Medizinalweed: Keine Klarheit in Apotheken

Soft Secrets
20 Jun 2018

Hanf als Medizin: Klarheit fehlt in Apotheken

Wer nach über einem Jahr nach Einführung des neuen Cannabismedizin-Gesetzes auf Klarheit in der Apotheke hofft, muss enttäuscht werden. Denn auch nach einem Jahr und drei Monaten ist noch gar nichts gut, Patienten müssen immer wieder auf Lieferungen ihrer Medikamente warten - oder horrende Preise bis zu 25 Euro pro Gramm Medizinalweeds auf den Tisch legen, falls sie, wie viele, keine Zusage der Kostenübernahme durch die Krankenkasse erhalten haben. Jetzt hat die Partei Die Linke eine entsprechende Anfrage an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gestellt und sich nach dem Status quo der Apothekenversorgungslage von Medizinalcannabis erkundigt. Das berichtete unter anderem die Deutsche Apotheker-Zeitung am 15. Juni 2018. Die Antwort des BMG: Nichts ins klar, die überhöhten Preise kommen zustande, weil die Apotheker erstens einen Preisaufschlag ihres Ermessens auf die medizinischen Blüten erheben können und weil zweitens manche Pharmazeuten das Gras kleinmörsern, um es als "Fertigarznei" abgeben zu können. Das macht zwar das Marijuana nicht besser - im Gegenteil. Aber dennoch praktzieren es einige Apotheker so, und zwar auf Grundlage des Gesetzes. Die Linksfraktion des deutschen Bundestags wollte im Rahmen der kleinen Anfrage zudem wissen, wie weit die Verhandlungen zwischen Krankenkassen- und Apothekerverband gediehen sind, immerhin sollen die Verbände seit etwa zehn Monaten debattieren, wie es weitergehen soll mit dem medizinischen Cannabis. Die Deutsche Apotheker-Zeitung erläutert: "Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) antwortet, dass die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen seien. Bis sich beide Parteien auf eine Vereinbarung in der Hilfstaxe einigen, werden Cannabisrezepturen nach der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV), also mit einem Festzuschlag von 90 Prozent und einem Rezepturzuschlag, taxiert" (Quelle). Patienten, die einen Engpass bei ihrer Apotheke erleiden, sollten - so das BMG - entweder die Apotheke wechseln oder auf ein anderes Cannabis- bzw. Cannabinoidpräparat umsteigen. Das ist einfacher gesagt als getan. Immerhin hilft vielen Cannabispatienten zum Beispiel Dronabinol (THV) nur schlecht, wohingegen Cannabisblüten mit ihrem umfangreichen Wirkstoffprofil deutlich breitere Heileffekte aufweisen als THC allein. Es ist also noch lange keine Entspannung in Sicht. Hier geht es zum Artikel der Deutschen Apotheker-Zeitung: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/06/15/ministerium-bei-cannabis-engpaessen-die-apotheke-oder-das-arzneimittel-wechseln
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