„Wir sind Grenzgänger"

Soft Secrets
25 Oct 2013

Wir von der Soft Secrets sind immer sehr an Erfahrungen zum Anbau von Marijuana interessiert, um sie zu Dokumentationszwecken an unsere Leser weiterzugeben. Deshalb haben wir uns mit Dominique vom CSC „Trekt uw Plant" aus Belgien getroffen und sie gefragt, wie denn die ersten Erfahrungen ihres Clubs und dessen Grower sind. Wir möchten außerdem wissen, wie man Cannabis in einem Cannabis Social Club anbaut.


Wir von der Soft Secrets sind immer sehr an Erfahrungen zum Anbau von Marijuana interessiert, um sie zu Dokumentationszwecken an unsere Leser weiterzugeben. Deshalb haben wir uns mit Dominique vom CSC „Trekt uw Plant" aus Belgien getroffen und sie gefragt, wie denn die ersten Erfahrungen ihres Clubs und dessen Grower sind. Wir möchten außerdem wissen, wie man Cannabis in einem Cannabis Social Club anbaut.

Wir von der Soft Secrets sind immer sehr an Erfahrungen zum Anbau von Marijuana interessiert, um sie zu Dokumentationszwecken an unsere Leser weiterzugeben. Deshalb haben wir uns mit Dominique vom CSC „Trekt uw Plant“ aus Belgien getroffen und sie gefragt, wie denn die ersten Erfahrungen ihres Clubs und dessen Grower sind. Wir möchten außerdem wissen, wie man Cannabis in einem Cannabis Social Club anbaut.

Dominique, du bist ein Mitglied von “Trekt uw Plant”. Es handelt sich um den ersten Cannabis Social Club in Belgien. Ist es jetzt wirklich legal, Marijuana anzubauen, oder würdet ihr Probleme bekommen, wenn ihr gebustet werdet?

Ich wurde im Jahr 2011 Mitglied, und nun bin ich der technische Direktor. So kann ich alle Grower unserer Organisation überblicken und manage die ganzen Anweisungen und einiges mehr. TUP ist der allererste CSC in Belgien. Wir wurden zweimal gebustet, da wir Marijuana an einem öffentlichen Ort anbauten. Einmal mit Stecklingen und einmal mit Samen in Erde. Wir wurden somit zweimal verfolgt und freigesprochen. Der Richter sagte, wir würden die Drogen-Gesetze nicht verletzen, wir wären jedoch Grenzgänger. Wir haben seit 2010 angebaut, nachdem wir die letzte Instanz gewonnen hatten. Wir haben derzeit keine Probleme mit der Polizei. Wir glauben, dass die Polizei es nicht wollen würde, einen unserer Grower durch Zufall zu entdecken. Der Bezirksstaatsanwalt von Antwerpen sagte in einem Fernseh- Interview, sie würden uns nicht ein drittes Mal belangen. Wir haben ein gutes Verhältnis zu der Obrigkeit.

Was ist das Ziel von euerm Club, was ist der Grund für den Marijuanaanbau, ohne dabei Geld zu verdienen?

Natürlich geht in unserem Club auch Geld rum, aber dieses Geld landet nicht in den Taschen einiger Geldmacher, denen das Produkt und der Kunde egal sind. Es ist uns wichtig, die Liebe zur Pflanze zurück in das Feld zu bringen, um eine sehr gute Qualität zu erhalten. Es ist wichtig, die kleinen Grower zurück an die Arbeit zu bringen, damit sie eine extrem gute Qualität mit einem natürlichen Gleichgewicht anbauen. Es handelt sich um Leute, die das Growing und somit auch Cannabis lieben. Es ist zudem ein Weg, um etwas an die Gemeinschaft zurück zu geben. Die Straßenpreise in Antwerpen liegen bei zehn bis zwölf Euro das Gramm. Unser Preis für die Mitglieder liegt bei sieben Euro. Vor allem kranke Menschen können über diesen Weg Geld sparen. Sie geben weniger Geld für ein bei weitem überlegenes Produkt aus, und über diesen Weg landet ihr Geld nicht beim organisierten Verbrechen. Wir wissen, dass belgische Cannabis-Konsumenten jedes Jahr eine Milliarde Euro in den Coffee Shops oder im illegalen Markt ausgeben, wir müssen deswegen unsere Vorgehensweise ändern. Zudem ist selbst angebautes Marijuana dem kommerziellen Marijuana bei weitem überlegen. Es geht auch bei uns Geld rum, aber es verlässt niemals den Club. Wir hoffen, dass wir eines Tages als Gemeinschaft eine Farm oder ein großes Gewächshaus haben, um eine Menge Jobs zu schaffen.

Wir interessieren uns dafür, wie ein Grow von euch funktioniert. Erzähle mit bitte von eurem Projekt mit dem AK-47 von Serious Seeds. Wie startet ihr den Grow? Wie baut ihr einen Growraum und welches Equipment benutzt ihr?

Also, als ein sozialer Club möchten wir dazu in der Lage sein, nur das beste Produkt an unsere Mitglieder zu geben. Somit startet alles mit der Genetik. Heutzutage gibt es eine Menge Sorten, welche nicht stabil sind. Somit starteten wir mit der Suche nach Seed Companies, die gewillt sind, zu unserer Initiative beizutragen. Serious Seeds war der erste Partner, bei dem wir einhaken konnten. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch im April 2012, und man versprach uns Seeds von den Strains AK-47 und White Russian. Wir können sie testen, und wenn sie so gut sind, wie sie dargestellt werden, können wir unseren Mitgliedern ein permanentes Angebot mit diesem Material machen. Das ist sehr gut, da einige Personen, die es für medizinische Zwecke nutzen, nicht die Sorten wechseln möchten. Die Seeds kamen im Juni an, es waren eine Menge feminisierter Samen. Ich gab sie unseren Growern, damit sie diese Genetiken testen können, wenn sie es möchten. Anfang August war der optimale Zeitpunkt für einen unserer Indoor-Grower, Mambo. Er hat sich gerade einen neuen Growraum eingerichtet, der über die richtige Einrichtung verfügt: Elektronisches Vorschaltgerät, ein Adjust-a-Wing-Reflektor, einen guten Ablüfter mit extra großem Carbon-Filter.

AK-47 ist einer der populärsten Strains von Serious Seeds. Wie gestaltet sich der Anbau mit dieser Genetik, wie wachsen die Pflanzen?

Es ist Mambos zweiter Grow, seitdem er gestartet hat. Er hat allerdings bereits eine Menge gelernt. Er ist ein sehr vielversprechender Grower. Er startet mit der Aussaat direkt in den 16 11-Liter-Töpfen unter einer 600 Watt HPS-Lampe in einem 1,2 zu 1,2 Growzelt. Sie werden von Anfang an mit zwölf Stunden beleuchtet. Der Adjust-a-Wing-Reflektor ermöglicht es, die Pflänzchen in den ersten drei Wochen mit einer Menge Licht zu versorgen. Das ist entscheidend, wenn man mit 12/12 Stunden Beleuchtung Saat anbaut. Zudem ist das Erdvolumen sehr entscheidend. Je mehr Volumen mit Erde (bei direkter Aussaat) eine Pflanze hat, umso größer wird sie wachsen. 16 Pflanzen auf 1,44 m² ist ein wenig eng. Nichtsdestotrotz stehen die Pflanzen sehr gleichmäßig kurz vor dem Höhenschub, sowie sich die ersten Blüten bilden. Das Raumklima ist unter konstanter Kontrolle bei 25° C und einer Luftfeuchtigkeit von 55 % während der Tageszeit und 20° C und 70 % Luftfeuchtigkeit während der Nacht. In den nächsten paar Wochen muss Mambo sehr aufmerksam sein und die Pflanzen nur düngen, wenn sie danach fragen. Wenn die Pflanzen es bis zur neunten Woche ohne Dünger geschafft haben, kann man sie einfach reifen lassen. Normalerweise braucht ein Grow, der direkt mit 12 zu 12 Stunden beginnt, elf bis zwölf Wochen bis zum Ende. Die ersten zwei bis drei Wochen sind die Pflanzen in der vegetativen Phase.

Ihr arbeitet mit Erde, wieso?

Nutze Erde, wenn du den besten Geschmack im Endprodukt wünschst. Es entsteht ein volleres Spektrum von Terpenoiden, die u. a. für den Geruch verantwortlich sind, in den Pflanzen, die ein besseres Marijuana für den medizinischen Konsumenten und seine Gesundheit abwerfen. Du kannst natürlich deine normale Pflanzerde noch mit Perlite, Vulkangesteinsmehl, Ton, Fledermaus-Guano, Wurmdung oder auch lebenden Würmern aufbessern. Man sollte die Mykorrhiza-Pilze nicht vergessen. Sie werden die Wurzeln der Pflanzen unterstützen und machen sie resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten. Auf keinen Fall sollte man getrocknete Kakao-Schalen verwenden, da sie schlechte Pilzsporen beherbergen können, welche Ernte für Ernte zerstören werden. Es ist eine Erfahrung, die wir auf die harte Tour lernen mussten.

Wie groß werden die Pflanzen in der Blüte?

Wir starten direkt mit 12/12 Stunden Beleuchtung wenn wir die Chance haben, mit Samen zu arbeiten. Man kann sehr gute Ergebnisse erzielen. Ich war der erste, die dieses System probierte, und es versagte nie. Man spart eine Menge Stunden in der Beleuchtung ein, wodurch es günstiger wird. Die Pflanzen wachsen auf rund einen Meter heran und werden in einem 11-Liter-Topf rund 50 Gramm bringen. Ich habe bereits einen Grow mit vier Pflanzen in 11-Liter-Töpfen unter 400 Watt direkt mit 12/12 Stunden mit Samen versucht und erhielt glatte 400 Gramm Ertrag. (1g/W) Das ist jedoch schon lange her.

Es gibt Genetiken, die in der Tat wie Bambus wachsen. Wenn du glaubst, dass die Pflanze ohne Verzweigung wachsen wird, nimmst du dann die Triebspitze?

Zuerst einmal selektieren wir unsere Genetiken sehr gut, somit wird das nicht passieren. Dann gibt es ein paar Tricks, um die Pflanzen kurz zu halten: Die Lichtquelle muss so dicht es geht an die Pflanzen heran, ohne diese zu verbrennen oder die obersten Buds auszutrocknen. Als nächstes ist das Spektrum des Lichts sehr wichtig. Mehr Blauanteil in den ersten Wochen macht die Internodien kürzer, und die Pflanze wächst buschiger. Sollte es doch passieren, dass die Pflanze zu groß wird, dann binden wir sie runter. Jedoch kann eine Menge dieser Arbeit verhindert werden. Growen wir hoch wachsende Sativas, dann verwenden wir sehr wenig Stickstoff in der Erde und sehr viel blaues Licht in den ersten fünf Wochen, um die Internodien kompakt zu halten. Zudem ist das Volumen der Erde sehr wichtig. Für Indicas maximieren wir das Erdvolumen, für Sativas: halte Ausschau! Mache Nachforschungen über die Strains im Internet mit Grow Reporten und anderen Infos.

Welchen Dünger nutzt ihr, und wie dosiert ihr diesen?

Normalerweise nutzen wir keinen Dünger. Das deswegen, weil wir den besten Geschmack im Endprodukt wünschen. Somit arbeiten wir mit der besten Erde, die wir bekommen können oder machen sie selber. Wir nutzen dazu Dünger wie Guanokalong, oder es wird auch Wurmdung zugeführt, wenn der Grower es wünscht. Wir halten unsere Grower an, zuerst einmal keinen Dünger zu nutzen. Nur wenn die Pflanze es durch die Farbe ihrer Blätter signalisiert, dass sie unterdüngt ist, kommt ein Bio-Dünger zum Einsatz. Zudem geben wir Mykorrhiza-Pilze in den Boden, welche das Wurzelsystem unterstützen, wodurch bis zu 40 % mehr Biomasse produziert werden kann.

Was genau sind da deine Erfahrungen? Sind Seeds oder Stecklinge besser zum Growen?

Beides hat Vorteile, aber Seeds sind der Weg zum Anbau, das ist meine Meinung. Stecklinge sind gut, wenn sie professionell geschnitten wurden. Oft sind sie bereits mit Spinnmilben oder Mehltau infiziert, was man sich so einschleppt. Wenn du eine gute und gesunde Mutterpflanze hast, dann kannst du aber auch gute Stecklinge nehmen. Aber Pflanzen aus Samen sind stärker und der Ertrag ist besser. Dafür hast du allerdings manchmal mehrere Phänotypen, da der Strain nicht stabil genug ist. Somit ist die Selektion der Genetiken das wichtigste Kriterium, wenn man sich Seeds von einem stabilen Strain sucht.

Die richtig professionellen Grower arbeiten vor allem mit der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Macht ihr das in euern kleinen Anbaubereichen auch so? Ich frage, weil es für kleine Anbauflächen ja deutlich mehr Aufwand bedeutet und auch ein wenig komplizierter ist. 

Wir messen die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Luftstrom, welcher auch sehr wichtig ist. Jeder Grower notiert diese Werte in seinem Logbuch. Wenn der Luftzug in dem Raum gut ist, das bedeutet: wenn der Ablüfter groß genug ist und die Zuluft auch ausreichend genug ist, dann kann man das Klima sehr einfach kontrollieren. Dann besteht kein Bedarf für ein spezielles Equipment. Ein Klimacontroller ist alles, was benötigt wird. Die Luftfeuchtigkeit ist abhängig von der Temperatur und der Verdunstung der Pflanzen. Also muss man das mit einkalkulieren. Ich meine, wenn du eine 22-wöchige kolumbianische Sativa in einer Box mit 0,6 zu 0,6 zu 0,7 Metern kultivierst und ein stabiles Umfeld aufrecht erhalten kannst, um diese Pflanze voll ausreifen zu lassen, dann kannst du wirklich alles machen. Es ist alles eine Sache des gesunden Menschenverstands.

Nutzt ihr denn auch einen Wurzelstimulator? 

Nein, wenn wir Stecklinge schneiden, dann machen wir lediglich den Schnitt und stecken den Trieb entweder in Steinwolle oder direkt in die Erde. Wir brauchen keinen Wurzelstimulator oder Klone-Gel. Wir machen es einfach natürlich. Wenn eine Menge gute Mykorrhiza-Pilze im Boden sind, dann ist kein Booster mehr notwendig. Es dauert manchmal ein paar Tage länger. Aber keine Hektik, es wird was.

Habt ihr auch Probleme mit den diversen Krankheiten oder Schädlingen? 

Wir hatten jede Krankheit und alle Schädlinge, die du dir vorstellen kannst, und wir haben alles gemeistert, ohne harte Chemikalien zu verwenden. Wir hatten Botrytis (Stammfäulnis), Fusarium (eine tödliche Pilzkrankheit), Mehltau, Spinnmilben, weiße Fliegen … Bei einer Krankheit ist es sehr wichtig, dann man sehr frühzeitig dagegen vorgeht. Und für Schädlinge haben wir ein kleines elektrisches Gerät, das Ultraschallwellen aussendet, um sie fern zu halten. Das half gegen Spinnmilben in drei verschiedenen Growräumen in nur wenigen Tagen. Es handelt sich um eine kleine nützliche Entdeckung.

Soweit der erste Teil des Interviews mit Dominique, weiter geht es in der nächsten Ausgabe, da uns noch weitere Fragen unter den Nägeln brennen. 

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