus, wenn die Nächte milder sind. Je nach Lage, wäre das ab Mitte Mai oder Anfang Juni für den deutschsprachigen Raum. Wenn die Pflanzen beim Raussetzen eine Höhe von 40 bis 60 cm haben sollen, sollte, je nach Wuchseigenschaften der Strains, ca. fünf bis acht Wochen vorher gesät werden.

Sicherlich passen kleine Töpfchen auch in kleine Wohnungen. Unter guten Bedingungen werden die Pflanzen immer größer, mit dem Platz ist es schnell am Ende. Wie wäre es, ein beheiztes Gewächshaus auf dem Balkon oder im Garten aufzustellen?

Frisst es nicht Unmengen Energie, wenn das Gewächshaus beheizt wird? Ja, aber die Lampe anstellen und geheizten Wohnraum zu verschwenden, macht es auch nicht besser.

Es gibt mehrere gravierende Probleme beim Outdoor-Vorziehen von Marijuana:

  • kalte Nächte
  • kühler Boden
  • zu kurze Tage
  • kühle, regnerische Phasen
  • Bodenschimmel wegen ungenügender Lüftung

Ein großes Problem beim Outdoor-Marijuana-Anbau ist die Bodentemperatur. Diese darf nicht über 26 Grad steigen, soll aber auch nicht zu kühl werden. Eine optimale Keim- und Wurzeltemperatur liegt bei exakt 21 Grad mit plus-minus 3 Grad. Wer ein altes Gewächshaus im Garten hat, den Katalytofen anwirft und die Seeds in den kalten Boden steckt, macht es also noch nicht ganz richtig. Besser ist es, die Pflanzschalen im Mini-Gewächshaus aufzustellen und darunter, vielleicht mit Abstandshaltern, eine Heizmatte zu legen. Es gibt auch fertig montierte Mini-Gewächshäuser, theoretisch können diese ohne äußeres Gewächshaus auf dem geschützten Balkon stehen. Wichtig bleibt, dass die Temperatur im Wurzelbereich gemessen wird und diese Bereiche ca. 21 Grad warm sind.

Das nächste Problem ist Bodenschimmel. Bei hoher Luftfeuchte, stehender Luft und nassem Grund schimmelt es auf dem Boden, und die Pflanzen keimen nicht oder gehen ein. Es soll direkt ein Substrat gewählt werden, welches nicht schimmelt, um zugleich durchgehend etwas zu lüften. Wenn die Pflanzen bereits aufgingen und es schimmelt, kann die Oberfläche mit nicht schimmelndem Substrat wie Kokos-Granulat abgedeckt werden.

Wärmematten für Pflanzen, die also auch mal Wasser abkriegen dürfen, gibt es im Handel; die Stromleitungen müssen dennoch sicher liegen. Je nach Fläche sind es wenige Watt bis über 100 Watt für einen guten halben Quadratmeter. Das sollte also reichen, um einige Samen zu Setzlingen vorzuziehen, ohne, dass es kalte Wurzeln gibt. Wenn die Samen in kleinen Töpfen aufgingen, können sie in die nächstgrößeren Töpfe gesetzt werden, die ebenfalls auf der Wärmematte stehen dürfen. Solange die Raumtemperatur angehoben wird, können die Töpfe auch auf einer Holz- oder Dämmplatte auf dem Boden stehen.

Das weitere Problem ist also die Umgebungstemperatur. Wer ein schlecht isoliertes Gewächshaus mit mehreren Quadratmetern im Garten stehen hat, könnte mit zig Kilowattstunden am Tag rechnen. Das wäre nicht ökologisch und würde ins Geld gehen. Gut isolierte Gewächshäuser sind deutlich teurer als ein paar Alustangen mit transparenter Folie darüber. Da jedoch nur einige Pflanzen vorgezogen werden, die zuerst noch winzig sind, braucht es nur ein kleines Gewächshaus. Wenn die Pflanzen größer sind, ist es bereits wärmer, womit diese in einem größeren, aber unbeheizten Foliengewächshaus keinen Schaden nehmen würden.

Zum Heizen wären Propangasöfen am effektivsten und günstigsten. Fast alle Katalytöfen (Gasofen für zugige Aufenthaltsräume) haben eine Piezo-Zündung, sind deswegen sicher und können mit einem Thermostat eingestellt werden. Es kann also kaum etwas passieren, solange die Gasflasche mit einer Zange angeschlossen wird. Viele meinen, es reicht, die Anschlüsse mit der Hand festzuziehen. Wer einen Druckprüfer in der Leitung hat, soll es gerne ausprobieren. Die Verbraucher dürfen noch nicht an sein, die Flasche wird auf- und wieder zugedreht. Der Druck darf nur wenig abfallen, sonst sollten die Anschlüsse geprüft werden.

Wer nur ein kleines Gewächshaus aufstellt, kann keine überdimensionierte Heizung hineinstellen. Also geht es in den Campingbedarf, um einen kleinen Camping-Gasofen zu kaufen. Dieser soll wie ein Miniatur-Katalytofen aussehen, einen Thermostat haben und muss ebenfalls bei erloschener Flamme mit der Piezo-Zündung die Gasleitung schließen. Diese Öfen dürfen nur in Außenbereichen oder unter zugigen Gegebenheiten eingesetzt werden. Damit der Sauerstoff nicht knapp wird, was zu einer ungenügenden Gasverbrennung führen würde, muss das beheizte Gewächshaus einen Lüftungsschlitz wenigstens etwas öffnen. Damit kann die beim Verbrennen von Propangas entstehende Feuchtigkeit entweichen.

Damit geht es weiter mit der Dämmung. Einfache Foliengewächshäuser sind sehr günstig. Viele Modelle lassen sich leicht auf- und wieder abbauen. Diese sind aber häufig so klein, dass auch der kleine Camping-Ofen nicht sinnvoll und sicher reinpassen würde. Hier müsste also eine zweite Heizmatte für die nötige Wärme sorgen. Wegen der geringen Oberfläche wäre der Energieverlust nicht so groß. Wenn es einem von der Fläche reicht, spricht nichts gegen diese kleinen beheizten Foliengewächshäuser. Ansonsten sollte jedoch einmalig ein stabiles Gewächshaus mit transparenten Hohlkammerplatten erstanden und fachgerecht aufgebaut werden. Wenn dieses ein paar Quadratmeter groß und rund zwei Meter hoch ist, wäre der kleine Camping-Ofen vermutlich genau richtig dimensioniert. Außerdem heizen die Gewächshäuser sich an sonnigen Tagen auf, womit die künstliche Heizung nur für kühle und bewölkte Tage die Minimum-Temperatur schaffen muss.

Ein gut isoliertes Gewächshaus mit schweren Hohlkammerplatten benötigt zugleich ein stabileres Ständerwerk, das auf festem Grund stehen soll. Es können große Terrassenplatten überlappend zur Grundfläche verlegt werden, um die unteren Luftschlitze abzudichten. Auch deswegen zahlen sich kleine Fertigbau-Modelle aus, da keine tragenden Fundamente oder Baugenehmigungen benötigt werden. Eventuell sind jedoch Bebauungsvorschriften mit Mindestabstand zum Nachbargrundstück zu beachten. Letztendlich gehen auch ein paar Quadratmeter bei dieser robusten Bauweise ins Geld.

Weiter zum nächsten Punkt: Die Tageslänge ist im April noch zu kurz und liegt bei rund 14 Stunden. Es lohnt im ersten Schwung nicht, Autoflower so früh vorzuziehen, da diese nach drei Wochen in die Blüte gehen und für gute Ergebnisse bereits Sommersonne brauchen. Damit bleiben Sämlinge und Stecklinge über. Für Stecklinge kann das Vorziehen etwas später im Jahresverlauf getimt werden, ab Ende April sollte für die meisten Strains früh genug sein. Dann ist es schon etwas wärmer und sonniger. Doch mit Sämlingen kann bereits in der ersten Aprilhälfte begonnen werden, wenn der Strain kompakt wächst. Wichtig bleibt immer, dass sich die Strains für Outdoor eignen und bis spätestens Mitte Oktober erntereif sind.

Die typische Situation lautet, dass man selbst auf dem Land nicht ganz alleine ist, da es Sparziergänger, Postboten, Förster und andere Leute gibt, die mal am Grundstück vorbeilaufen. Wenn dies bereits aus der Ferne zu sehen ist, da abends das Gewächshaus zur Verlängerung der Tageszeit beleuchtet wird, wäre das sehr auffällig. Ohne auf 18 Stunden verlängerte Tage gehen die Pflänzchen nach dem Aufgehen aber vielleicht wie die Autoflowerpflanzen nach drei Wochen in die Blüte. Genau dann wäre die ganze Mühe wiederum vergeblich.

Wenn man auf dem Balkon oder im Garten ein kleines Gewächshaus aufbaut, beheizt und auch noch beleuchtet, muss alles so plausibel aussehen, dass es sich keiner genauer ansieht. Es geht nicht darum, die Pflanzen künstlich zu beleuchten, es geht nur um die Verlängerung der Tageslänge. Das bedeutet, dass nur ein helles Licht benötigt wird. Es kann ein LED-Außenstrahler angebracht werden, der einem den Garten und das Gewächshaus beleuchtet.

Außerdem können noch einige andere Pflanzen im Gewächshaus vorgezogen werden, die die Sicht auf die eigentliche Pflanzung behindern. Sollte man wirklich einmal Besuch haben, der in den Garten gehen will, werden die entscheidenden Pflanzen woanders in einen hellen und nicht zu kühlen Raum gestellt.

Wenn es endlich Mitte Mai bis Anfang Juni ist, werden die Pflanzen rausgesetzt. Solange sie einen luftigen, aber genügend feuchten Boden mit genug Sonne haben, sollte es im Herbst eine satte Ernte geben. Es bleibt aber die Frage um das leere Gewächshaus. Könnten einige Pflanzen darin in die Erde oder 50-Liter-Bottiche gesetzt werden? Das Risiko steigt enorm, wenn die Pflanzen im Herbst nicht nur groß sind, sondern auch markant duften. Es müsste oben in den First glatt ein Kohlefilter mit Ablüfter gehangen oder in einer Ecke aufgebaut werden, um mit der gefilterten Abluft einen kleinen Unterdruck zu erzeugen. Dann würde riechende Luft nicht mehr zurückschlagen, aber die Pflanzen samt Kohlelüfter wären für den kundigen Botaniker dennoch verräterisch attraktiv.

Es gibt viele Erntehelfer mit guter Nase, die der Spur nachgehen würden. Genau deswegen sollten die Outdoor-Pflanzstellen verstreut und gut versteckt liegen.

So zumindest könnte bereits früh im Jahr für den Outdoor-Anbau direkt im Freien vorgezogen werden. Wenn die Pflanzen an guten Stellen einmal in Fahrt kommen, werden selbst im Mai gesäte Exemplare noch mehrere Meter hoch. Auch das wäre verräterisch.

Viele wollen deshalb kleinere Pflanzen und können ihre Seeds ohne Heizung und Kunstlicht ab Mai im Foliengewächshaus vorziehen.

S
Soft Secrets