Know to Grow: Steckbrief Blattlaus
Know to Grow: Die Blattlaus - einer der häufigsten Schädlinge
Im Rahmen unserer kleinen losen Reihe für Einsteiger ins Cannabisgrowing bereiten wir uns allmählich auf die nahende Growsaison vor und sehen uns diesmal einen der häufigste Schädlinge an, die unseren Pflanzen zu schaffen machen können: Es handelt sich um die Blattlaus. Blattläuse sind kleine, weiche, birnenförmige Insekten und etwa einen bis zwei Millimeter groß. Ihre Farbgebung variiert zwischen schwarz, braun, grau, grün, rot und gelb. Ihr auffälligstes Merkmal sind zwei Auspuff artige Saugröhren, die in Höhe des Bauchraums aus dem Rücken wachsen. Blattläuse sind Neuflügler (Neoptera) aus der Gattung der Hemiptera (Schnabelkerfe). Die Mundwerkzeuge von Hemiptera haben sich zu Strohhalm artigen Rüsseln entwickelt, mit denen die Insekten Pflanzengewebe anstechen und aussaugen. Blattläuse durchstechen Blätter und Stengel, um Pflanzensaft aus dem Phloem (Leitgewebe eines Gewächses) zu saugen. Die meisten Blattläuse durchlaufen Phasen, in denen sie Flügel tragen. Andere Spezies bedecken ihre Körper mit einer wachsigen und „wolligen“ Faser, um Fraßfeinde abzuwehren. Die abgeworfenen Außenskelette von sich häutenden Larven erscheinen zwischen den Blattläusen als weiße Flecken auf den Unterseiten der Blätter. Die kleinen Insekten sammeln sich an den Unterseiten der Blätter, am Stamm und an den Blattstielen. Sie erscheinen meist im Überfluss und treten nur selten allein oder in kleineren Gruppen auf. Manche Arten sind recht bunt gefärbt und fallen auf den grünen Blättern gut ins Auge, so zum Beispiel der Pappelblattkäfer. Andere, zum Beispiel die Grüne Pfirsichblattlaus, sind ähnlich grün wie die Blätter, die sie besiedeln, und fallen deshalb kaum auf. Blattläuse sondern einen süßen Honigtau ab, eine klebrige Flüssigkeit, die glänzt, wenn sie getrocknet ist. In der Folge wird ein schwarzer Schimmelpilz, der Rußpilz, entstehen, und etwaig anwesende Ameisen werden die Blattläuse wegen des Honigtaus melken. Blattläuse hinterlassen außerdem nach einem Häutungsprozess ein weißes Exoskelett auf den Blättern. Die Schädlinge stechen in das Pflanzengewebe und saugen den Saft aus den Zellen. Befallene Pflanzen haben gewellte, gekräuselte Blätter, welken, verkrüppeln, deformieren und verfärben sich. Die Blätter, an denen die Blattläuse gesaugt haben, erscheinen blass oder „getüpfelt“. Rußtau, der auf reichlich Honigtau gedeiht, kann so dicht wachsen, dass er das Licht von den befallenen Pflanzenteilen fernhält. Blattläuse übertragen, während sie von Pflanze zu Pflanze wandern, außerdem zahlreiche andere Krankheitserreger, zum Beispiel Bakterien, Viren und Pilze. Was tun, um Blattlausbefall zu verhindern oder zu dezimieren? - Netzabdeckungen, die vor einem Befall auf die Pflanzen gebracht werden, halten Blattläuse von unserer Plantage fern. Entferne die Abdeckung aber vor der Bestäubung. - Blattläuse richten den meisten Schaden an, wenn Temperaturen von 18 bis 27 Grad Celsius herrschen, das heißt, wenn es warm, nicht jedoch heiß ist. Überprüfe die Pflanzen regelmäßig auf einen etwaigen Befall. - Wenn die Blätter sich aufgrund eines Befalls erst zu wellen und dann zu verkrüppeln beginnen, sind Blattläuse kaum mehr zu kontrollieren. Sie sind dann regelrecht vor unseren Bekämpfungsmaßnahmen geschützt. - Wenn Ameisen in Scharen an einer Pflanze auftauchen, liegt das in den meisten Fällen an den Blattläusen, die ihren Honigtau produzieren. - Blattläuse präferieren die Gegenwindseite eines Gartens und außerdem Regionen in der Nähe ihrer Zufluchtsstätten, zum Beispiel in Gras- und Wildkräuterflächen. Kontrolliere solche Stellen also gewissenhaft. - Ein weiterer Hinweis auf Blattläuse ist die Anwesenheit derer Fraßfeinde, zum Beispiel Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen-Larven, aber auch die dunklen, mumifizierten Körper von parasitierten Blattläusen. Wenn genügend von diesen Fraßfeinden anwesend sind, könnte sich das Blattlausproblem auch natürlich regulieren. - Kontrolliere auf Ameisen. Ameisen halten sich Herden von Blattläusen und schützen diese vor Fraßfeinden. Halte Ameisenpopulationen unter Kontrolle. Das hilft, den Garten vor Blattläusen zu schützen. - Vermeide eine übermäßige Düngung. Hohe Stickstoffkonzentrationen fördern ein übermäßig empfindliches Wachstum, was für Blattläuse ganz besonders attraktiv ist.
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