Ein Richter für legales Cannabis - eine Rückschau

Soft Secrets
02 Sep 2019

Richter Andreas Müller setzt sich schon lange für die Legalisierung ein - kommentierte Zitate

Andreas Müller ist Richter. Genauer gesagt Jugendrichter, und er genießt den Ruf, Deutschlands härtester von dieser Sorte zu sein. Seit Langem engagiert sich Andreas Müller für eine Veränderung von Deutschlands Cannabis- bzw. Drogenpolitik. Dazu hat er sogar ein Buch herausgebracht: "Kiffen und Kriminalität", das 2015 im Herder Verlag erschienen ist. In einem Interview, das Andreas Müller der Zeitschrift "Die Zeit" im selben Jahr gegeben hat, erklärte der Jugendrichter, wieso er glaubt, dass eine Legalisierung von Cannabis Deutschland friedlicher machen würde. Eine Sammlung kommentierter Zitate in der Rückschau.
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Rückblick: 2015 trat Andreas Müller häufig in den Medien auf, um seine Botschaft in Sachen Cannabis in die Welt zu tragen. Und es ist eine gute Botschaft. Selbst wenn das im Folgende zitierte Interview mit Die Zeit schon vier Jahre alt ist, so hat sich doch an der Dringlichkeit von Müllers Forderungen nichts geändert. Im Gegenteil. Sie sind heute wichtiger denn je. So erläuterte Andreas Müller gegenüber der Zeit, wieso er die Strafverfolgung von sogenannten Cannabisdelikten für gescheitert hält: "In den vergangenen 40 Jahren haben wir mehr als eine halbe Million Menschen nur wegen Cannabis ins Gefängnis gesteckt, oft junge Leute, wir haben dadurch Leben und Familien völlig unnötigerweise zerstört, Menschen stigmatisiert und erst auf die schiefe Bahn gebracht" (Quelle). Das sind also die Konsequenzen der deutschen Cannabis-Verbotspolitik. Eine Verbesserung der gesellschaftlichen Konventionen kann mit der Kriminalisierung von Menschen, die ein anderes Rauschmittel als Alkohol wählen, nicht erreicht werden. Das hat Richter Müller schon vor Jahren immer wieder betont und er hat Recht. Auf die Frage, ob Andreas Müller auch Cannabis-Grower für nicht kriminell hält, antwortete er: "Sie verstoßen gegen die Gesetze, ja, vielleicht sind sie deswegen auch dumm, aber sie sind in meinen Augen keine Kriminellen, sondern auch Opfer der Kriminalisierung" (Quelle ebd.). Auch diese Aussage ist nachvollziehbar. Die Panik, die geschürt wird, nur weil jemand in seinem Garten oder Keller Trockenblumen heranzieht, ist heillos überzogen. Immerhin sind Drogen wie Tabak und Alkohol vollkommen legal, obwohl sie deutlich riskanter sind als Cannabis es jemals sein kann. Auch sparen Ärzte nicht an der Verordnung von suchtbildenden Pharmaka - dies wird vom Staat in keiner Weise kritisiert, denn immerhin stoßen sich an dieser Praxis die Pharmahersteller gesund. Das würde die Regierung niemals in Gefahr bringen. Und auch zur Frage, inwieweit legales Cannabis das Gesundheitssystem entlasten könnte, hat Andreas Müller eine erhellende Antowrt parat: "Wenn Hunderttausend Patienten und mehr monatlich für drei- bis fünfhundert Euro Gras aus Holland beziehen, werden die Kassen schnell zu dem Schluss kommen, dass ihre Versicherten dieses Mittel sehr viel günstiger zu Hause auf dem Balkon herstellen könnten" (ebd.). Wir sehen: Die Argumente für eine Liberalisierung von Cannabis sind schon lange da - und sie haben sich bis heute nicht verändert. Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen sich endlich der Realität stellen und die enstprechenden Konsequenzen ziehen. Hier geht es zum Artikel bzw. Interview der Zeit: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-09/kiffen-kriminalitaet-cannabis-legalisierung-andreas-mueller?wt_zmc=sm.int.zonaudev.facebook.ref.zeitde.redpost_zon.link.sf&utm_content=zeitde_redpost_zon_link_sf&utm_term=facebook_zonaudev_int&utm_campaign=ref&utm_medium=sm&utm_source=facebook_zonaudev_int&fbclid=IwAR3HdaW8cmg0_mc9dE0PhKAJpXuFgdGRTgzStRzuGy1cYaBCqmga-y10TZg
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