Hanf oder alle Drogen legalisieren?

Soft Secrets
09 Mar 2019

Die Szene hat keine gleichgeschaltete Meinung!

Von Robert B. Vorweg ist die Aussage sehr wichtig, dass es innerhalb der Legalize-Szene keine gleichgeschaltete Meinung gibt. Es gibt Patienten, die Hanf ausschließlich für den medizinischen Zweck legalisieren wollen. Andere wollen strikte Regeln für die kontrollierte Abgabe, die nächsten wollen möglichst wenig Regulierung. Einige Kiffer sehen im Hanf das Gute und alles andere ist automatisch schlecht. Viele stehen der Legalisierung kritisch gegenüber, da sie die folgende Kommerzialisierung ablehnen. [caption id="attachment_7330" align="alignnone" width="800"]Hanf oder alle Drogen legalisieren? Sag Nein zu Drogenfahndern[/caption] Es gibt einen ganzen Block, der nicht allein Cannabis regulieren oder legalisieren möchte, sondern direkt alle Drogen. Hubert Wimber als ehemaliger Polizeipräsident von Münster, derzeit bei LEAP Deutschland aktiv, oder Frank Tempel als ehemaliger Kriminalbeamter und ehemaliger MdB der Linken beweisen, dass man nicht selber verbotene Drogen konsumieren muss oder es musste, um zu diesen Standpunkten zu kommen. Zu den regulierten Drogen würden damit auch Koks, Heroin, Crystal Meth oder LSD und MDMA gehören, wobei es das natürlich nicht im Supermarkt sondern kontrollierten Abgabestellen unter Abgabeauflagen geben soll. In Portugal klappt die intelligente Entkriminalisierung aller Drogen ab 2001 bereits besser, als zuvor das Verbot. Eigentlich alle schweren Drogenprobleme sind rückläufig. Die Legalisierungsszene hat demnach nicht eine einheitliche Meinung. Dieser Artikel erklärt, warum diejenigen, die sich genauer mit der Materie befasst haben, eher zu denen gehören, die alles regulieren, oder zumindest entkriminalisieren wollen.

Was haben Drogenverbote erreicht?

Es geht bei Verboten zur Einschränkung der persönlichen Freiheiten um diese Punkte: „Wir alle zusammen sind besser und erfolgreicher als die anderen. Als die Masse haben wir also Recht und sind im Recht, wenn wir den Erfolg und das Glück der anderen durch Stigmatisierung und Verbote blockieren, bis diese sich anpassen.“ Es geht um die gesellschaftliche Gleichschaltung. Wird gesagt, man wolle durch Drogenverbote Schaden von den Mitmenschen abhalten, die zu dumm sind, für sich selber zu entscheiden, dann haben viele das vielleicht wirklich geglaubt und gut gemeint. Nach Jahrzehnten des Versagens muss es einfach jedem Statistiker einleuchten, dass Drogenverbote den Schaden nicht abhalten, sondern vergrößern. ⁃ Drogenkonsumenten werden ihrer persönlichen Freiheiten beraubt, sie werden stigmatisiert und sind die „schlechteren Menschen“, die eben nicht mehr gleiche Rechte oder Chancen haben. ⁃ Durch Drogenverbote kann es keine Qualitätskontrollen geben, dadurch werden selbst weniger bedenkliche Drogen wie Cannabis gefährlich. ⁃ Aufgrund der Verbote ist es für Jugendliche interessanter, Drogen zu probieren. ⁃ Die Jugend wird nicht geschützt, da sie es mit ihren Schul- und Partykontakten ist, die den besten Zugang zu Drogen hat, wobei Hanfpatienten oft keine Quellen finden. ⁃ Durch Drogenverbote weichen die Dealer auf Drogen aus, die sich besser verstecken und mit geringerem Risiko profitabler verkaufen lassen. ⁃ Drogen sind so teuer, dass man selber kriminell werden muss, um sie zu finanzieren. ⁃ Durch Drogenverbote steigen die Preise und somit das Interesse der Dealer, mehr Drogen zu verkaufen. ⁃ Selbst die Todesstrafe ist kein Mittel, um abschreckend zu wirken. ⁃ Durch den Drogenhandel werden vermutlich ca. 400 bis 500 Mrd. US-Dollar im Jahr umgesetzt, wodurch die Mafia regional derart mächtig ist, dass sie die gesellschaftliche Ordnung gefährdet und mit Gewalt in Schach hält. Siehe den aussichtslosen Kampf der Armee gegen die Kartelle in Mexiko. ⁃ Drogenverbote verhindern Aufklärung und Hilfsmaßnahmen, da die Betroffenen sich verstecken. ⁃ Durch Stigmatisierung und Kriminalisierung werden Drogenkonsumenten im Berufs- und Alltagsleben benachteiligt und werden erst zu den „Versagern“ gemacht, als die man sie hinstellt. ⁃ Da weniger schlimme Drogen teils nicht verfügbar sind, steigt man eher auf andere um. ⁃ Durch Drogenverbote werden nicht weniger Drogen genommen. [caption id="attachment_7331" align="alignnone" width="800"]Hanf oder alle Drogen legalisieren? Bei vielen macht's die Mischung, bei anderen der Mischkonsum[/caption]

Nach 100 Jahren noch immer keine Einsicht?

Seit Jahrtausenden gibt es die „guten Hirten“ und derzeit verbieten sie viele Drogen. Gute Absichten haben diese Kreise nur mit sich selber, andere Menschen sind nur Mittel zum Zweck. Einsicht ist deswegen auch nach ca. 100 Jahren Drogenverboten nicht zu erwarten, da aus besagten Gründen jegliche Vernunft und Objektivität streiken werden. Wer jedoch nicht zu den Profiteuren der Drogenverbote gehört und sich mit der Thematik befasst, muss zwangsläufig feststellen, dass Drogenverbode das Gesamtproblem nur noch schlimmer machen. Deswegen vertreten viele den Standpunkt, dass alle Drogen sinnvoll reguliert werden müssen. Cannabis muss natürlich weniger streng als Heroin reguliert werden. Wenn man schon Drogen konsumiert, dann könnte man in einem legalen Markt die weniger schlimmen Drogen nehmen oder wenigstens weniger schädlich konsumieren. [caption id="attachment_7333" align="alignnone" width="800"]Hanf oder alle Drogen legalisieren? Legalize Hemp – oder nicht?[/caption]

Große Probleme mit der Kommerzialisierung beim Drogen Legalisieren

Ob der Unternehmer mit Babynahrung, Hamburgern, Tabak, Cannabis oder Koks handelt: Er möchte Geld verdienen und wird seine Möglichkeiten nutzen. Werbeverbote und eine regulierte Abgabe mit Qualitätskontrollen und Jugendschutz wären deswegen für die Drogenlegalisierung sehr wichtig. Cannabis könnte an jeder Ecke wachsen und für alle für ganz kleines Geld verfügbar sein. Man wird mit Jugendschutz und Qualitätskontrollen argumentieren, um diesen „Wildwuchs“ zu unterbinden, damit in den Abgabestellen gekauft und Steuern gezahlt werden. Werden Cannabis Social Clubs möglicherweise in der jetzigen Situation erlaubt, ist damit zu rechnen, dass man sie nach der richtigen Legalisierung schnell wieder verbieten oder erheblich einschränken wird. That's business as usual!
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