Die Zeichen der Zeit: Legalisierung!

Soft Secrets
15 May 2017
Für die Legalisierung von Hanf war Präsident Barack Obama vielleicht kein Traum, aber doch ein guter Mann. Er hat uns die Tür nicht wirklich aufgemacht, er hat sie uns aber auch nicht zugehalten. Mit Donald Trump stellt sich nun die Frage, wie es denn in den USA weitergeht: Vier Jahre Stillstand oder weitere schnelle Fortschritte in der Marijuana-Legalisierung? Vermutlich wird sich die weltweite Legalize-Szene derzeit diese spannende Frage stellen. Weswegen dieses Thema mit einem Schwenker in die USA anfängt? Die Vermutung liegt nahe, dass Deutschland in Wirklichkeit gar keine eigene Drogenpolitik hat, sondern sich in diesen Fragen einfach nach den USA ausrichtet. Es werden durchaus eigene Gesetze verfasst und eigene Debatten geführt. Aber immer schön im Windschatten der USA. Das gilt für die Verbote, genau wie für die Lockerungen. Es liegt dennoch an uns, uns für die Legalisierung einzusetzen. Der Zeitpunkt könnte gerade nicht besser sein, um es innerhalb von Jahren zu schaffen. Es stellt sich leider noch die Frage, ob wir bereits über den Berg sind oder noch ganz knapp vor dem Bergrücken. Und genau deswegen ist es jetzt ungemein wichtig, mit allen zusammen noch einmal richtig Gas zu geben. Doch was kann der Einzelne von uns schon machen, wenn er bereits mit seinem Alltagsleben genug zu tun hat oder sich sogar bedeckt halten möchte? Die Zeichen der Zeit: Legalisierung! Neben der US-Präsidentschaftswahl, in deren Zuge in weiteren vier US Bundesstaaten der Hanf nun auch für Genusszwecke legalisiert wurde, wird für das Jahr 2017 auch die Bundestagswahl am 24. September in Deutschland sehr interessant sein. Die meisten Leser werden sich für diese ganze Stillstandspolitik nicht wirklich interessieren. Warum der GroKo nicht einen Dämpfer geben und die Linke oder die Piraten wählen? Beide Parteien möchten nicht nur den Hanf legalisieren. Beide Parteien sind der GroKo ein Dorn im Auge. Warum nicht aus Wut über die inhaltslosen Verbotspolitiker eine Protestwahl? Die Linke und die Piraten haben auf politischer Bühne gewiss einen Großteil zu den bisherigen Lockerungen und auch zum Druck für das Cannabis-Medizingesetz beigetragen. Sie sind deswegen in diesen Punkten glaubwürdiger als Bündnis 90/Die Grünen, die für die Legalisierung inzwischen ebenfalls eine gute Wahl wären. Nach der Wahl ist die Märchenstunde schnell vorbei, das sollte inzwischen jeder begriffen haben. Wählen reicht allein also nicht aus. Damit sich auch mal etwas zum Positiven verändert, muss man schon Druck von unten machen. Warum nicht die Aktionen der bereits bestehenden Gruppierungen durch die eigene Anwesenheit unterstützen? Der Arbeit der Aktivisten kann durch die eigene Anwesenheit mehr Gewicht verliehen werden. In ganz Deutschland geht es im Mai an mehreren Wochenenden mit dem Global Marijuana March richtig los. Der wichtigste Stichtag ist der erste Samstag im Mai. Es handelt sich überwiegend um Demonstrationen. Im Mai ist das Wetter meist schön und es gibt häufig Abschlusskundgebungen im Park. Ein Nachmittag im Park sollte doch nicht zu viel verlangt sein, wenn es um die Legalisierung von Hanf geht? Da die meisten GMM-Veranstaltungen erst wenige Wochen vor dem Mai bekanntgegeben werden, kann die Website des Deutschen Hanfverbands aufgerufen werden. Hier werden jedes Jahr die dem DHV bekannten GMM-Veranstaltungen angekündigt. Der DHV unterstützt zudem einige der Veranstaltungen. In Österreich wird es am 6. Mai den Hanfwandertag in Wien geben, der eine GMM-Veranstaltung darstellt und vermutlich erneut über 10.000 Teilnehmer für sich begeistern wird. Auch die Hanfparade in Berlin, die am 12. August stattfindet, wird vermutlich wieder mit über 10.000 Teilnehmern durch die Straßen ziehen. Eine weitere Demo ist die Dampfparade in Köln, die meist im September stattfindet. Hier wird den Gästen eher eine kurze Demoroute geboten, um auf dem Heumarkt für Unterhaltung und Beschallung zu sorgen. Zu diesen und vielen anderen Veranstaltungen finden sich die genauen Angaben oder die Verweise zu den jeweiligen Websites auf der Seite des Deutschen Hanfverbands. Neben den Demonstrationen können auch die Hanfmessen Mary Jane vom 16. bis 18. Juni in Berlin, die Cannabis XXL vom 28. bis 30. Juli in München und die Cultiva vom 6. bis 8. Oktober in Wien besucht werden. Wer einfach nur im Park chillen möchte, kann das bereits samt Bühnenprogramm, Trödelmarkt und Imbissbuden am 11. Juni in Amsterdam im Flevopark machen. Der Cannabis Liberation Day findet zum wiederholten Mal in Kombination mit dem Highlife Cannabis Cup unter Mitwirkung der Soft Secrets statt. Aber gerade die kleineren und unbekannteren Veranstaltungen, die nur in den lokalen Medien erwähnt werden, leben von Teilnehmern. Wenn eine Fachtagung, eine Podiumsdiskussion, eine Infoveranstaltung, das Sommerfest des Headshops oder eine sonstige Veranstaltung viele Besucher erreicht, dann gibt es am nächsten Tag auch einen schönen Zeitungsartikel. Genau diese Präsenz des Hanfs in den hiesigen Regionalmedien zeigt den Bürgern am besten, wie alltäglich diese Pflanze auch in ihrer Umgebung ist. Interessenten sollten schauen, was in der eigenen Region los ist. Es ist keine Reise bis Berlin oder Wien notwendig, um eine Veranstaltung für den Hanf zu besuchen. Wer das nicht in der eigenen Stadt möchte, der kann immer noch Events in benachbarten Städten besuchen. Das ist bereits ein Beitrag für die baldige Legalisierung des Hanfs, wenn wir uns einfach dafür interessieren und uns wenigstens dazu stellen. Das wird die Aktiven motivieren, mit noch mehr Ehrgeiz weiterzuarbeiten und damit wird die internationale Legalisierungs-Bewegung schneller weitere legale Freiräume und dann die richtige Legalisierung erwirken. Text: Robert B.
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