Sour Diesel

Soft Secrets
12 Jan 2018

Sour Diesel ist weltweit wohl der berühmteste und am meisten gegoogelte Name einer Cannabissorte – so begehrt ist diese besondere Sorte. Seit den Anfängen von Sour Diesel haben viele Grower festgestellt, dass es zahlreiche Phänotypen gibt und viele Legenden, die sich um diese Sorte ranken. Hier will ich über die Herkunft, den Züchter, die genetische Abstammung sowie den Bezug zur New York City Diesel Sorte berichten.


Wie es begann

Dies ist eine dieser Geschichten mit etlichen rätselhaften Wendungen, doch die von mir gebrachte Version dürfte nahe an der Wahrheit liegen. In den frühen 1990er-Jahren wurde die Chemdawg 91 Genetik angebaut und zirkulierte innerhalb einer verschworenen Gemeinschaft von Growern. Um in den Besitz dieser Sorte zu gelangen, die einen unwiderstehlichen "Bag Appeal" hatte und um die in der Szene ein unglaublicher Hype entfacht worden war, erwarb ein Züchter names A.J. einige Blüten der Chemdawg 91 Genetik. Glücklicherweise fanden sich darin einige Bagseeds, die zum Keimen gebracht wurden, und was daraus spross, ist heute gemeinhin als Sour Diesel bekannt.

Wenn man bedenkt, dass es sich bei diesen Bagseeds sicher nicht um eine reine Version der originalen Chemdawg 91 Genetik handelte, versteht jeder, weshalb für die Bestäubung ein Super Skunk eingesetzt wurde. Dies wäre wohl auch ganz im Sinne von Chemdawg gewesen, denn es ist belegt, dass er die männlichen Pflanzen, die er hatte, ausrangierte - dass er also eine Super Skunk nutzte, um von der "heiligen" Linie abzuzweigen, könnte durchaus realistisch sein. Ansonsten ist noch die Geschichte aufgetaucht, nach der die Pflanze hermaphroditisch geworden und dies der Grund für die Bagseeds sei.

N.Y.C.D und die saure Seite

Dies ist ebenfalls eine weltberühmte Varietät, die viele Cups vorweisen kann, was ihre Popularität und ihren Weltrang unterstreicht. Die Bezeichnung Diesel ist zurückzuführen auf ihren benzinähnlichen kräftigen Geruch und ihr moschusartiges Aroma; die Grower aus New York City und Kalifornien kultivierten jeweils ihre Version des Diesel. Wie sich die verschiedenen Namen ergaben und unter den heutigen modernen Growern einige Verwirrung stifteten liegt daran, dass die kalifornische Version als East Coast Diesel, die andere als New York City Diesel bezeichnet wurde.

Dies ist einfach zu verstehen, auch der schlechte Ruf der "moorigen" Klone und getrockneten Blüten, doch Freundschaften begannen darunter zu leiden, und was einst die beste Möglichkeit bot, in eine Gruppe verschworener Cannabis-Enthusiasten aufgenommen zu werden, wurde schnell als "sauer" hingestellt und der Name Sour Diesel blieb hängen. Jeder, dem das Glück vergönnt ist, eine gut angebaute Version zu rauchen, kann berichten, wie nach dem Rauchen ein stechender Kerosingeschmack auf den Lippen zurückbleiben kann, doch das eigentliche Aroma hat keine sauren Seiten - nicht beim Rauchen, auch nicht, was den Geruch anbelangt. Die Sorte sieht aus wie eine sativadominante Hybride und hat das Aroma einer Kush.

Verschiedene Phänotypen

Es gibt - als Saatpflanze oder als Klon - verschieden Phänotypen, und diese Phänos unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ausprägung erheblich. Die Sour Diesel aus Kalifornien hat einen kräftigen skunkigen gas- und flugbenzinartigen Geschmack und Aroma, das Rauchen bewirkt im Mund einen vollen cremigen feuchten benzinartigen Nachgeschmack. Während des Anbaus entwickelt dieser Phänotyp ein dunkleres Grün als die meisten und bringt reichlich Ertrag wie eine Sativa, aber beim Rauchen kann die Wirkung ähnlich der einer narkotisierenden Indica überwältigend sein.

Die New York City Diesel, die durch Soma vermarktet und berühmt wurde, unterscheidet sich hinsichtlich Aroma und Wirkung erheblich von ihrem Schwester-Phänotyp. Wer diese Pflanze angebaut und geraucht hat, kann bezeugen, dass sie einen Geschmack nach Trauben und Mandarinen aufweist. Im Verlauf des Anbaus tritt früher oder später eine Vielzahl von Farben auf - rot, violett, orange, gelb und rosa. Eine sehr ausdrucksstarke Pflanze, die bis zur völligen Reife 10 Wochen benötigt.

Die Terpene sind bei der N.Y.C.D völlig andersartig und die Wirkung beim Rauchen ist konzentrierter und kreativitätsfördernder, was mehr die Sativaseite dieses Phänotyps betont. Einige Grower klagen, die wirkliche N.Y.C.D sei nicht sedierend genug, während andere den Vorteil darin sehen, diese Blüten ohne nachteilige Auswirkungen auf Leistungskraft und Motivation über den ganzen Tag nutzen zu können.

Hybride mit Sour Diesel

Über die letzten 20 Jahre wurde das Niveau der Züchtung zu neuen Höhen geführt, auch mit vielen Hybriden, die von der Sour Diesel Linie herkommen, wobei es schwierig wäre, sie alle aufzuzählen. Um einige der bekannteren und beachtenswerten Sour Diesel Hybride zu nennen: Headband, Casey Jones, Super Silver Sour Diesel Haze, G13 Diesel, O.G lemon Larry, Alien Dog, Notorious O.G and Underdog O.G. Viele der stärksten Varietäten auf Erden (THC-Gehalt 20-30%) sind mit der Sour Diesel gekreuzt worden.

Anbau der Sour Diesel

Die Erfahrung mit dem Anbau einer Sour Diesel kann in dem Growing-Glücksspiel einen wirklichen Wendepunkt bedeuten, wenn man sieht, wie eine Pflanze reinrassiger Herkunft munter wächst und so viel Ertrag abwirft wie keine Ernte zuvor. Sie werden feststellen, dass diese Blüten stinken, unaufhörlich, daher ist es sehr ratsam, Kohlefilter einzusetzen, um zu gewährleisten, dass die Trockenräume gut entlüftet und von diesem unverwechselbaren Kerosingeruch des Marihuanas befreit werden. Die Pflanze wächst ziemlich hoch und nach Ausbruch der Blühphase treibt Sour Diesel ein wirres Durcheinander von von hellen weißen Griffeln aus, die zu stapelartigen Kalyxen reifen ähnlich wie bei einer kommerziellen Haze-Sorte.

Grower können in 10 Wochen Erträge im Umfang von Sativa-Ernten erwarten. Obwohl Sour Diesel dieses klassische OG Kush Benzin-Zitronen-Aroma aufweist, lohnt es sich in manchen Fällen sehr, 70 Tage oder länger zu warten. Sour Diesel kann viel Pflanzennahrung bewältigen und reagiert nicht so empfindlich auf opulente Fütterungspläne wie andere Hazes und Sativas.

Diese Varietät kann kühles Wetter vertragen und gedeiht draußen auch bei heißem Wetter. Grower in Kalifornien, die die originalen Sour Diesel Linien kultivieren, können draußen gewaltige Pflanzen heranziehen, für welche dann schon Spaliere erforderlich werden - und sie ernten bis zu 5 kg pro getrocknete Pflanze. Das Trainieren von Sour Dieseln (Saatpflanze oder Klon) ermöglicht riesige Erträge, denn diese Pflanze genießt es geradezu, supergecroppt, heruntergebunden, gescrogged und beschnitten zu werden. Was die Herstellung von Extrakten mit der Sour Diesel betrifft - sie gewannen aufgrund ihrer Terpene und extrem hohen THC-Gehalte mehrere Cups, sodass diese Varietät für Extraktoren, die hochwertiges Harz gewinnen möchten, zu einem Klassiker geworden sind. 

Die Blüten der Sour Diesel im Labortest

THC gesamt: 20,71% THC: 0,3% THCa: 20,36% THCV: 0,04% CBD gesamt: 0,28% CBD: 0,01% CBDa: 0,27% CBN: 0,03% CBG: 0,05% CBGa: 0,72% CBC: 0,01% Cannabinoide gesamt: 21,8% 

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