Hanfkosmetika mal anders
Produkte für die Körperpflege aus Hanf sind schon länger der absolute Renner. Naturverbundene Menschen, Cannabisfreunde und andere Leute sind bereit, große Mengen Geld in solche Hanfkosmetika zu investieren. Hanfseife, Hanflotion, Hanfcrème, Hanfshampoo, Hanfbadeschaum und was es alles so gibt in der vielfältigen Branche. Ob diese dann tatsächlich besser sind als die herkömmlichen Pflegeprodukte, bleibt in manchem Falle fraglich.
Dass man sich seine Hanfosmetika auch selber herstellen kann, kommt den wenigsten in den Sinn. Dabei ist in Gegenden, in denen THC-haltige Hanfprodukte nicht durchs Gesetz illegalisiert sind, die Möglichkeit gegeben, solche Tinkturen, Salben und Balsame auf einer Cannabinoidbasis zuzubereiten.
Hanfkosmetika: das geht so
Grundsätzlich stellt man einen gewöhnlichen Lippenbalsam her, der aus Zutaten besteht, die allesamt in der Apotheke und im Supermarkt verfügbar sind: ungebleichtes Bienenwachs, Olivenöl, Honig und nach Belieben ätherische Öle bzw. Extrakte von Heilpflanzen, die gut für die Haut und Zellen sind, zum Beispiel Ringelblume, Kamille, Lavendel und Melisse.
Wie geht das nun?
Zunächst erhitzen wir drei Teelöffel Bienenwachs im Wasserbad, bis es seinen Aggregatzustand von fest nach flüssig verändert hat. Am besten eignet sich dafür eine Keramikschüssel, die in einen Topf mit heißem Wasser gestellt wird. Anschließend vom Herd nehmen und sechs Teelöffel Olivenöl, einen halben Teelöffel Honig und die Pflanzenextrakte oder ätherischen Öle in einer Dosierung von wenigen Tropfen dazugeben. Wenn das alles gut miteinander verrührt wird und anschließend erkaltet und damit wieder fest wird, ist das bereits ein fertiges herkömmliches Lippenbalsam. Für uns geht es aber weiter.
Solubilisierte Hanfkosmetika herstellen
Jetzt kommt der Clou. Denn nun wird der Rezeptur solubilisiertes Cannabis beigemischt. Das ist THC-haltiger Hanf, der mit Hilfe des in Österreich erfundenen Solubilisators HulaSolution in Wasser gelöst wurde. Mittlerweile liegen auf dem Markt auch andere Produkte vor, die ähnliches bewerkstelligen, zum Beispiel Lecithol aus Berlin. Findige Experimentatoren sind allerdings auch ohne derartig vorgefertigte Produkte mittlerweile in der Lage, mit einigen Zutaten aus der Apotheke diese Essenzen selbst herzustellen.
Was ist Solubilisation?
Solubilisiert man Cannabis, tut man letztlich nichts anderes, als die Gesamtmenge der Inhaltsstoffe auf alkoholischer Basis aus dem Pflanzenmaterial auszuziehen und in eine wasserlösliche Form zu überführen, was ja sonst bei Cannabinoiden nicht der Fall ist. Damit sind die Inhaltsstoffe des Marijuana oder Haschisch sowohl oral als auch über die Haut aufnehmbar. In dieser Form eignen sie sich hervorragend für die Verwendung in Hanfkosmetika.
Kommen wir nun zum Abschluss unseres Lippenbalsams. Alles ist vermengt und noch flüssig, fehlt nur noch das Cannabis. Weil die Dosierung eines Lippenbalsams eher niedrig ausfällt, darf dem Balsam ruhig eine gute Menge Cannabis-Solution beigegeben werden. Die letztendliche Dosis hängt immer vom verwendeten Pflanzenmaterial ab und obliegt ohnehin den jeweils eigenen Präferenzen.