Thailand: Medizinisches Cannabis selbst anbauen

17 Aug 2020

Was für eine Nachricht aus Südostasien: In Thailand dürfen Patienten künftig ihr eigenes Cannabis für medizinische Zwecke anbauen.

Das Kabinett des südostasiatischen Landes billigte am 4. August die Änderungen des thailändischen Betäubungsmittelgesetzes, um den privaten Anbau und den Verkauf von Cannabis für medizinische Zwecke zu ermöglichen, berichtet die International Association for Cannabis as a Medicine (IACM) unter Leitung von Dr. med. Franjo Grotenhermen.

Mit der Praxis, medizinisches Cannabis zur Linderung von starken Schmerzen zu verwenden, war Thailand die erste südostasiatische Nation, die im Jahr 2017 Cannabis für medizinische Zwecke und Forschung legalisiert hatte. Bisher war es aber nur der Regierung erlaubt, die Pflanzen anzubauen und zu veräußern. Dies soll sich jetzt ändern.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Traisuree Taisaranakul sagte nach einer Kabinettssitzung gegenüber der Presse, dass die vorgeschlagenen Änderungen es künftig auch Patienten, Unternehmen und medizinischen Fachkräften erlauben würden, Cannabis zu produzieren, zu exportieren, zu importieren und zu verkaufen. Und das in Thailand, wo noch vor Kurzem auf Cannabisdelikte im Extremfall auch die Todesstrafe verhängt worden war.

"Das Gesetz wird die pharmazeutische Industrie fördern und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, was für Thailand wichtig sein wird, um bei medizinischem Cannabis führend sein zu können", sagte auch Gesundheitsministerin Anutin Charnvirakul gegenüber diversen Pressevertretern.

Die Originalmeldung, auf die sich die IACM bezieht, stammt von der Presseagentur Reuters und ist hier einsehbar.