Know to Grow: Bodenlose Frechheiten? Probleme mit Substraten
In unserer kleinen und losen Reihe für Groweinsteiger sehen wir uns in dieser Folge Probleme an, die den Grower beim Umgang mit Substraten erwarten können. So verursacht zum Beispiel ein lehmiger und von Regen durchtränkter Boden rasch eine ungenügende Dränage. Sandige Böden dränieren auf der anderen Seite zu sehr.
Ausgetrockneter Boden
Was tun, wenn der Boden von Grund auf ausgetrocknet ist? - Mische deinem Gießwasser ein Benetzungsmittel bei, um zu verhindern, dass es von der Oberfläche des Bodens abperlt. Benetzungsmittel sind im Gartenmarkt erhältlich und sorgen dafür, dass Wasser adäquat vom Medium aufgenommen werden kann. Manche Gärtner verwenden Seife oder Reinigungsmittel als Benetzungsmittel.
Lehmiger Boden
Lehmige Böden sind berüchtigt für ihre Dränageprobleme. Sie sorgen für geradezu undurchdringliche Erde, die alles Wasser in Form von Schlamm bindet. Das führt zu einer Situation, in der zu wenig Sauerstoff im Boden vorhanden ist, was schließlich die Wurzeln schädigt. - Bevor du pflanzt, grabe den Lehm gut um. Modifiziere Erden mit hohem Lehmanteil durch einen Zuschlag von Kompost, frischem organischem Material, Sand, Perlit oder gebrauchtem Pflanzsubstrat. Gips und Schwefel können verwendet werden, um Lehm chemisch zu verändern.
Sie brechen beide die feste Struktur des Materials auf. - Böden, die hauptsächlich aus Lehm bestehen, sind für Gärtner nur schwierig zu bewirtschaften. Man kann in so einem Fall ein angehobenes Beet anlegen oder einen großen Kübel verwenden. Eine andere Methode ist, ein entsprechend großes Stück Lehmboden auszugraben und mit anderem Substrat zu füllen. Wenn du Pflanzlöcher gräbst, versuche, eine durchlässige Schicht zu erreichen. Verwende, wenn möglich, eine Bohrmaschine mit Spiralbohrer, um Dränagelöcher zu bohren, die in durchlässige Erdschichten reichen. Wenn du weißt, dass dein Gartenboden bei Regen stark durchtränkt wird, pflanze deine Gewächse auf Erdhügel oder in angehobene Beete, um die Wurzeln vor Staunässe zu schützen.
Sandiger Boden
Sandiger Boden hält kein Wasser. Das Gießwasser fließt in einem Rutsch durch den Boden und lässt die Pflanzen durstig zurück, wenn nicht entsprechend viel gegossen wird – zuweilen mehrfach am Tag. - Um die Aufnahmefähigkeit des Bodens zu verbessern, schlage ihm Kompost und anderes modriges Pflanzenmaterial zu. Das mag in manchem Garten aber nicht einfach so machbar sein, allein schon, weil möglicherweise zu viel Kompost nötig wäre, um den ganzen Boden zu modifizieren.
Wasserspeichernde Kristalle funktionieren auch. - Bewässere über längere Zeiträume, jedoch stets nur wenig. Auf diese Weise kann man den Boden schön feucht halten. Wenn alles Gießwasser auf einmal gegeben wird, läuft es rasch ab und begünstigt so wiederum einen nachfolgenden Feuchtigkeitsmangel. Eine simple Lösung ist, einen großen Wasserbehälter zu benutzen (mindestens 10 Liter), der über einen einstellbaren Hahn verfügt. Stelle ihn so ein, dass er den ganzen Tag über tröpfchenweise Wasser abgibt.
Das schützt die Pflanzen vor dem Austrocknen. Vergiss nicht, den Behälter neu zu befüllen, wenn er leer ist. - Eine andere Lösung ist, ein etwa 45 Zentimeter tiefes Pflanzloch zu graben. Kleide das vom Boden aus etwa 7 bis 15 Zentimeter hoch mit Plastik oder anderem Kunststoff aus und befülle das Ganze mit Substrat. Das sorgt dafür, dass das Gießwasser nicht zu schnell im Boden versickern kann.