Mit dem GMM zur CNBS

Soft Secrets
28 Aug 2019

Nach der Demo auf die Messe

Der Global Marijuana March hat sich in Dortmund fest etabliert und zog im Jahr 2019 zum siebten Mal trotz misslicher Wetterlage mit 700 Demonstranten vom Hauptbahnhof zu den Westfalenhallen. Hier ging es mit vergünstigten Tickets auf der ersten Cannabis-Fachmesse CNBS weiter, womit sich die Anreise richtig lohnte. Sonnenschein, Regen, Graupel und bewölktes Wetter wechselten sich ab. Die Veranstalter der Piratenpartei Dortmund hatten jedoch Glück, da es zum Start und Ende trocken war. Star-Redner war dieses Jahr erneut Jugendrichter Andreas Müller, der seinen Unmut über die Verfolgung harmloser Cannabis-Konsumenten in gewohnter Manier lautstark kundtat. Dieser Richter ist seit seiner Jugend für die Legalisierung von Cannabis. Als kleiner Amtsrichter hatte er bereits im Jahr 2002 beim Verfassungsgericht angerufen, um die Rechtmäßigkeit des Cannabisverbots prüfen zu lassen, worauf immerhin die Geringe Menge in Brandenburg und Berlin angehoben wurde. Jetzt möchte er mit einer Kampagne andere Richter motivieren, ähnliche Schritte zu wagen, sobald sich ihnen die Möglichkeit auftut. [caption id="attachment_8665" align="alignnone" width="780"]Nach der Demo auf die Messe CBD-Edibles[/caption] Mit Richter Müller steigt bei den Zuhörern immer die Laune, der laute Beifall machte alle richtig fit und mit dieser Motivation ging es dann in strammer Marschgeschwindigkeit zu den Westfalenhallen. Auch das war zumindest beim GMM Dortmund dieses Jahr anders, da es ein kleiner Gewaltmarsch war. Alle wollten so schnell wie möglich durch das wechselhafte Wetter zur Abschlusskundgebung. So sahen die Demonstranten nicht ganz so ausgelassen und fröhlich aus, wie wir es von GMM-Demos gewohnt sind. Doch Richter Müller heizte zum Abschluss noch einmal richtig ein, erst danach machte der Generator schlapp. In der Messehalle angelangt, boten sich Versorgungsstände, Sitzgelegenheiten und für die Raucher Freiflächen. Die Patienten konnten sogar in der eingerichteten Patientenlounge die Vaporizer von Storz & Bickel testen. Da die CNBS mit vielen Produkten Cannabispatienten ansprach und einige ihre Ruhepausen dringend brauchen, waren die Sofas immer ausgelastet. Zugleich konnten weniger erfahrene Patienten sich mit kundigen Cannabispatienten aus den Kreisen von ACM und SCM austauschen. [caption id="attachment_8664" align="alignnone" width="780"]CBD-Edibles CBD-eLiquids[/caption] Andreas Müller hatte auf der CNBS dann schon seinen dritten Auftritt am GMM-Samstag. Mit der Lesung aus seinem Buch „Kiffen und Kriminalität – ein Jugendrichter zieht Bilanz“ konnte er viele Messebesucher in seinen Bann ziehen und ihnen einmal andere Einblicke in den Irrsinn des Cannabisverbots mitgeben. Auch andere Referenten und eine Podiumsdiskussion fanden regen Anklang. [caption id="attachment_8662" align="alignnone" width="780"]Mit dem GMM zur CNBS Erwischt[/caption] Für das erste Wochenende im Mai war das „Aprilwetter“ sehr untypisch und hat den deutschlandweit stattfindenden GMM-Veranstaltungen gewiss viele Besucher vergrault. Insgesamt scheinen die meisten Demos weniger Teilnehmer gehabt zu haben. Der Hanfwandertag in Wien hatte auf 15.000 Teilnehmer gehofft. Die Presse berichtete über 3000 Teilnehmer, die den Verkehr behinderten und hob Anzeigen gegen Besucher hervor, die auf Drogen kontrolliert wurden. Weil es bereits nach der diesjährigen Hanfexpo in Wien reißerische Berichte gab, wird auch das zum Teilnehmerschwund beigetragen haben. Insgesamt standen also nicht nur zig GMM-Veranstaltungen in Deutschland, die fast alle am verregneten 4. Mai 2019 stattfanden, unter einem schlechten Stern. Um so wichtiger ist jeder einzelne Demonstrant, der trotz der paar Regentropfen öffentlich für den Hanf Gesicht zeigt und Veranstaltungen besucht. Nur mit dem Druck aus der Masse können solche Schikanen schnell davon gefegt werden, um auch für Konsumenten und Kleinunternehmen eine sinnvolle Legalisierung zu erwirken. [caption id="attachment_8661" align="alignnone" width="780"]Mit dem GMM zur CNBS Dieses Jahr vom Hbf. zu den Westfalenhallen[/caption] Wie auch die Hanfexpo in Wien hätte sich die CNBS sicherlich eine volle Messehalle gewünscht, um im kommenden Jahr ans Format der Cultiva in Wien oder der Mary Jane Berlin anzuknüpfen. Doch immerhin waren trotz Regenwetters zahlreiche Besucher gekommen. Diese konnten sich alles genauer ansehen und das ein oder andere Gespräch mit den Ausstellern führen. Genau wie bei der Mary Jane Berlin war der Growsektor der CNBS unterbesetzt. CBD, Nutzhanfprodukte aller Art und Paraphernalia dominierten die Messe. Um so wichtiger bleibt es, auf Demos und Veranstaltungen Präsenz zu zeigen. Text: Robert B.
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