Wenn der Kiffer was zu Rauchen braucht

Soft Secrets
23 Jan 2012

Schon wieder ist es passiert: Unbekannte klauten Hortensien


Schon wieder ist es passiert: Unbekannte klauten Hortensien

Photo: Markus Berger

Alle Jahre wieder geschieht es: Gartenliebhabern werden ihre Hortensien geklaut. So wie jetzt einer Frau im Kreis Oldenburg. Das berichtete die Nordwestzeitung. Dazu ein paar warme Worte von uns:

Die Hortensie, aus der botanischen Gattung Hydrangea, ist eine wahrhaft schöne Pflanze. Schön anzusehen, schön bunt. Schön blöd hingegen, wer sie raucht, denn jener hat außer einem offenbar akut quälenden Engpass an Cannabisprodukten ein viel größeres Problem: Er leidet unter pathologischer Unwissenheit. Er geht in der Annahme, sich einen recht netten und angenehmen Rausch zu verschaffen – wie dumm! Woher aber kommt dieses Verhalten, das nach dem Studium der bundesweiten Tagespresse folgerichtig bereits als Tradition des nahenden Frühlings unter unwissenden Handfreunden bezeichnet werden muss? Ein „Trip mit stimulierenden Effekten“ wird Jugendlichen in reißerischen Internetpublikationen versprochen. Ein Törn, der dem des Weeds irgendwie ähneln soll. Schon Psychoaktiva-Pionier Adam Gottlieb beschrieb die Hortensie in seinem Buch „Legal Highs“ als Rauschpflanze. Allerdings hatte es dem Autor die Banane nicht minder angetan. Wie dem auch sei: Verschwiegen wird, dass dieser vermeintliche Rausch – ein Trip, der keiner sein kann – mirnichts, dirnichts auf dem Friedhof enden kann. Schneller als man glaubt.

Das sind die Fakten: Hortensien törnen nicht! Basta. Wischt dieses Ammenmärchen aus euern Hirnwindungen, vergesst es, lasst die Finger davon! Ganze Generationen von klugen, erfahrenen und wohl informierten Psychonauten haben das geflissentlich am eigenen Leib erfahren. Wir halten fest und wiederholen: Die Rispige Hortensie (botanisch: Hydrangea paniculata) wird in Schüler- und Idiotenkreisen als Gewächs mit Marijuana-ähnlicher Wirkung bezeichnet. Ein fataler Irrtum. In Wahrheit enthalten die Pflanzen gefährliche Inhaltsstoffe wie Allergien auslösende Cumarine, Saponine und andere. Beim Rauchen der getrockneten Pflanzenteile entstehen Cyanid-, also Blausäureverbindungen, die durchaus sofort zum Tod durch Herz- und Atemlähmung führen können. Also nix mit Entspannung. Nix mit Hammerkick. Schlimmstenfalls geht’s ab auf die Intensivstation. Welch ein Spaß zum Wochenende! Dabei wird zu gern vergessen oder vergegenwärtigt, dass eingenommene Stoffe direkt dem empfindlichen Gehirn zugeführt werden. Giftige Substanzen können dort immense Schäden verursachen. Merke: Nicht alle Psychoaktiva sind derart harmlos, wie das bei Cannabis der Fall ist. Also, aufgepasst: Desinformation kann tödlich sein. Ist das eigene Leben wirklich so wenig wert?

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