Cannabis anbauen mit Jorge Cervantes

Soft Secrets
23 Oct 2015

  Identifikation und Bekämpfung von Anthraknose, Pilzbefall an Blättern, Krebs und Umfallkrankheit  


 

Identifikation und Bekämpfung von Anthraknose, Pilzbefall an Blättern, Krebs und Umfallkrankheit

 

 

Anthraknose
Pilzerkrankung

Verbreitete Bezeichnungen: Anthraknose, Blattfäule, Blattfleckenkrankheit

Zu den spezifischen Krankheitserregern, die Anthraknose verursachen, gehören: Anthraknose (Colletotrichum coccodes = C. atramentarium Taubenhaus = C. dematium)

Gefährdung für den Garten: gering bis mäßig

Identifikation: Blätter zeigen erste Symptome, wenn sie sich hellgrün verfärben. Bald darauf wachsen tiefliegende, mit Wasser vollgesogene Flecken zu unregelmäßigen Formen und entwickeln gräuliche Zentren mit dunklen Rändern. Auf den Stängeln entwickeln sich weiße wunde Stellen, die sich schwarz färben. Schon bald formen sich in den Wunden kleine schwarze und weiße Punkte. Stängel können Geschwüre entwickeln. Diese Krankheit wütet am schlimmsten bei kühlem, feuchtem Wetter - vor allem über lehmigen und morastigen Böden - und vornehmlich in hydroponischen Systemen, wenn die Pflanzen gestresst sind. Anthraknose wird nicht in Samen übertragen, findet sich aber auf Samenoberflächen.

Schäden: Anthraknose verlangsamt das Wachstum und bewirkt eine geringere Ernte. Sie verläuft zuweilen tödlich.

Ursache: Anthraknose wird bei Cannabis durch drei Arten Colletotrichum-Pilze verursacht. Auch Colletotrichum atramentarium löst Anthraknose aus. Blattfleckenkrankheit (Anthraknose) wird verursacht durch Alternaria und Stemphylium. Die Pilze überwintern in Pflanzenresten oder im Boden und beginnen im Frühjahr zu wachsen.

Vorbeugung: Hygiene ist die beste Vorbeugung. Pflanzenabfälle entfernen. Beim Trimmen mit scharfen, sterilen Werkzeugen saubere Schnitte durchführen, um die Wunden nicht zu verschmutzen. Frische Erde verwenden, nicht zu viel oder zu wenig gießen. Der Anbau in lehmigen Erden ist zu vermeiden, oder man muss sie verbessern, um eine bessere Drainage zu erreichen. Laub und Stängel beim Gießen nicht nass machen.

Bekämpfung: Trichoderma harzianum (Trichodex) bekämpft Anthraknose. Schwefel- oder Kupferpulver bzw. -sprays, sobald die Krankheit erkannt worden ist wöchentlich angewandt, halten die Sporen davon ab, sich zu verbreiten, töten aber nicht die Krankheitserreger. Sehen Sie sich nach Kontaktfungiziden um, die Chlorothalonil enthalten. Daneben gibt viele systemische Fungizide, die Anthraknose abtöten.

Pilzbefall an Blättern als Auslöser vieler Pflanzenkrankheiten(„blights“)
Pilzerkrankung

Gebräuchliche Bezeichnungen (engl.): brown blight, southern blight, twig blight

Spezifische Krankheiten und Krankheitserreger: Bakterienbrand (Pseudomonas syringae pv. Cannabina), Cylindrosporium blight (Cylindrosporium spp., C. cannabinum Ibrahimov) Leptosphaeria blight (Leptosphaeria cannabina, L. woroninii, L. acuta), brown blight (Alterneria alternata = A. tenuis), southern blight (Sclerotium olfsii), Sclerotium Wurzel- und Stängelfäule (Athelia rolfsii [teleomorph]), twig blight (Dendrophoma marconii, Botryosphaeria marconii [teleomorph])

Gefährdung für den Garten: gering bis mäßig

Identifikation: „Blight“ ist ein allgemeiner Ausdruck, der viele Pflanzenkrankheiten umfasst, die zumeist wenige Wochen vor der Ernte durch Pilze verursacht werden. Anzeichen: Verfärbte Blattspitzen; dunkle, fleckige Stellen auf den Blättern; langsames Wachstum; plötzliches Vergilben; Welken; und Tod der Pflanze. Die meisten dieser Krankheiten breiten sich rasch über große Pflanzenbereiche aus.



Schäden: Blätter werden vernichtet, das Wachstum gehemmt, Pflanzen als Ganzes getötet Ursachen: Unhygienische Bedingungen im Anbauraum; infizierte Erde, Luft oder Pflanzengewebe wird in den Garten eingeschleppt

Vorbeugung: Sauberkeit! Frisches, steriles Pflanzmedium gebrauchen. Übermäßige Düngung mit Stickstoff vermeiden. Pilzbefall vorbeugen, indem Pflanzen durch eine angemessene, ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen in einem gesunden Zustand gehalten werden sowie durch eine gute Drainage, um die Ansammlung von Nährstoffen zu verhindern.

Biologisch: Serenade (Bacillus subtilis) gegen Blattfleckenkrankheit verwenden. Gebrauchen Sie Bio-Fungus, RootShield, Supresivit, Trichopel, (Trichoderma harzianum) oder SoilGuard (Trichoderma southvirens).

Nehmen Sie eine Bordeaux-Mischung, um durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheiten zu stoppen. Sie im fortgeschrittenen Stadium aufzuhalten ist schwierig; die beste Lösung ist, kranke Pflanzen zu entfernen und sie zu vernichten.

Bekämpfung: Wenn diese Krankheiten sich im Pflanzengewebe ausbreiten, kann nicht viel dagegen gemacht werden. Entfernen Sie die Pflanzen aus dem Garten und sterilisieren Sie den Bereich, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Krebs
Pilzerkrankung

Verbreitete Bezeichnungen: Stammkrebs, Hanfkrebs

Spezifische Krankheitserreger, die Krebs verursachen: Cladosporium Stammkrebs (Cladosporium cladosporioides, C. herbarum, Mycosphaerella tassiana [teleomorph]) Hanfkrebs (Sclerotinia sclerotiorum) Ophiobolus Stammkrebs (Ophiobolus cannabinus, O. anguillidus)

Phoma Stammkrebs (Phoma herbarum, P. exigua) Phomopsis Stammkrebs (Phomopsis cannabina, P. achilleae, Diaporthe arctii var. achilleae [teleomorph])

Bedrohung für den Garten: gering

Identifikation: Die ersten mit Wasser vollgesogenen Wundstellen erscheinen auf schon älteren Stängeln und Zweigen. Sie entwickeln sich zu dunklen Geschwüren, die tiefer vordringen - und der Pilz fällt in die Pflanze ein. Schließlich wächst die bösartige Krankheit auf abgestorbenen Stängeln weiter.

Schäden: Hanfkrebs, hauptsächlich eine Erkrankung der Hanffasern, befällt gelegentlich medizinisches Cannabis.

Ursache: In Erde oder nicht steriler, verunreinigter Erde vorhanden

Vorbeugung: Für sämtliche Pflanzen frische Erde oder Pflanzmedium verwenden. Garten und Gartenbereich sauber halten. Alle Pflanzenreste von der Bodenoberfläche beseitigen. In einem großen Haufen unter hohen Temperaturen kompostieren.

Bekämpfung: Am besten gegen Hanfkrebs sind vorbeugende Maßnahmen. Alle chemischen Bekämpfungsmittel sind systemisch. Wenn die Krankheit Besitz ergreift, ist es oft zu spät. Contans WG enthält Coniothyrium minitans-Bakterien, ein Parasit von S. sclerotiorum.

Umfallkrankheit

Pilzerkrankung: Tötet Samen, Sämlinge, und Klone

Verbreitete Bezeichnungen: Umfallkrankheit, Stängelfäule, Jungpflanzenkrankheit

Spezifische Krankheitserreger, die die Umfallkrankheit verursachen: (Botrytis cinerea, Botryotinia fuckeliana [teleomorph], Fusarium oxysporum, F. solani, Nectria haematococca [teleomorph], Macrophomina phaseolina, Pythium aphanidermatum, P. debaryanum auct., P. ultimum, Rhizoctonia solani, Thanatophorus cucumeris [teleomorph] = Pellicularia filamentosa).

Bedrohung für den Garten: Große Gefahr für Sämlinge! Siehe “Grauschimmel (Botrytis cinerea alias Blütenschimmel): Stängel, Blütenstände.”

Worum es geht: Die Umfallkrankheit ist ein Sammelbegriff; sie hat viele Ursachen.

Identifikation: Es gibt zwei Arten der Umfallkrankheit: Die eine tötet Samen, wenn sie keimen und bevor sie durch den Boden stoßen; bei der zweiten Variante verfaulen oder verwelken die Sämlinge kurz nachdem sie auf der Bodenoberfläche erschienen sind. Sukkulente Stängel haben sich mit Wasser vollgesogen, zeigen nekrotische Symptome, ein Abschnitt des Stängels schnürt sich in Nähe der Bodenlinie zusammen. Die kleinen krautigen Pflanzen stürzen zu Boden. Danach faulen die Wurzeln.

Schäden: Die Umfallkrankheit attackiert wurzelnde Stecklinge an der Bodenlinie, wenn das Pflanzmedium infiziert ist. Wenn die Pilze in das Gewebe des Stängels eindringen, verliert er an Umfang, wird schwächer, und bedingt durch die Nassfäule verfärbt er sich braun. Schließlich wird die Flüssigkeitszirkulation unterbrochen und der Sämling bzw. Steckling geht zugrunde. Die Umfallkrankheit hält gerade gekeimte Samen davon ab, herauszukommen und attackiert Sämlinge, was dazu führt, dass sie an der Bodenlinie verfaulen; sie lässt Blätter vergilben und ältere Pflanzen in Bodennähe verfaulen.

Ursache: Verschiedene Pilzspezies, einschließlich Botrytis, Pythium und Fusarium; sie sind in der Luft, im Pflanzmedium, auf der Pflanze oder dem Samen vorhanden. Diese Krankheit nistet unter feuchten Umgebungsbedingungen in schlecht belüfteten, überwässerten Pflanzmedien. Sie befällt geschwächte Pflanzen.

Vorbeugung: Die Feuchtigkeit der Erde kontrollieren. Zu viel wässern ist der wichtigste Wegbereiter für die Umfallkrankheit. Eine sorgfältige tägliche Überprüfung der Erde garantiert, dass den Samen und Stecklingen die angemessene Menge Feuchtigkeit zur Verfügung steht. Die Samen bringen wir zwischen frischen, sauberen, befeuchteten Papiertüchern zum Keimen und pflanzen sie anschließend in die Erde. Sie dürfen nicht zu tief gepflanzt werden; mit Erde zudecken, die Schicht sollte eineinhalbmal so dick sein wie die Breite des Samenkorns. Frisches, steriles Pflanzmedium und saubere Töpfe verwenden als Vorkehrung gegen Schadpilze in der Erde. Die Samen und Stecklinge in schnell entwässernden, sterilen, grobkörnigen Sand wachsen lassen, in Steinwolle, Oasis oder Jiffy-Würfel - sie alle sind schwerlich zu überwässern. Wir stellen sie auf ein Gitter oder eine Oberfläche, die gut drainiert. Kein Feuchtigkeitszelt über sprießende Sämlinge aufstellen - ein Zelt kann zu übermäßiger Feuchtigkeit und Umfallkrankheit führen. Helles Licht hilft gegen diese Krankheit, wobei sich für das Ziehen der Sämlinge Hochdrucklampen besser eignen als Leuchtstoffröhren. Die Düngung ist in den ersten beiden Wochen auf ein Minimum zu beschränken.

Samen: Die Samen mit einer schützenden Staubschicht zu überziehen ist eine Art Versicherung. Man desinfiziert Samen, um Anthraknose-Organismen und andere Krankheitserreger abzutöten, die auf Samen mitgeführt werden. Die Organismen der Umfallkrankheit sind im Boden, nicht auf den Samen. Die Beschichtung soll Pilze in der Erde gleich töten oder blockieren, wenn sie den Samen umhüllt und so während der Keimung vorläufig Schutz bieten.

Stecklinge: Stecklinge sind gegenüber der Umfallkrankheit weniger anfällig und lieben ein Feuchtigkeitszelt, weil es die Wurzelbildung begünstigt. Die Keimtemperatur ist zwischen 21ºC und 29ºC zu halten.

Bekämpfung

Biologisch: Verwenden Sie Polygangron (Pythium oligandrum)-Granulat für Erde und Samen. Bak Pak oder Intercept wird für den Boden genommen und Deny oder Dagger - Formen des Bakteriums Burkholderia cepacia - wird auf die Samen getan. Epic, Kodiac, Quantum 4000, Rhizo-Plus, System 3 und Serenade unterdrücken ebenfalls viele Ursachen der Umfallkrankheit.

Chemische Maßnahmen: Die Samen mit Captan bestäuben. Den Boden nicht mit dem Fungizid Benomyl behandeln, da es nützliche Organismen abtötet.

 

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