Grundsätzliches über Wasser

Soft Secrets
16 Dec 2019
Wasser ist Bestandteil des Menschen und aller Lebewesen. Es transportiert die flüssigen Substanzen, welche die Lebensvorgänge in Pflanzen und Tieren unterstützen. Wasser (H2O) existiert in flüssigem, gasförmigem und festem Zustand. In reiner Form ist es geschmack- und geruchlos. Reflektierendes Licht verleiht dem Wasser oft ein blaues Aussehen, besonders wenn es in Gletschern konzentriert ist. Viele Substanzen, darunter auch Düngersalze, lösen sich leicht in Wasser auf, das ja als das universelle Lösungsmittel bekannt ist. Wasserquellen sind selten rein. Die Verunreinigungen im Wasser sind "unsichtbar", nachdem sie darin gelöst Bestandteil der Lösung geworden sind.

Die grundlegende Qualität des Wassers wird durch Messung von Alkalität, pH-Wert und Gesamtfeststoffgehalt (TDS - total dissolved solids) bestimmt. Die Alkalität, die Fähigkeit, eine saure Lösung zu neutralisieren oder zu puffern, beeinflusst den pH-Wert, den Säure-Basen-Haushalt des Wassers. Zwei Mineralien, Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg), puffern als gelöste Feststoffe den pH-Wert, so dass die Zugabe von säurehaltigen Mineralsalzen oder Düngemitteln den pH-Wert nicht so sehr beeinflusst. Reines und nahezu reines Wasser, das nur wenige oder keine gelösten Mineralien enthält, gilt als weich, da es wenig oder gar keine Pufferfähigkeit hat. Der pH-Wert von weichem Wasser (siehe unten) kann extreme Schwankungen zeigen, wenn saure Düngersalze hineingemischt werden.

Hartes Wasser

Hartes Wasser enthält erhebliche Mengen an gelösten Mineralien. Konzentriertes Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) werden am häufigsten als Indikator genutzt, um zu bestimmen, wie "hart" das Wasser ist. Beim Erwärmen fallen die Karbonate (gebildet durch Reaktion von CO2 mit Basen) im harten Wasser aus (setzen sich ab) und lassen Kalkablagerungen an Installationsrohren, Duschköpfen usw. entstehen. Seifen schäumen in hartem Wasser nicht gut, da sich durch die Reaktion Kalzium- oder Magnesiumsalze bilden, die unlöslich sind. Wasser mit einem Gehalt von 100 bis 150 Milligramm Kalziumkarbonat (CaCO3) pro Liter (mg/l) ist akzeptabel für den Cannabisanbau. Allerdings kann Wasser 400 ppm Natrium enthalten und es ist immer noch weich, aber etwa 60 bis 120 ppm Ca machen es hart (je nachdem, welche Skala verwendet wird). Für mehr Informationen über hartes Wasser den Suchbegriff "hartes Wasser" im Forum von www.marijuanagrowing.com eingeben.

Weiches Wasser

Enthärtetes Wasser wird oft mit Natrium behandelt, das sich an die Kalzium- und Magnesiumionen bindet und dadurch deren Fähigkeit aufhebt, Kesselstein zu bilden oder auf Reinigungsmittel störend einzuwirken. In Spanien haben wir hartes Wasser; wir geben Natrium (als körniges Salz) in die Spülmaschine, damit sich keine Flecken (Kalk) auf dem Geschirr bilden. Das Natrium im enthärteten Wasser kann man schmecken. Wasserenthärtungsmittel werden benutzt, um die Lebensdauer von Rohrleitungen, Pumpen usw. zu verlängern und die Wirksamkeit von Seifen zu verbessern. Weiches Wasser enthält weniger als 50 Milligramm Kalzium pro Liter (50 ppm) und sollte mit Kalzium und Magnesium ergänzt werden. Ein Natriumgehalt von über 50 ppm ist schädlich für das Cannabiswachstum. Die Natriumionen tauschen die Plätze mit einer Chemikalie, an die das Natrium gebunden ist, indem sie sämtliche multivalente Ionen (Ca2-, Mg2-) mit einer äquivalenten Menge monovalenter Ladungen (Na-) herausziehen: Jedes Ca, das sich verbindet, setzt aufgrund der Ladungsdifferenz zwei Na-Ionen frei, ein Zwei-für-Eins-Deal (In ppm: Für die Beseitung von 100 ppm Ca werden im Gegenzug 200 ppm Na "eingekauft").

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Kalium ist oft eine bessere Alternative, aber es ist etwas teurer. Sowohl Kalium als auch Natrium ist enthalten in dem Harz, welches in Wasserenthärtern verwendet wird, und beide sind monovalente Ionen: Kalium (K-) und Natrium (Na-). Kalium ist für Mensch und Cannabispflanze die bessere Alternative. Natrium ist kostensparend und weit verbreitet, aber Kalium ist effektiver.

Das metrische System erleichtert die Messung von "Trockenrückständen pro Liter". Der Trockenrückstand pro Liter lässt sich messen, indem man einen Liter Wasser in ein Tablett gießt und verdunsten lässt. Der Überrest an gelösten Feststoffen, der nach dem Verdampfen des Wassers verbleibt, ist besagter Trockenrückstand pro Liter, er wird in Gramm gemessen. Probieren Sie es zu Hause aus, um den Grad der Verunreinigung im Wasser zu bestimmen. Düngemitteln fällt es schwer, das Wurzelgewebe zu durchdringen, wenn sie mit den vorhandenen gelösten Feststoffen, insbesondere Natrium, konkurrieren müssen. Mit Wasser, das in hohem Maße mit gelösten Feststoffen (gelösten Salzen) belastet ist, kann man zurechtkommen, aber das erfordert andere Methoden. Sehr salzhaltiges Wasser, das Natrium enthält, blockiert die Aufnahme von Kalium, Kalzium und Magnesium. Salzhaltiges Wasser bereitet immer Probleme. Falls Wasser 300 ppm oder weniger gelöste Feststoffe enthält, dann bei jedem Gießen mindestens 25 Prozent des Gießwassers unten aus dem Behälter abfließen lassen. Enthält Rohwasser mehr als 300 ppm gelöste Feststoffe, verwenden wir ein Umkehrosmosegerät, um das Wasser zu reinigen. Dünger in reines Wasser geben, um viele Nährstoffprobleme zu vermeiden.

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Enthält Rohwasser mehr als 300 ppm gelöste Feststoffe oder mehr als 50 ppm Natrium (Na), ein Umkehrosmosegerät benutzen, um das Wasser zu reinigen, bevor es im Garten verwendet wird.

Konzentrierte gelöste Düngersalze verwandeln sich in Töpfen und Behältern oft in giftige Substanzen. Zu viele Salze hemmen die Samenkeimung, verbrennen die Wurzelhaare, Spitzen oder Ränder der Blätter und lassen die Pflanzen verkümmern. Eine übermäßige Ansammlung von Salzen lässt sich aus dem Pflanzmedium herauswaschen, indem man pro Liter Medium mit 3 Litern Wasser durchspült und die Spülung mit einer milden, pH-korrigierten Düngerlösung wiederholt. Das Pflanzmedium alle 2 bis 4 Wochen durchspülen, um toxische Konzentrationen zu vermeiden. Hartes Wasser und Brunnenwasser in trockenen Klimazonen sind oft alkalisch und enthalten gewöhnlich beachtliche Mengen Kalzium und Magnesium. Cannabis nutzt große Mengen beider Nährstoffe, aber zu viel Kalzium und Magnesium kann sich im Boden ansammeln. Im Allgemeinen ist Wasser, das dem Menschen schmeckt, auch gut für Cannabis.

Mineralien aus Gestein und Sedimenten lösen sich im Grundwasser auf. Wasservorkommen in niederschlagsarmen Regionen oder in Wüsten enthalten relativ hohe Anteile an gelösten Mineralsalzen. So weist das Grundwasser beispielsweise in Südspanien und Italien, im Südwesten der USA und in großen Teilen Mexikos einen hohen Gehalt an gelösten Mineralsalzen auf.

Mehr als 85 Prozent der US-amerikanischen Gärten haben hartes Wasser. Das Wasser vieler Flüsse und Bäche in Alaska, in der Region der Großen Seen und in Tennessee ist mäßig hart. Hartes und sehr hartes Wasser fließt in fast jedem US-Bundesstaat. Wasserläufe in Arizona, Kansas, New Mexico und Südkalifornien haben das härteste Wasser, mit gelösten Mineralien von mehr als 1000 ppm.

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Weiches Wasser fließt in vielen Landesteilen von Hawaii, Neuengland, dem pazifischen Nordwesten, der Länder am Südatlantik und der Golfstaaten. Um sich ein Bild davon zu machen, wie hart das Wasser in verschiedenen Teilen der USA ist, besuchen Sie die Webseite www.qualitywatertreatment. com/city_water_guide.htm.

Wenn das Wasser weich ist: Der pH-Wert steigt in weichem und gereinigtem Wasser mit wenigen gelösten Mineralstoffen (weniger als 60 ppm) aufgrund geringer oder keiner Pufferkapazität weiter an. Dieses Problem wird gelöst durch Stabilisierung des pH-Wertes unter Zugabe von löslichem Kalzium und Magnesium, das in Hydroponik-Geschäften unter der Bezeichnung "Cal-Mag" verkauft wird.

Bei hartem Wasser: Am besten mit Umkehrosmose behandeln.

Wenn Wasser sauer oder alkalisch ist: Falls der EC niedrig ist, sind Azidität oder Alkalität schwach ausgeprägt und verursachen keine Probleme. Werden Azidität oder Alkalität durch multivalente Ionen bedingt, geschieht dies durch direktes Hinzufügen eines H-Protons oder einer OH (Verbindungen, welche die Dinge durch Assoziation nicht verändern). Beispiel: Eine organische Säure ist schwach und benötigt weniger zusätzliches Hydroxid zur Neutralisierung als Phosphorsäure, die mehr Hydroxid zur Neutralisierung benötigt.

Andere Bedingungen könnten vorliegen, einschließlich der Konzentration und Stärke (Molalität) einer Säure/Basen-Lösung. Probleme verursachende Salze mit einem Umkehrosmose-Filter entfernen. Oder investieren Sie in ein ausgeklügeltes Einspritzsystem zur Überwachung und Einstellung des pH-Wertes. Viele Injektoren, insbesondere die von Anderson, verfügen über mehrere Einspritzventile, die Lösungen nacheinander aus verschiedenen Quellen injizieren können, um den pH-Wert einzustellen und spezifische Nährstoffe einzuspritzen.

Jorge Cervantes ist Autor der Cannabis Encyclopedia (596 Seiten, mehr als 2000 Farbbilder, großes A4-Format) und von Marijuana Horticulture (alias the Bible). Beide Bücher sind weltweit bei allen Amazon-Händlern erhältlich. Die Cannabis Encyclopedia enthält ein ausgezeichnetes Kapitel über Wasser. Kontaktieren Sie Jorge auf www.marijuanagrowing.com.
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