Selbstblüher auf dem Balkon vorziehen - Autoflowering-Grow ab Juni ist perfekt
Wenn die Tage länger und wärmer werden, setzen viele ihre Seeds fürs Outdoorgrowing schon im März an. Wenn die Pflanzen jedoch einmal richtig angehen, dann werden sie vielen im April zu groß, womit sie rausgesetzt werden müssen. Wenn noch ein paar kalte Tage kommen, entwickeln sich die Marijuanapflanzen schlechter, als wenn sie mit den Eisheiligen um Mitte Mai gepflanzt werden.
Wer den April verpennt hat und doch noch outdoor aktiv werden möchte, dem sind Autoflowering-Pflanzen zu empfehlen. Diese haben einen sehr kurzen Lebenszyklus von ca. zwei Monaten und brauchen es deswegen von Anfang an wärmer, um sich gut zu entwickeln.
Autoflowering-Pflanzen sind tendenziell kleiner und werden nicht ganz so tief wurzeln. Eine lange Trockenphase im August würden sie ohne gießen vermutlich nicht überstehen, oder es wäre kaum etwas zu ernten. Wer seine Autoflowers Anfang Juni auf dem Balkon vorzieht, der kann sie ab Mitte Juni schon ins Freiland setzen und Ende Juli ernten. Wer sie auf dem Balkon stehen lässt, der hat möglicherweise ein Problem, wenn Nachbarn oder Passanten eine „feine Nase“ haben. Die Autoflowering-Pflanzen können auch einfach in größeren Töpfen an einer versteckten sonnigen Stelle stehen und bei Trockenheit gegossen werden.
[caption id="attachment_6315" align="alignnone" width="500"] Angenehmer Geruch auf dem Balkon?[/caption]
Zuerst wird aber gesät. Es braucht nicht allein gutes Saatgut, es braucht zudem gute Keimbedingungen. Wird es in der Sonne zu warm, dann keimen die Samen nicht mehr, da sie hitzeempfindlich sind. Die Balkonstelle muss also geschützt liegen oder man muss bei praller Sonne die Keimschalen wegsetzen.
Die Seeds werden ein bis zwei cm tief in feuchte ungedüngte Anzuchterde gesetzt. Dünger erschwert das Keimen und Wurzeln. Wer die Seeds in einen 0,5-Liter-Topf setzt, kann die aufgelaufenen Keimlinge gut in einen 7,5-Liter-Topf setzen, wo sie dann bis zur Ernte bleiben. Wer seine Seeds in Schlamm ersäuft oder komplett trocken werden lässt, zerstört sie.
Empfehlenswert sind feminisierte Seeds. Hat man neben den weiblichen eine männliche oder zwittrige Pflanze, dann sind hinterher die Blüten versamt. Mit einem Pollinator, der Eis-Wasser-Technik oder durch Butter-Machen ließe sich auch versamtes Material noch verwenden, dennoch enthält es insgesamt weniger Harze.
[caption id="attachment_6316" align="alignnone" width="500"] Auf dem Balkon vorziehen und raussetzen[/caption]
Wenn die Seeds aufgegangen sind und die zweite Blattebene über den Keimblättern sich öffnet, können die Pflanzen bereits bedenkenlos der Junisonne ausgesetzt werden, solange sie nicht komplett trocken stehen. In einer Regenwoche sollen sie jedoch nicht die ganze Zeit im Regen stehen, da sie dann der Staunässe ausgesetzt wären. Viel Junisonne wird den Pflänzchen in jedem Fall helfen, damit sie innerhalb von drei Wochen mit der Blüte ansetzen. Das ist sozusagen der späteste Punkt, um sie noch in die größeren Töpfe und damit rauszusetzen. Wenn die Pflanzen während der Blüte erst einmal verholzen, dann wurzeln sie nicht mehr so intensiv. Die Hanfpflanze will zu diesem Zeitpunkt ihre Wurzeln bereits haben und dann mit aller Kraft in die Blüte.
In der zweiten Junihälfte kommen die Setzlinge an ihren Outdoor-Ort, wo einige Gefahren lauern. Hier wären Schnecken und Rehe zu nennen. Wer gerne Filterkaffee mit Koffein trinkt, der sollte den Kaffeesatz sammeln und rund um die Pflanzen verteilen. Alternativ ginge auch Schneckenkorn. Oder man würde einen kleinen Umkreis um die Pflanze oder die obersten cm vom Pflanztopf mit Sand bedecken. Gegen Rehe kann man einen Kaninchendraht erstehen, ein Stück abtrennen und mit Draht zu einer Rolle verbinden, die über die Pflanze gestellt und mit Bambusstäben fixiert wird. Alternativ kann auch ein „Wildstopp“ verwendet werden. Das Mittel ist nicht direkt auf der blühenden Hanfpflanze zu verwenden.
[caption id="attachment_6317" align="alignnone" width="500"] Direkt ins Freie säen, gibt hohe Ausfälle[/caption]
Die Pflanzung soll möglichst unauffällig sein, guten Boden mit nicht zu viel oder zu wenig Wasser vorfinden und möglichst viel Sonne erhalten. Umpflanzen oder Einpflanzen soll der Guerillagrower seine Marijuanapflanzen jedoch nur bei bewölktem Schmuddelwetter. Zu viel Sonne in den ersten Tagen belastet die Pflanzen, die dann sogar eingehen können. Erst muss die Pflanze anwurzeln, dann kann sie weiter wachsen. Weiterhin soll man so selten wie möglich zur Pflanzung. Wer sicher weiß, dass sie nicht trocken steht und nichts gemacht werden muss, der bleibt besser fern. Ansonsten wäre ein prüfender Blick mit einem Schluck Wasser jedoch nicht verkehrt. Wenn die Stelle nicht zum Versumpfen neigt, soll das Pflanzloch eine Gießmulde bilden, sonst einen kleinen Hügel, damit das Wasser abläuft.
Wenn die Autoflowering-Pflanze einmal angewachsen ist oder im Topf genügend gepflegt wird, wird sie an einer versteckten sonnigen Stelle zwei Monate nach dem Säen erntebereit stehen. Wenn die Autoflowering-Pflanze nicht im Mai, sondern im Juni gesät wird, dann erwischt sie die Sonnenmonate. Dann kann die Pflanze ihr volles Potenzial entfalten.
Text: Robert B.
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