Machtvolle Mykorrhizapilze

Soft Secrets
04 Feb 2019

Seinem Cannabis einen gewaltigen Vorteil verschaffen

Von Rich Hamilton Die Identifikation und Zucht nützlicher Bodenorganismen für Pflanzenwachstum und Ernährung ist in den letzten Jahren in der Tat zu einem beherrschenden Thema geworden. Viel Forschung wurde durchgeführt, um deren Eigenschaften als Gesundheits-, Wachstums- und Qualitätsverbesserer für die Pflanzen zu erschließen. Weit davon entfernt, in irgendeiner Weise schädlich zu sein, wie vielleicht die meisten zunächst denken, wenn sie die Worte hören, kann ein hoher Prozentsatz von "Pilzen" und "Bakterien" die Pflanzen bei der Bekämpfung von Krankheiten unterstützen - sie helfen wirklich und erhöhen deren Effizienz bei der Aufnahme von Nährstoffen und Wasser. Und das Beste an diesen Pilzen und Bakterien: Sie sind eine ganz natürliche Erscheinung; wenn wir sie verstehen und zu unserem Vorteil nutzen, lässt sich das Beste aus unseren Pflanzen herausholen, ohne zu weit von der naturgegebenen Ordnung abweichen zu müssen. In diesem Milieu gibt es eine Gruppe von komplexen Pilzen, die Mykorrhizae (altgriechisch "Pilzwurzel") genannt werden. Es sind heute viele Mykorrhizae-Produkte auf dem Markt, vielleicht haben Sie bereits einige verwendet - aber verstehen Sie auch, um was für faszinierenden Organismen es sich handelt? Oder wie sie funktionieren? Nun, das werden Sie nach der Lektüre dieses Artikels. Mykorrhizae sind besonders nützlich für den Cannabisanbau. Wenn wir den gesamten Lebenszyklus der Cannabispflanze in einer komprimierten Zeitspanne (ca. 3 Monate) durchlaufen, brauchen die Pflanzen jede Hilfe, die sie bekommen können, und der Einsatz von Mykorrhizae kann die Pflanzen wirklich mit Energie aufladen; und demzufolge werden die Ergebnisse in allem verbessert, was Ertrag und Qualität betrifft. Die Tatsache, dass Mykorrhiza-Pilze eine völlig natürliche Substanz sind, macht sie noch mehr zu einem Selbstläufer, denn Sie können sicher sein: Die Pflanzen werden nicht mit unnötigen Chemikalien belastet, welche Spuren im Endprodukt hinterlassen und Gesundheit, Geschmack oder Geruch beeinträchtigen könnten. Mann kann Mykorrhizae auch als eine Art "Versicherungspolice" für Ihre Pflanzen sehen, da sie in allen möglichen Stresssituationen helfen, wie z.B. durch Behebung von Ernährungsmängeln, Verzögerung des Welkens, Bekämpfung von Wurzelkrankheiten, Verhinderung von Salztoxizität und - ganz wichtig für uns - sie verbessern Wachstum und Blütenbildung! Machtvolle Mykorrhizapilze Also lasst uns jetzt den wissenschaftlichen Teil erledigen und schauen, um was es genau geht, wie sie funktionieren und was sie bewirken. Es ist eine Tatsache, dass es überall auf der Welt ganze Ökosysteme gibt, die sich ohne die Existenz von Mykorrhizae nicht erhalten könnten. Mindestens 80% aller Landpflanzenarten haben Mykorrhizae und ihr Überleben ist von ihnen abhängig. Es gibt nun Belege, dass Mykorrhizapilze über 400 Millionen Jahre alt sind und es ihnen obliegt, das Leben für Gefäßpflanzen auf dem Land zu erleichtern. Mykorrhizae und Pflanzen brauchen einander für ein optimales Leben, das ist sicher. Die meisten Mineralböden enthalten Mykorrhizapilze, aber meistens sind es zu wenige als dass es zu einer effektiven Besiedlung der Wurzeln kommt - dies trifft vor allem auch für Hydrokulturen und Indoor-Anbau zu, wo wahrscheinlich keine natürlichen Mykorrhizae vorhanden sind. Medien wie Kokosfaser und solche mit einer Basis aus Fasertorf oder Rinde sind weder gebildet aus noch enthalten sie Mykorrhizapilze, die für die Pflanzen nützlich wären. Ähnlich verhält es sich, wenn in einem Hydrosysystem angebaut wird - es wird wieder keine Mykorrhizae geben und daher müssen sie in beiden Fällen vom Grower eingebracht werden. Wenn nicht wird dies zum Nachteil der Pflanzen sein. Es gibt weltweit zwischen 100-200 Arten identifizierter Mykorrhizapilze, aber die beiden häufigsten Gruppen sind Ektomykorrhiza und Endomykorrhiza. Ektomykorrhizae sind hauptsächlich um Baumwurzeln herum vorhanden, der größte Teil von deren Struktur befindet sich außen an der Pflanze. Der für uns interessante Mykorrhiza-Pilz ist jedoch derjenige, welcher in Pflanzen vorkommt und als Endomykorrhiza bezeichnet wird. Der größte Teil der Endomykorrhizae-Struktur liegt innerhalb der Pflanze, wächst tatsächlich zwischen Zellwänden und Wurzelmembranen. Aufgrund der Art und Weise, wie sie in das Wurzelsystem eindringen und es besetzen, hat diese Form der Mykorrhizae für uns Cannabisanbauer das größte Potenzial (wie gleich näher erläutert wird). Mykorrhizae beinhaltet das, was als "symbiotisch" bezeichnet wird; symbiotisch bedeutet, dass Mykorrhiza-Pilze und Pflanzen zum gegenseitigen Vorteil zusammenleben. Diese Beziehung beginnt, wenn Pilzsporen keimen und fadenähnliche mikroskopisch kleine Strukturen, sogenannte Hyphen, bilden. Sie dringen in die Epidermis der Pflanzenwurzeln ein und breiten sich nach Vollendung der Wurzelbesiedlung dicht in dem Medium aus; sie bilden ein riesiges Netz, das die Oberfläche der Wurzeln und damit deren Aufnahmekapazität erhöht. Dieses Netz wird als Myzel bezeichnet und es kann die Wurzelmasse der Pflanze um das 300-8000fache vergrößern. Die Hyphen sind so klein, dass sie sich im Gegensatz zu den Wurzeln der Pflanze in jedes einzelne winzige Stückchen Erde hineinquetschen, sich durchdrängen und um Gesteinsbrocken und andere Hindernisse (die vielleicht im Boden vorhanden sind) herumdrücken können. Diese Fähigkeit, sich weit und breit in Bereiche auszudehnen, die sonst den Pflanzenwurzeln nicht zugänglich wären, macht die Hyphen so extrem effektiv bei der Nährstoffaufnahme für die Pflanzen. Das Myzel einer einzelnen Mykorrhiza kann sich nach außen erstrecken und mehrere Pflanzen miteinander verbinden, auch Pflanzen verschiedener Arten. Sie können sich sogar mit anderen Formen von Mykorrhizen verbinden, um ein hybrides Untergrundsystem zu bilden, das als gemeinsames Mykorrhizal-Netzwerk bezeichnet wird. Das mag wie aus einem Sci-Fi-Film klingen, aber Pflanzen ist es sogar möglich, miteinander zu "sprechen". Sie tun dies über das gemeinsame Mykorrhizal-Netzwerk, dadurch dass Zuckerlieferungen zu verschiedenen Pflanzen transportiert werden; sie sind innerhalb des Netzwerks miteinander verbunden, da bzw. wenn sie sich brauchen - als gäbe es Telefonleitungen oder Internet für Pflanzen! Machtvolle Mykorrhizapilze Es ist manchmal schwer sein zu sagen, wo die eine Mykorrhiza endet und die andere beginnt, da sie so klein und kompliziert miteinander verwoben sind. Netzwerke können sich ungeheuer weit ausdehnen, etwa wenn Pflanzen mit welchen einer völlig anderen Art durch einen halben Wald miteinander verbunden sind. Myzel können Hyphen haben, die Hunderte oder sogar Tausende Kilometer lang sind, alle in winzigen Räumen verdichtet. Schätzungen zufolge können in jedem Kilogramm Erdboden immerhin 200 km Hyphen vorhanden sein. Sie sind so klein, dass sie normalerweise nicht zu sehen sind, aber hin und wieder vermehren sich die Mykorrhizae und befördern Fruchtkörper (auch bekannt als.... warten Sie.......Pilze!!!!) an die Oberfläche, die wiederum Sporen produzieren. Höchst erstaunlich. Wer hätte das gedacht? In dieser beiderseitigen symbiotischen Beziehung zwischen Pflanzen und Mykorrhizapilzen ernährt die Pflanze die Pilze, indem sie überschüssigen Zucker, der durch Photosynthese produziert und in den Blättern gespeichert wurde, hinab zu den Wurzeln schickt, wo die Mykorrhizae ihn dann aufnehmen können und sich des Weiteren selbst durchbringen. Die Mykorrhizapilze benötigen diese Zucker der Pflanze, da sie ausschließlich unterirdisch existieren und somit kein Sonnenlicht erhalten. Jedenfalls fehlt es den Mykorrhizae, selbst wenn sie Sonnenlicht bekämen, noch an den Fähigkeiten, um die Photosynthese selbst durchzuführen. Der Zucker der Pflanzen hält die Mykorrhizapilze daher buchstäblich am Leben und lässt sie gedeihen. Als Teil dieser symbiotischen Beziehung kann die Pflanze wiederum durch die Mykorrhizae einen besseren Zugang zu allen verfügbaren Nährstoffen im Boden erhalten, insbesondere zu den Nährstoffen in Form von Phosphaten. Dies geschieht, indem die Mykorrhiza-Pilze (Myzel) den den für Aufnahme bestimmten Wurzelbereich vergrößern; auch weil der Pilz in der Lage ist, Nährstoffquellen aufzunehmen und nutzbar zu machen, die den Wurzeln der Pflanze allein auf sich gestellt nicht zugänglich wären. Um ein klareres Bild zu zeichnen: Stellen Sie sich das Myzel als einen riesigen Schwamm vor, der den Wurzeln der Pflanze angefügt ist und eine viel größere Menge an Wasser und Nährstoffen aufnehmen kann, als die Pflanze selbst jemals in der Lage wäre. Das Ergebnis der zusätzlichen Aufnahme durch das Myzel ist, dass die Pflanze mit einer deutlich verbesserten und erhöhten "Einnahme" aller essentiellen Nährstoffe, vor allem aber von elementarem Phosphor (P) Zink (Zn) Mangan (Mn) Kupfer (Cu) und Wasser, belohnt wird. Nach einem Blick auf die Wissenschaft dahinter ist einfach zu sehen, wie die Nutzung der Mykorrhizae-Eigenschaften zu erstaunlichen Ergebnissen Ihrer Pflanzen führen kann. Der Vorteile sind viele und dazu gehören verbessertes Wurzelwachstum, bessere Gesundheit, intensivere Blühphase, erhöhte Nährstoff- und Wasseraufnahme und vor allem mehr Ertrag. Mykorrhizapilze bieten auch die Möglichkeit, die Menge an Dünger zu reduzieren und Salztoxizität entgegenzuwirken; sie besitzen auch die Fähigkeit, das Welken hinauszuzögern und das Risiko von Wurzelerkrankungen und Mängeln zu vermindern. Als ob es nicht noch viel besser werden könnte: Sie bieten zudem Schutz vor zahlreichen Schädlingen, die sich sowohl in der Wurzelzone als auch im Hauptkörper der Pflanze festsetzen können. Pflanzen, welche die Anwendung von Mykorrhizae erfahren haben, scheinen auch Umpflanzungen viel besser zu verkraften, was ein weiterer guter Grund ist, diese Pilze beim Cannabisanbau in Innenräumen zu verwenden, da es der übliche Ablauf mit sich bringen kann, dass die Pflanzen im Verlauf ihres Lebenszyklus mehrmals umgesetzt werden. So erstaunlich es ist - wie alle anderen Nähr- und Zusatzstoffe, die verwendet werden, haben Mykorrhizae ihre Toleranzen und Bedingungen, unter denen sie am besten funktionieren, also werfen wir einen Blick darauf. Im Hinblick auf die Temperatur laufen Mykorrhizae zwischen 20 und 23 °C zur Höchstform auf, aber sie besitzen die Fähigkeit, den Pflanzen dabei zu helfen, gelegentliche Temperaturextreme besser zu vertragen. Beim pH-Wert liegt je nach Mykorrhiza-Art die ideale Bandbreite allgemein zwischen 5,5 und 7,5 (genau wie bei Cannabis). Einige Arten können eher alkalische oder saure Bedingungen vertragen. Daher ist es am besten, beim Kauf von Mykorrhiza-Produkten auf eine Mischung aus verschiedenen Arten zu achten, um einen gesunden Mykorrhiza-Mix herzustellen, der sich für variierende pH-Werte eignet und bei verschiedenen pH-Bedingungen gut funktioniert. Mykorrhiza-Pilze gedeihen am besten unter Bedingungen, die weder zu feucht noch zu trocken sind, sie mögen ein gutes, gleichmäßiges Luft-Wasser-Verhältnis. Aber wie bei der Temperatur - hinsichtlich der Feuchtigkeit haben Mykorrhizae die Fähigkeit, den Pflanzen zu helfen, gelegentliche extreme Feuchtigkeitsbedingungen zu tolerieren, mit denen die Pflanzen sonst nur schwer zurechtkommen könnten. Mykorrhizae werden in der Regel kommerziell in Form von Pulver oder Flüssigkeit verkauft und sind vielseitig genug, um sowohl in Kokos- und Erdmedien als auch in allen hydroponischen Anbausystemen einschließlich DWC, Aeroponik (und so ziemlich allem dazwischen) eingesetzt zu werden. Mit jeder Marke, die Sie kaufen, wird für die Verwendung in jedem System eine vollständige Anleitung geliefert, zusammen mit einem Messlöffel oder einer Gießkappe - also befolgen Sie die Hinweise, um die korrekte Verfahrensweise für die gewählte Anbaumethode zu praktizieren. Es ist in dem Sinne ein sehr vielseitiges Produkt, als es sich, beginnend mit Samen bzw. Stecklingen, zu verschiedenen Zeitpunkten während des gesamten Anbaus anwenden lässt - oder man beim Anbau in Erde oder Kokos jede Woche von oben als Zusatz einbringen kann. Allgemeiner Ratschlag: Je früher man damit beginnt, Mykorrhizae zu nutzen, desto besser, da die Pilzsporen nach der ersten Anwendung einige Wochen brauchen können, um sich einzurichten. Bei Verwendung von der Sämlings- oder Stecklingsphase an werden Sie feststellen, dass man viel weniger von ihnen braucht, um die Kolonisierung der Pflanzen zu gewährleisten, als wenn Sie warten würden, bis die Pflanze älter ist. Es bedeutet auch, die Vorteile sind schneller zu sehen und langfristig werden Sie robustere, gesündere Pflanzen haben. Was gibt es daran auszusetzen!!? Möglicherweise wird durch die Verwendung von Mykorrhizae an Samen sogar die Keimrate verbessert! Das ist (abgesehen von den vielen bereits erwähnten Argumenten) an sich schon ein guter Grund, um sie auszuprobieren - falls noch nicht geschehen. Im Verlauf meiner "Karriere" war und bin ich immer wieder erstaunt gewesen über die ständig wachsende Liste von Vorteilen, die mit der intelligenten Nutzung dieser organischen Substanz zusammenhängen. Für Mykorrhizae gilt: Sie sind wie kaum etwas anderes ideal geeignet für den Indoor-Cannabisanbau, da sie perfekt in den Wachstumszyklus passen und in jeder Phase Nutzen bringen.
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